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Greimerath, Kreis Trier-Saarburg, Rheinland-Pfalz, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2016:

Greimerath ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kell am See an. Greimerath ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort.

Geschichte:

Aus keltischer Zeit stammt ein Schutzwall am „Köpfchen am Kälberborn“. Aus Römischer Zeit wurden Grabstellen und Grabhügel gefunden sowie ein kreisförmiger Grabstein (etwa 300 n. Chr.), der im Jahre 1889 in das Rheinische Landesmuseum Trier kam.

Greimerath wurde erstmals im Jahr 981 als Grimolderode in einer Schenkungsurkunde des Erzbischofs Egbert von Trier an das Stift St. Paulin erwähnt. Das Trierer Stift blieb bis zum Jahre 1802, dem Einmarsch der französischen Truppen, Grundherr der Gemarkung.

Während des 19. Jahrhunderts waren die Lebensbedingungen in Greimerath, wie auch im gesamten Hochwald, sehr schlecht. Die Bewohner mussten sich mehr schlecht als recht als Selbstversorger durchschlagen. Einzige Erwerbsquelle war die 1843 von der Firma Gebrüder Böcking eröffnete „Grube Louise“, in der Eisenerz abgebaut wurde. Die wirtschaftliche Not führte zu einer Auswanderwelle nach Brasilien und Nordamerika. Die Dorfchronik erwähnt namentlich 30 Auswanderer, die in den 1850er Jahren die wochenlangen Strapazen einer Reise nach Nordamerika auf sich nahmen.

Viele Einwohner wanderten noch aus Greimerath bis Anfang des 20. Jahrhunderts nach Frankreich besonders nach der Not des Ersten Weltkrieges.

Der Beginn des 20. Jahrhunderts war gekennzeichnet durch den Kirchenneubau. Greimerath wurde 1863 eigenständige Pfarrgemeinde, und ab 1894 wurde eine Sparkollekte eingerichtet, so dass am 27. Mai 1914 die neue Pfarrkirche „St. Nikolaus“ geweiht werden konnte.

Zwei Monate später kam es zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Dieses Ereignis führte zu neuer Armut, da Zwangsabgaben für die Front zu entrichten waren. Sogar eine der neuen Glocken musste abgegeben werden. Weitaus schlimmer für die Dorfgemeinschaft war der Verlust 25 junger Männer, die an den Fronten ihr Leben ließen.

Als Folge des Versailler Vertrages stand Greimerath bis 1930 unter französischer Besetzung. Der Staat vernachlässigte die Grenzgebiete, was zusammen mit Missernten und Tierseuchen dazu führte, dass sogar Schulkinder zur Arbeit freigestellt werden mussten, um den Lebensunterhalt der Familien zu sichern.

Die Lage verbesserte sich 1932/33 mit dem Bau der Straße Greimerath-Saarhausen über Hundscheid und mit der Wiedereröffnung der Erzgrube.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs zogen am 4. September 1939 Evakuierte des Saargaus durch Greimerath und mussten dort ihr Vieh zurücklassen. Zeitgleich waren mehrere Regimenter in Greimerath stationiert. Der erste Bombenangriff auf Greimerath, bei dem Vieh und zwei Wohnhäuser zu Schaden kamen, erfolgte in der Nacht zum 7. August 1941. Prekär wurde die Lage ab August 1944, als der Westwall wieder hergerichtet wurde und bis zu 12.000 Menschen in Greimerath untergebracht waren. Das Näherrücken der Front wurde ab Oktober durch den Abschuss von V2-Raketen in Hundscheid deutlich.

Anfang 1945 wurde Greimerath von Angriffen verschont, da ein Hauptverbandsplatz in der Schule eingerichtet war und durch die Genfer Konvention geschützt wurde. Erst mit dem Fall des „Orscholzriegels“ am 20. Februar 1945 zog das Sanitätsregiment ab, so dass ab dem 22. Februar 1945 Greimerath unter Artilleriebeschuss und Bombardement lag. Die Bewohner flüchteten sich in ihre Keller, mussten diese aber unter Lebensgefahr zur Versorgung des Viehs verlassen.

Glück im Unglück hatten etwa 70 Greimerather, die sich in den Pfarrkeller geflüchtet hatten. Vor dessen Tor fiel eine Bombe, die aber nicht detonierte.

Der finale Akt begann am 12. März 1945 mit heftigen Beschuss und endete mit der Besetzung durch amerikanische Truppen am folgenden Tag. Im Ort kam es nur zu kleineren Scharmützeln. Wie später bekannt wurde, entging Greimerath der vollständigen Zerstörung, da ein Bombardement aufgrund von Minenwerfern in der Brittener Straße zwar vorbereitet, aber nicht mehr durchgeführt wurde.

Aus Greimerath kamen 48 Soldaten und 21 Zivilisten ums Leben. 6 Personen gelten als vermisst, 2 weitere starben 1946 beim Räumen von Minen.

Am 18. Juli 1946 wurde Greimerath gemeinsam mit weiteren 80 Gemeinden der Landkreise Trier und Saarburg dem im Februar 1946 von der übrigen französischen Besatzungszone abgetrennten Saargebiet angegliedert, das zu der Zeit nicht mehr dem Alliierten Kontrollrat unterstand. Am 6. Juni 1947 wurde diese territoriale Ausgliederung bis auf 21 Gemeinden wieder zurückgenommen, damit kam Greimerath an das 1946 neugebildete Land Rheinland-Pfalz.

Ort : Geographische Breite: 49.5617644, Geographische Länge: 6.683672699999988


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Schwickerath, Matthias  1804Greimerath, Kreis Trier-Saarburg, Rheinland-Pfalz, Deutschland I149497