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Massenbachhausen, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2022:

Massenbachhausen ist eine Gemeinde im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Heilbronn-Franken (bis 20. Mai 2003 Region Franken) und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart.

Geschichte:

Die erste Besiedlung von Massenbachhausen geht vermutlich auf die Kelten zurück, von denen Siedlungsspuren aus dem 4. oder 5. Jahrhundert v. Chr. im Gewann Ziegelweg gefunden wurden. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Lorscher Codex, in dem für das Jahr 773 eine Schenkung auf Schwaigerner Gemarkung in Husen an das Kloster Lorsch belegt ist. Weiteren frühen Besitz am Ort hatten das Ritterstift Odenheim und das Stift Wimpfen. Über die Schenkung eines Theodricus (Dietrich; † 792) von Gütern auf Schwaigerner Gemarkung erhielt der Ort im 12. und 13. Jahrhundert zeitweilig den Namen Titrichshusen oder Dietershausen, später bezeichnete man den Ort in Abgrenzung zu gleichnamigen Orten als Hausen bei Massenbach.

Im 14. Jahrhundert hatten die Herren von Magenheim und von Neipperg Besitz in Hausen.

Bei einer Erbteilung der Neipperger im Jahr 1582 kam das Dorf an Engelhard von Neipperg, der es 1585 an den Würzburger Rat Dietrich Echter von Mespelbrunn, einen Bruder des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn, verkaufte. Im Dreißigjährigen Krieg hatte der Ort wie das gesamte Umland an Truppendurchzügen und der Pest sehr zu leiden, ebenso zur Zeit des Pfälzischen Erbfolgekriegs mit häufigen Franzoseneinfällen in den Jahren 1688 bis 1693.

Über Heiraten und Erbgänge kam das Dorf von der Familie Echter 1686 an die Familie Ingelheim und 1720 an die Familie Dalberg. Im Jahr 1737 kauften die Herren von Neipperg den Ort zurück.

1806 kam Hausen im Rahmen der Mediatisierung an das Königreich Württemberg und dort zunächst zum Oberamt Kirchhausen, 1811 dann zum Oberamt Brackenheim. Im 19. Jahrhundert kam es zu drei größeren Auswanderungswellen, von denen die beiden ersten ihre Ursachen in den zu jener Zeit durch Missernten ausgelösten Hungersnöten hatten. 1817 zog es die Auswanderungswilligen vor allem nach Ungarn, 1852 bis 1854 vor allem nach Nordamerika. Im späten 19. Jahrhundert dann kam es aufgrund des Arbeitsplätzemangels in dem überwiegend bäuerlich geprägten Ort nochmals verstärkt zur Auswanderung, dieses Mal waren die bevorzugten Ziele Kanada und Südamerika. Durch diese letzte Auswanderungswelle sank die Einwohnerzahl von 1030 Personen im Jahr 1875 auf 968 Personen im Jahr 1900.

Das Postwesen in Massenbachhausen begann im Jahr 1897 mit der Einrichtung einer Telegraphenanstalt sowie einer Postagentur.

Im Jahr 1904 beantragte der Gemeinderat von Hausen beim Oberamt Brackenheim die Änderung des Ortsnamens zu Massenbachhausen, da es zu häufigen Verwechslungen mit Hausen an der Zaber im selben Oberamtsbezirk gekommen war. Im Jahr 1911 wurde der Ort an die Stromversorgung der Neckarwerke angeschlossen, 1928 wurde eine zentrale Wasserversorgung installiert. Eine flächendeckende Kanalisation zur Entsorgung der Abwässer entstand im Ort erst in den späten 1950er Jahren.

In den ersten Jahren der Zeit des Nationalsozialismus wirkte sich die staatliche Gleichschaltung auf das Dorf zunächst nur wenig aus. Der örtliche Bürgermeister, der Pfarrer sowie beide Lehrer waren demokratisch gesinnt. Erst nach dem Tod des Pfarrers und dem Weggang von Bürgermeister und Lehrern in andere Orte in den Jahren 1937/38 konnten NS-Organisationen im Ort vollends Fuß fassen. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg wurde Massenbachhausen 1938 dem Landkreis Heilbronn zugeordnet.

Von größeren Luftangriffen blieb der Ort im Zweiten Weltkrieg verschont. Zur Ablenkung gegnerischer Flugzeuge wurde im August 1939 auf einem Feld auf Massenbachhausener Gemarkung eine Scheinwerferbatterie eingerichtet. Der erste Bombenabwurf bei Massenbachhausen ereignete sich Anfang Mai 1940 und war der erste Bombenabwurf im gesamten Unterland überhaupt. Später kam es bei Massenbachhausen zumeist nur noch zu Jagdbomberangriffen. Da sich kurz vor Kriegsende am 1. April 1945 die in der Umgebung von Massenbachhausen stationierten deutschen Truppen überraschend zum Heuchelberg und ins Zabergäu zurückzogen, wurde der Ort am 4. April 1945 kampflos von amerikanischen Truppen besetzt.

1939 waren 1106 Einwohner gezählt worden, Ende 1945 waren es 1177. Der Anstieg der Bevölkerungszahl bis Ende 1945 ist vor allem in der Einquartierung von ausgebombten Flüchtlingen aus der beim Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 zerstörten Stadt Heilbronn begründet. Durch die Aufnahme von Heimatvertriebenen, vor allem rund 150 Personen aus der Tschechoslowakei und Ungarn, stieg die Einwohnerzahl in der Nachkriegszeit weiter auf rund 1350 Personen an.

1945 bis 1952 gehörte die Gemeinde zum Nachkriegsland Württemberg-Baden, das 1945 in der Amerikanischen Besatzungszone gegründet worden war, ab 1952 zum neuen Bundesland Baden-Württemberg.

Dem Anwachsen der Bevölkerung geschuldet wurden, beginnend mit der Nordstraße, seit den frühen 1950er Jahren mehrere Neubaugebiete ausgewiesen und der Straßenbau im Ort vorangetrieben. Zu den bedeutenden Neubaugebieten, die den Ortskern umschließen, zählen die Gebiete Fuchsloch (1960), Kirchhäuser Weg (1969), Wolfsgruben (1972) und Schmähling (1985). Da bei den älteren Neubaugebieten Bauinteressenten oft spekulativ oder für spätere Erweiterungen mehrere Grundstücke erworben, aber nur eines bebaut hatten, gab es zunächst einen hohen Flächenverbrauch, ohne dass darauf viele Wohnungen entstanden wären. Erst in den 1970er Jahren konnte die Gemeinde durch Bauverpflichtungen sowie die Vorschrift von Reihenhausbauweise eine effektivere Flächennutzung in den ausgewiesenen Baugebieten erzielen.

1964 entstand der Wohnplatz Leutersteiner Höfe.

Von 1967 bis 1971 wurde die Flurbereinigung der landwirtschaftlichen Nutzflächen auf der Gemarkung durchgeführt. Damals entstand auch die Landstraße nach Kirchhausen, die heute die schnellste Verbindung des Ortes in die nahe Großstadt Heilbronn darstellt. Zuvor hatte es von Massenbachhausen nur Verbindungsstraßen nach Massenbach, Berwangen und Gemmingen gegeben.

Bis 1971 wuchs die Bevölkerung des Ortes auf über 2000 Personen an, seit Kriegsende waren rund 800 neue Wohnungen geschaffen worden. Die Ortsmitte war damals nach wie vor stark bäuerlich geprägt, wobei sich die Auflösung eines bedeutenden Teils der beengten Höfe bereits abzuzeichnen begann. Diese rückständige Struktur sowie Engstellen und unübersichtliche Verkehrsführung gaben den Anlass zu einer großflächigen Sanierung und Umgestaltung der Ortsmitte, in deren Zuge sich noch in den 1970er Jahren Volksbank, Post, Lebensmittelmarkt und Apotheke neu in der Ortsmitte ansiedelten und eine neue Gemeindehalle am Ortsrand entstand.

Gleichzeitig mit der beginnenden Sanierung der Ortsmitte wurde ab 1971 ein etwa 15 Hektar großes Gewerbegebiet am Ortsrand ausgewiesen. Das starke Anwachsen der Gemeinde und die zahlreichen Strukturverbesserungsmaßnahmen trugen maßgeblich dazu bei, dass die Gemeinde im Laufe der Gemeindereform in Baden-Württemberg ihre Selbständigkeit bewahrt hat, obwohl es durchaus auch Bestrebungen zum Zusammenschluss mit Kirchhausen (kam zu Heilbronn) oder Massenbach (kam zu Schwaigern) gegeben hatte.

In den 1990er Jahren kam es zu weiteren größeren Sanierungsmaßnahmen in der Ortsmitte, als neben der Gemeindehalle ein neues Rathaus und unweit davon auf einer größeren Sanierungsfläche neben der katholischen Kirche ein Seniorenzentrum errichtet wurden. 1993 lebten 3380 Personen in Massenbachhausen.

Ort : Geographische Breite: 49.1781174, Geographische Länge: 9.0467262


Geburt

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Adami, Antoni  um 1575Massenbachhausen, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I233085
2 Adami, Ursula  1601Massenbachhausen, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I233084
3 Baumgärtner, Andreas  Dez 1769Massenbachhausen, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I247643