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Wadgassen, Kreis Saarlouis, Saarland, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2021:

Unter Wadgassen ist sowohl die saarländische Gemeinde im Landkreis Saarlouis, rund 15 Kilometer westlich von Saarbrücken, als auch der Gemeindeteil Wadgassen selbst zu verstehen. Zur besseren Unterscheidung wird im Schriftverkehr auch die Formulierung Wadgassen (Ort) genutzt, wenn es um den Gemeindeteil geht.

Wikipedia 2021:

Wadgassen trug in der Vergangenheit eine ganze Reihe von Bezeichnungen, die sich nicht auf naheliegende Formen wie Wadgaßen oder Wadgass reduzieren lassen. Einige dokumentierte Namen lauten: Villa Wuadegozzinga sowie Wadegozzinga, Vallis Goziensis, Wadegassen, (de) Wadgozen, Wadegocenges, Wadegoyzen, Wadegozinga, Wadegozhingen, Wadegozzinga, Wategozingen, Watlegozinga.

Mehrere archäologische Funde in Differten und Friedrichweiler weisen darauf hin, dass die Gegend schon in der Steinzeit bewohnt gewesen ist. Neben einem keltischen Grabhügel stieß man bei Ausgrabungen in Differten auf Siedlungshinweise aus der Römerzeit. Diese beschränken sich aber, neben wenigen Funden die auf einen kleinen Vicus hindeuten, auf nachweisbare Querverbindungsstraßen zu den Routen Divodurum – Vicus Saravus – Mogontiacum sowie Augusta Treverorum – Contiomagus – Vicus Saravus. Ein besonderer Fund war die sehr gut erhaltene Sandsteinplatte des Merkur von Differten, die beim Abriss der alten Ortskirche 1893 entdeckt wurde und den Gott Merkur mit Heroldsstab darstellt. Die gallo-römische Darstellung ist ein wichtiges Indiz für die kontinuierliche Besiedlung auch in der römischen Epoche. Eine Kopie der Platte befindet sich in der Merkurstube der Bisttalhalle in Differten.

Die ersten urkundlichen Funde weisen die Gegend der heutigen Großgemeinde Wadgassen als einen fränkischen Königshof aus, der wahrscheinlich nach der Völkerwanderungszeit entstand. Im Jahre 902 ist Wadgassen, als Villa Wuadegozzinga bezeichnet, Aufenthaltsort des Karolinger-Königs Ludwig das Kind, der hier eine Urkunde ausstellte. Die ersten urkundlichen Erwähnungen der anderen Gemeindeteile erfolgen deutlich später. Die älteste Urkunde aus dem Jahr 1067 erwähnt dabei Differten. Die Orte Werbeln, Hostenbach und Schaffhausen werden erst deutlich später in den Jahren 1214, 1225 und 1325 erstmals urkundlich aufgeführt. Die Gründungsurkunde von Friedrichweiler datiert sogar erst aus dem Jahr 1725.

Der Königshof gelangt 1080 durch Schenkung König Heinrich IV. in den Besitz von Sigbert I., dem Grafen des unteren Saargaues. Sigberts Sohn, Graf Friedrich von Saarbrücken, bestimmte den Hof mit allen zugehörigen Besitzungen testamentarisch zur Gründung eines Augustiner-Chorherrenstifts. Erzbischof Albero von Trier gründete 1135 im heutigen Ort Wadgassen ein Prämonstratenserkloster, dessen erster Abt der aus der Abtei Premontre berufene Chorherr Wolfram war.

In den folgenden Jahrhunderten bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1792 entwickelte sich die Abtei Wadgassen durch das Wirken der Prämonstratenser-Chorherren, durch Stiftungen und Schenkungen zu einem geistig-kulturellen Zentrum an der mittleren Saar mit großem Streubesitz und einer ausgedehnten Herrschaft. Deren Kernbereich war Wadgassen, das heißt die eigentliche Abtei mit dem Oberhof und dem Spurk, der Meierei Hostenbach mit den Orten Hostenbach, Schaffhausen und dem Dorf Werbeln. Differten war zu Beginn der Französischen Revolution zur Hälfte im Besitz der Abtei, in Friedrichweiler hatte sie lediglich Besitzungen. Auch der heutige Stadtteil Roden der Kreisstadt Saarlouis gehörte für einige Dekaden zur Wadgasser Abtei. Von 1687 bis 1721 übertrug die Benediktinerabtei Tholey ihre verbrieften Rechte am Rodener Sprengel an die Wadgasser Abtei. Die Nichteinhaltung der Absprachen führte zu einer Klage der Abtei Tholey in Trier, die letztlich die alten Besitzrechte wiederherstellte.

Die Tatsache, dass Mitglieder der Familie Bruch als Inhaber der gleichnamigen saarländischen Brauerei G.A. Bruch während drei Generationen Pröpste der Wadgasser Abtei gewesen sind, in der nachweislich seit Anfang des 16. Jahrhunderts bereits Bier gebraut worden war, führte zur Entstehung des Wadgasser Klosterbräu im Jahre 2011. Im Hinblick auf die vergangene Zeit und die nicht mehr vorhandene Originalrezeptur hat dieses Bier eher eine heimatkundliche Marketing-Bedeutung.

Im Jahr 1843 wurde von Nicolas Villeroy, Jean-François Boch und Eduard Karcher die Cristallerie Wadgassen gegründet, deren erster Leiter Eugen von Boch wurde. Die Cristallerie dominierte die Wadgasser Industrie bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, was an vielen alltäglichen Details, so auch beim Namen des Karnevalvereins „Glasspatzen“, erkennbar ist. Die V&B Cristallerie war hier jedoch nicht der erste Betrieb zur Glasherstellung. Schon um 1680 gab es in Wadgassen-Werbeln eine kleine Glasmanufaktur der Abtei. Die letzte Glasproduktion fand im Jahr 1986 statt. Eine Umnutzung der Fläche der alten Lagerräume und der Brennöfen des Hauptgebäudes erfolgte in den 1990ern durch das Sommertheater. So wurden dort die New York Story (1996), die Herzbstzeitlosen (1997), das Cabaret (1998), Der Mann von La Mancha (1999) aufgeführt. Aus Kostengründen wurde das Sommertheater 2000 eingestellt.

Ort : Geographische Breite: 49.2639448, Geographische Länge: 6.7922330


Tod

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Bohlender, Wilhelm  18 Dez 1996Wadgassen, Kreis Saarlouis, Saarland, Deutschland I205876
2 Malachow, Anastasia  19 Aug 2012Wadgassen, Kreis Saarlouis, Saarland, Deutschland I205873