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Utrecht, Utrecht, Utrecht, Niederlande



 


Notizen:
Wikipedia 2022:

Utrecht ist eine niederländische Gemeinde und die Hauptstadt der Provinz Utrecht. Am 1. Januar 2021 betrug die Einwohnerzahl 359.376 (Agglomeration: 660.000). Die viertgrößte Stadt der Niederlande liegt zentral im Lande, weswegen dem Bahnhof Utrecht Centraal große Bedeutung für Fernverbindungen zukommt. Utrecht verfügt über eine bedeutende Universität, eine Musikhochschule (Conservatorium) und eine Fachhochschule (Hogeschool). Die Stadt ist Sitz sowohl eines römisch-katholischen als auch eines altkatholischen Erzbischofs und ist Geburtsort von Papst Hadrian VI.

Westlich der Stadt rings um Vleuten liegt der Planstadtteil Leidsche Rijn. Das auf einer Fläche von rund 20 Quadratkilometern größte Stadtbauprojekt der Niederlande soll insgesamt 100.000 Menschen Wohnraum und Arbeitsstätten bieten. Bei der Planung dieses Musterstadtteils wurde Wert darauf gelegt, dass eine möglichst kleinteilige Siedlungsweise mit vielen Eigenheimen, die oft an den Ufern kleiner Kanäle liegen, verwirklicht wird. Die Bewohner sollen alle Infrastruktureinrichtungen wie Kinderbetreuung, Schulen, Einkaufszentren, Freizeit- und Sporteinrichtungen über das Radwegenetz möglichst schnell erreichen.

Geschichte:

Obwohl es Anzeichen für eine frühere Besiedlung der Region von Utrecht in der Bronzezeit gibt, wird gewöhnlich das unter Kaiser Claudius (regierte 41–54 n. Chr.) am niedergermanischen Limes im Gebiet des heutigen Zentrums von Utrecht angelegte römische Kastell Traiectum als ältester Siedlungskern angesehen. Sein Ursprung stand wohl im Zusammenhang mit der Verstärkung des niedergermanischen Limes unter der Statthalterschaft des Gnaeus Domitius Corbulo im Jahr 47 n. Chr. Das Kastell lag am südlichen Ufer des ehemaligen Kromme Rijn, vermutlich nahe einer Furt, wie der Name Traiectum („Flussübergang“) andeutet. 69 wurde es nach dem archäologischen Befund durch einen wohl infolge des Bataveraufstands ausgelösten Brand zerstört, aber bald wiedererbaut. Ende des 2. Jahrhunderts wurde die Holz-Erde-Befestigung des für etwa 500 Soldaten ausgelegten, eine Fläche von etwa 1,7 Hektar umfassenden Militärlagers von einer Mauer aus Tuffstein abgelöst. Im Osten und Westen des Kastells fanden sich Überreste der mit diesem verbundenen Zivilsiedlung (Vicus). Als Ortsname wird Traiectum bereits im Itinerarium Antonini aufgeführt. Das Fort scheint einige Jahrzehnte vor dem Einfall der Franken 270 n. Chr. zerstört worden zu sein; eine dauerhaft besetzte römische Fortifikation gab es danach nicht mehr.

Über die Geschichte Utrechts in der Zeit des 4. bis zum Ende des 6. Jahrhunderts ist wenig bekannt. Eine im ehemaligen römischen Kastell in Utrecht errichtete Kirche dürfte bereits seit Anfang des 7. Jahrhunderts bezeugt sein, zu welchem Zeitpunkt die Stadt unter der Herrschaft der Könige des fränkischen Reichs Austrasien stand. König Dagobert übertrug das Utrechter Gotteshaus um 630 an Bischof Kunibert von Köln, der die Friesen missionieren sollte. Allerdings ließen sich die Friesen anfangs nicht christianisieren, sondern setzten sich 650 in den Besitz von Utrecht. Auch spätere Bekehrungsversuche, u. a. 678/679 von Bischof Wilfrid von York initiiert, fruchteten wenig. Größeren und nachhaltigen Erfolg hatte hingegen der heilige Willibrord, der 695 von Papst Sergius I. zum Erzbischof des friesischen Volks ernannt wurde und in Utrecht einen der römischen Kirche unterstellten Bischofssitz einrichten sollte. Da die Friesen 715/716 wieder vordrangen, sah sich Willibrord zum Rückzug in sein Kloster Echternach gezwungen. 719/722 eroberte Karl Martell das ehemals fränkische Friesland wieder, woraufhin Willibrord erneut missionieren konnte.

Der Ort bekam den Namen Ultra Traiectum („jenseits des Flussübergangs“)/uut Trecht („außerhalb Trajectums“), vergleiche niederländisch uit („aus“). In alten Drucken findet sich im Impressum die Ortsangabe Trajecti ad Rhenum oder auch Traiecti Batavorum.

Im Jahr 834 wurde die Stadt erstmals von Wikingern angegriffen und geplündert. Der Bischof sah sich 857 aufgrund der Bedrohung durch heidnische Wikinger und Friesen genötigt, die Stadt zu verlassen. Sein Bistum wurde über 60 Jahre lang von Deventer aus verwaltet. Otto I. gewährte der Stadt 936 das Marktrecht; Utrechts wirtschaftliche Bedeutung wuchs durch den Niedergang des 20 Kilometer entfernten Dorestad. Ein letzter Angriff durch Wikinger fand noch im Jahr 1007 statt.

Im 12. Jahrhundert wurde Utrecht eine ummauerte Stadt. Die Stadtrechte wurden ihr von Kaiser Heinrich V. im Jahr 1122 verliehen. Als Bischofssitz war die Stadt von größter Bedeutung; von daher ist sie reich an mittelalterlichen Kirchen, auch wenn einige wie die Mariakerk die Zeit nicht überdauert haben. Infolge des regen Bauens von Kirchen, Klöstern und Abteien entwickelte sich in Utrecht eine starke Präsenz von Bildhauern, Steinmetzen und Bildschnitzern, die mit der Ausstattung der religiösen Gebäude beschäftigt waren. Ihre Kunst, die zum Teil auch nicht-religiöse Inhalte hatte, wurde auch von wohlhabenden Kaufleuten und Bürgern erworben. Die Arbeiten erreichten eine hohe Qualität, sodass viele Skulpturen bis an den Niederrhein und nach Spanien, in die Normandie und nach Norwegen exportiert wurden. Die Rohstoffe für die Kunstwerke wurden aus entfernten Ländern Europas importiert: Hochwertiges Eichenholz kam per Schiff aus Polen und Litauen, Baumberger Kalksandstein aus dem Münsterland, Bentheimer Sandstein aus der Grafschaft Bentheim und Avesnerstein aus Avesnes-le-Sec in Nordfrankreich. Zu dieser Zeit war Utrecht ökonomisch, politisch, religiös und kulturell das Zentrum der nördlichen Niederlande.

Der erste Bildersturm erreichte die Stadt 1566, bis 1580 sollten noch zwei weitere folgen. Damit wurden viele Kunstwerke, die Kirchen und Klöster geschmückt hatten, zerstört. Im Jahr 1559 wurde Utrecht vom Bistum zum Erzbistum und damit vom Erzbistum Köln unabhängig. Dies geschah auf Betreiben von König Philipp II., der die Verkleinerung der Bistümer als kirchenpolitisches Instrument gegen die Reformation betrachtete. Im Jahr 1576 gab es während des Achtzigjährigen Krieges in der Stadt einen Aufstand gegen die Herrschaft der Spanier in den Niederlanden, und die Zitadelle Vredenburg wurde eingenommen und später geschleift; die Trümmer wurden für andere Bauten wiederverwendet. Mit der Reformation und dem daraus folgenden Bildersturm sowie den andauernden politischen Spannungen zwischen der Krone und der Stadt endete die Blütezeit der Utrechter Bildhauerkunst.

1579 wurde hier die Utrechter Union abgeschlossen.

Im Jahre 1636 wurde die Universität gegründet. Am 1. August 1674 zerstörte ein Tornado Kirchtürme, Dächer und fast das ganze Schiff des Utrechter Doms. Die Stadt verlor vorübergehend an Bedeutung, wuchs aber wieder stark, nachdem sie im 19. Jahrhundert Eisenbahnanschlüsse u. a. nach Kampen, Boxtel und 1855 nach Rotterdam erhalten hatte.

Der Name Utrecht erscheint mehrfach bei Verhandlungen und Verträgen von historischer Bedeutung. Der Frieden von Utrecht von 1474 beendete den Hansisch-Englischen Krieg, sicherte den Stalhof der Hanse in London und beschränkte den Handel englischer Fernkaufleute im Ostseeraum. Der Frieden von Utrecht von 1713 beendete die spanischen Erbfolgekriege.

Im Jahr 1723 kam es zum Schisma zwischen dem Klerus des Erzbistums Utrecht und dem Heiligen Stuhl, wodurch die römisch-katholische Kirche der alt-bischöflichen Klerisei entstand. Sie wurde oft einfach Kirche von Utrecht genannt. Erst 1853 wurde Utrecht auch wieder Sitz eines nicht-romgetrennten römisch-katholischen Erzbischofs, so dass es dort zwei „römisch-katholische“ Erzbischöfe gab. Im Kulturkampf nutzte die Kirche von Utrecht ihre Weihevollmacht und setzte sich an die Spitze der altkatholischen Kirchen.

Im Ersten Weltkrieg waren die Niederlande neutral; gleichwohl hatte der Krieg großen Einfluss auf die Lebensumstände.

1931 wurde in Utrecht die faschistische Nationaal-Socialistische Beweging (NSB) gegründet. Bis zum Mai 1945 hatte sie ihren Hauptsitz im Gebäude Maliebaan 35.

Am 10. Mai 1940 überfiel das Deutsche Reich die Niederlande. Utrecht war fünf Jahre von der Wehrmacht besetzt. Schon im Sommer 1940 begann die Entrechtung der jüdischen Bürger Utrechts durch die Besatzer. 1942 wurde Bürgermeister Gerard Abraham Willem ter Pelkwijk amtsenthoben und durch Cornelis van Ravenswaay ersetzt, einen Bürgermeister von deutschen Gnaden aus den Reihen der Nationaal-Socialistische Beweging. Im selben Jahr begann die Deportation der Utrechter Juden. Sie wurden vom Bahnhof Utrecht Maliebaan ins Durchgangslager Westerbork verbracht und von dort in das Vernichtungslager Auschwitz. 900 der 1200 Utrechter Juden wurden ermordet. Am 13. Oktober und am 6. November 1944 bombardierte die Royal Air Force Utrecht. Dabei wurden unter anderem der Bahnhof, die Städtische und Universitätsklinik sowie Wohnviertel schwer getroffen. Diese Angriffe verbitterten die Bevölkerung. Als Ersatz für das schwer beschädigte Hauptkrankenhaus der Stadt wurden die Kinos der Stadt für die Krankenversorgung genutzt. Nach der Teilkapitulation der Wehrmacht für Nordwestdeutschland, Dänemark und die Niederlande am 5. Mai 1945 rückten am 7. Mai kanadische Truppen in Utrecht ein.

Ort : Geographische Breite: 52.0931312, Geographische Länge: 5.1217747


Geburt

Treffer 1 bis 4 von 4

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Smit, Cornelis  23 Apr 1864Utrecht, Utrecht, Utrecht, Niederlande I246572
2 van Couwenhoven, Anneke - wife of  um 1490Utrecht, Utrecht, Utrecht, Niederlande I247595
3 van Couwenhoven, Gerrit Wolfertsen  um 1610Utrecht, Utrecht, Utrecht, Niederlande I247579
4 Zomerdijk, Johannes  6 Dez 1826Utrecht, Utrecht, Utrecht, Niederlande I246629

Tod

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Mosman, Maria Anna  15 Jul 1858Utrecht, Utrecht, Utrecht, Niederlande I271225
2 Rietdijk, Johanna  23 Mai 1938Utrecht, Utrecht, Utrecht, Niederlande I241693
3 van Munster, Elizabeth  1548Utrecht, Utrecht, Utrecht, Niederlande I247653