Drucken Lesezeichen hinzufügen

Riedlingen, Kreis Biberach, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Riedlingen ist eine am Südrand der Schwäbischen Alb an der Donau gelegene Stadt in Baden-Württemberg.

Geschichte:

Riedlingen ist vermutlich eine alemannische Gründung. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 835. Die mittelalterliche Stadt wurde zwischen 1247 und 1255 östlich des Weilers von den Grafen von Veringen angelegt. Sie war eine typische Gründerstadt in rechteckiger Form und mit rechtwinklig geführten Straßen, die Hauptstraße wurde zum Marktplatz hin immer breiter. Riedlingens Lage an der schon damals viel genutzten Donaustraße begünstigte diesen Standort als Marktstadt. Noch im ausgehenden 13. Jahrhundert kam die Stadt in den Besitz der Habsburger, die sie jedoch bald wieder verpfändeten. 1314 kam sie an die Grafen von Hohenberg, später an die Herren von Ellerbach, 1384 schließlich an die Truchsessen von Waldburg. 1434 erhielt die Stadt den Blutbann, d. h. das Recht, Verbrecher abzuurteilen und hinzurichten.

Hauptartikel: Wasserburg Asenheim, Burg Dietenburg, Wasserburg Grüningen, Ranzenburg, Burg Neuveringen, Burg Zwiefaltendorf

Die Reformation im 16. Jahrhundert hatte zunächst einen starken Rückhalt in der Bevölkerung, konnte sich jedoch gegen den Willen der Waldburger Herrschaft nicht durchsetzen. Von 1522 bis 1525 wirkte der Konstanzer Reformator Johannes Zwick als Pfarrer im Ort. Er setzte sich für Arme und Rechtlose ein, wurde aber durch den Bischof und einen kaiserlichen Erlass entlassen und vertrieben. Von 1654 bis 1658 wurde in Riedlingen ein Kapuzinerkloster (Kapuzinerkloster Riedlingen) erbaut, das um 1806 wieder aufgehoben wurde. Im Jahr 1680 gelang es der Stadt, sich zusammen mit den übrigen sogenannten Donaustädten von der ungeliebten Waldburger Herrschaft zu befreien und direkt wieder Österreich unterstellt zu werden. Bis zum Pressburger Frieden 1805 gehörte Riedlingen daher zu Vorderösterreich.

Auch Riedlingen war 1585 bis 1604 von der Hexenverfolgung betroffen. Im Zuge eines Hexenprozesses wurden drei Menschen hingerichtet; die letzte Vollstreckung fand 1604 gegen Agatha Mahler statt.

Nach dem Frieden von Pressburg kam Riedlingen zum 1806 gegründeten Königreich Württemberg und wurde Sitz des gleichnamigen Oberamtes. 1870 erfolgte mit dem Bau der Bahnstrecke Ulm–Sigmaringen der Anschluss an das Streckennetz der Württembergischen Eisenbahn. 1873 begründeten in Riedlingen Christian Schmidt und Heinrich Stoll die Vorgängerfirma der späteren NSU Motorenwerke, die „mechanische Werkstätte zur Herstellung von Strickmaschinen“. Sie wurde 1880 nach Neckarsulm verlegt, da es in Riedlingen sowohl an Platz als auch an Energie mangelte.

Bei den Verwaltungsreformen während der NS-Zeit in Württemberg wurde das Oberamt Riedlingen 1934 in Kreis Riedlingen umbenannt und 1938 mit dem Kreis Saulgau zum Landkreis Saulgau mit Sitz in Saulgau zusammengelegt. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Stadt Riedlingen fast unbeschadet – zumindest in architektonischer Hinsicht. Lediglich die Donaubrücke wurde in den letzten Kriegstagen im April 1945, kurz bevor französische Truppen einmarschierten, noch gesprengt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel die Stadt Riedlingen in die Französische Besatzungszone und kam somit 1947 zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 als Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern im Land Baden-Württemberg aufging.

Die Folgen des Zweiten Weltkriegs hatten tiefgreifende gesellschaftliche Auswirkungen. Im Oktober 1949 kamen nach fünfjährigem Zwischenaufenthalt in Niederbayern Heimatvertriebene nach Riedlingen. Dabei handelte es sich um Nachkommen deutscher Auswanderer, die 1944 in Südwestungarn ihre Heimat aufgeben mussten. Bis Sommer 1951 entstand so oberhalb des Vöhringerhofes der neue Stadtteil Eichenau.

Auf Grund der Kreisreform in Baden-Württemberg gehört Riedlingen samt Umland seit 1973 zum Landkreis Biberach. Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Daugendorf (1. Mai 1972), Neufra (1. Juni 1972) sowie – jeweils zum 1. Oktober 1974 – Bechingen, Grüningen, Pflummern, Zell und Zwiefaltendorf nach Riedlingen eingemeindet.

Ort : Geographische Breite: 48.1548737, Geographische Länge: 9.4745493


Geburt

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Barner, Conrad  1489Riedlingen, Kreis Biberach, Baden-Württemberg, Deutschland I215334
2 Barner, Johannes  1460Riedlingen, Kreis Biberach, Baden-Württemberg, Deutschland I152995