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Weißwasser, Kreis Görlitz, Sachsen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2023:

Weißwasser/Oberlausitz (im amtlichen Gemeindeverzeichnis Weißwasser/O.L.), ist eine Große Kreisstadt im Nordosten von Sachsen und die drittgrößte Stadt im Landkreis Görlitz sowie die achtgrößte der Oberlausitz. Sie liegt inmitten einer braunkohlereichen Heidelandschaft zwischen dem Lausitzer Seenland und der deutsch-polnischen Grenze. Mit seinem Aufstieg vom bäuerlich geprägten Heidedorf zur Industriestadt wuchs Weißwasser von reichlich 1000 (1885) auf über 38.000 Einwohner im Jahr 1988 und fiel dann wieder auf 16.000 im Jahr 2020. Damit ist Weißwasser nunmehr wieder eine Kleinstadt. Weißwasser gehört zum offiziellen sorbischen Siedlungsgebiet in Sachsen.
Geschichte:
Am 8. Juni 1552 wurde Weißwasser erstmals im Besitzverzeichnis der Standesherrschaft Muskau erwähnt. Die erste kartographische Erfassung Weißwassers in einer Karte der Oberlausitz ist auf das Jahr 1593 datiert. Das ursprüngliche Dorf Weißwasser befand sich im westlichen Teil der heutigen Stadt, etwa an der August-Bebel-Straße. Dieser Bereich der Stadt wird heute das „Alte Dorf“ genannt. 1772 wurde in Weißwasser die erste Schule gegründet und 1817 kam der erste geprüfte Lehrer nach Weißwasser. 1860 wurde mit der Braunkohleförderung begonnen. Etwa zur gleichen Zeit wurde auch die erste Ziegelei errichtet. Von 1815 bis 1945 gehörte Weißwasser zur preußischen Provinz Schlesien. Durch die Berlin-Görlitzer Eisenbahn-Gesellschaft, die in den Jahren 1866/1867 die Bahnstrecke Berlin–Görlitz baute, erhielt Weißwasser einen Bahnhof. Unweit dieses Bahnhofs wurde 1873 erstmals Glas geschmolzen. Diese gute Verkehrsanbindung begünstigte zusammen mit den in der Umgebung vorkommenden Ton-, Quarzsand-, Holz- und Kohlevorkommen die weitere Ortsentwicklung, so dass Weißwasser im 19. und 20. Jahrhundert als Glasmacherort bekannt wurde. In der Gründerzeit entstanden in Weißwasser elf Glashütten, fünf Glasraffinerien, drei Ziegeleien sowie einige Kohlewerke. Diese Betriebe prägten nicht nur das Ortsbild und die Arbeiterklasse – etwa 75 Prozent der Einwohner Weißwassers arbeiteten in der oder für die Glasindustrie –, sie sorgten auch für den Aufstieg Weißwassers zum europäischen Zentrum der Glasproduktion zur Jahrhundertwende. Vom Fensterglas bis hin zum geschliffenen Kristallglas wurde das gesamte Produktspektrum abgedeckt. Große wirtschaftliche Bedeutung erlangte die Produktion von Glaskolben der Vereinigten Lausitzer Glaswerke für Glühlampen, insbesondere für die AEG und deren Beteiligung Osram, der Konsumgüterbereich der VLG war eines der wenigen designorientierten Unternehmen im frühen 20. Jahrhundert. Weißwasser ist von großen, zusammenhängenden Waldgebieten mit einem hohen Kiefernanteil umgeben. In diesen entstanden zahlreiche Waldbrände, mit zum Teil erheblichen Ausmaßen. Auch Weißwasser selbst wurde dadurch teilweise zerstört. Um die großflächige Ausbreitung von Waldbränden verhindern zu können, sollte ein System entwickelt werden, welches es erlaubte, die Wälder dauerhaft zu beobachten und gegebenenfalls Alarm zu schlagen. Dieses erfand der Forstmeister Walter Seitz (1863–1944) im Muskauer Forst südlich von Weißwasser. An einer Anhöhe am Grünen Weg entstand zwischen 1890 und 1900 ein hölzerner, ca. 12 bis 18 Meter hoher Turm, der in Zeiten hoher Waldbrandgefahr besetzt war. Von diesem Turm wurde eine Sichtschneise bis zum damaligen Vorwerk (Dominium Weißwasser) in den Wald geschlagen, um den Bewohnern die Möglichkeit zu geben, die vom Feuerwächter übermittelten Lichtsignale zu empfangen. Um den Brandort in dem großen Waldmassiv genauer lokalisieren zu können, wurden durch Seiz ebenfalls Quadrate, auch Jagen genannt, in den Wäldern angelegt. Somit entstanden ca. 45 Hektar große Waldstücke mit dazugehöriger Nummer. So konnte bei Sichtung eines Waldbrandes die genaue Lage des Brandortes mit Hilfe der Lichtzeichen übermittelt und schnell mit der Brandbekämpfung begonnen werden. Seitz erhielt 1902 das deutsche Reichspatent für den weltweit ersten Feuerwachturm. Diese Erfindung stellte er 1904 auch auf der Weltausstellung in St. Louis vor. Am Standort des ersten Feuerwachturms stand bis 2009 ein fast 30 Meter hoher Turm aus Beton, welcher dem sich ausdehnenden Tagebau Nochten weichen musste. Zur besseren Rohstofferschließung wurde 1897 eine Kleinbahnlinie durch Weißwasser gebaut. Schon vor der Eingemeindung des südöstlich gelegenen Dorfes Hermannsdorf (1903) war das Dorf Weißwasser größer als die nahe gelegene Stadt Muskau. Das Dorf Weißwasser wuchs weiter und Industrie siedelte sich an. Damit stiegen die Einwohnerzahl und die Zahl der schulpflichtigen Kinder. Auf Initiative des damaligen Schulleiters, entstand im Jahre 1912 ein neues Schulgebäude in Weißwasser (heute Schule 1). Für Arbeiter, die aus katholisch geprägten Regionen nach Weißwasser umzogen, wurde eine Kirche errichtet. Am 28. August 1935 erhielt Weißwasser das Stadtrecht. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges von Juni 1944 bis Februar 1945 existierte in der Stadt am Neuteichweg 44 ein Außenlager des KZ Groß-Rosen, in dem etwa 300 jüdische Frauen als KZ-Häftlinge für die Valvo-Röhrenwerke Zwangsarbeit verrichten mussten. Bei Auflösung des Lagers wurden sie am 24. Februar 1945 auf den Todesmarsch nach dem Außenlager Horneburg des KZ Neuengamme geschickt. In den letzten Wochen des Krieges erreichte die Rote Armee Weißwasser. Die Zerstörung der Bahnbrücke durch deutsche Truppen stellte dabei nur ein kurzzeitiges Hindernis dar. Nach dem Einzug der Roten Armee am 19. April 1945 waren etwa 40 % der Stadt zerstört. Fünf Monate später wurde die Glasproduktion wieder aufgenommen. Zu DDR-Zeiten 1951 errichteten und betrieben die Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Ostglas und die Hauptverwaltung der VVB Glas/Keramik Berlin am Braunsteich das Pionierferienlager „Zeltlager der Freundschaft“. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Freistaat Preußen aufgelöst und Weißwasser kam vorübergehend wieder zu Sachsen, bis 1952 durch die DDR die Bundesländer zerschlagen und stattdessen Bezirke gebildet wurden. Weißwasser gehörte daraufhin bis zum Ende der DDR zum „Kohle- und Energie-Bezirk“ Cottbus. Das nahegelegene Jagdschloss bei Mühlrose, das der Dichter Heinrich Laube während seiner Haftzeit 1840 besuchte, wurde aufgrund zunehmenden Verfalls 1972 abgebrochen. Zwei Jahre vor seiner vollständigen Devastierung für den Tagebau Nochten wurde das Dorf Tzschelln 1977 nach Weißwasser eingemeindet. Nach Bürgerentscheiden beantragten 1990 die Kreisräte der Landkreise Weißwasser und Hoyerswerda die Eingliederung in den Freistaat Sachsen, sodass Weißwasser wieder eine sächsische Stadt wurde. In der Stadt selbst gab es eine Zustimmung von 77,2 Prozent. Weißwasser war von 1952 bis 1994 Kreissitz des gleichnamigen Kreises Weißwasser. In der Debatte um den Kreissitz für den 1994 neu geschaffenen Niederschlesischen Oberlausitzkreis konnte sich die Stadt auf Grund ihrer Lage im Kreisgebiet nicht gegen Görlitz und Niesky durchsetzen. Seit dem 1. April 1997 hat Weißwasser den Status der Großen Kreisstadt. Bedingt durch den Nationalsozialismus gibt es in Weißwasser keine jüdische Gemeinde. Joseph Schweig, eine der wichtigsten Personen der Entwicklung Weißwassers gegen Ende des 19. Jahrhunderts, war dem Judentum angehörig und stiftete 1902 eine jüdische Grabstätte, die bis 1978 Bestand hatte. Auf dem Gelände des 1982 eingeebneten Jüdischen Friedhof wurde 2010 eine Ehrenbegräbnisstätte der Familie Schweig wiedererrichtet.

Ort : Geographische Breite: 51.5035000, Geographische Länge: 14.6375000


Geburt

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Greiner, Artur Gerhard  29 Okt 1929Weißwasser, Kreis Görlitz, Sachsen, Deutschland I263892
2 Greiner, Karl Friedrich Johann  8 Mai 1897Weißwasser, Kreis Görlitz, Sachsen, Deutschland I263890

Taufe

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Taufe    Personen-Kennung 
1 Greiner, Artur Gerhard  14 Okt 1934Weißwasser, Kreis Görlitz, Sachsen, Deutschland I263892
2 Greiner, Karl Friedrich Johann  27 Jun 1897Weißwasser, Kreis Görlitz, Sachsen, Deutschland I263890

Tod

Treffer 1 bis 4 von 4

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Greiner, Artur Gerhard  30 Sep 1980Weißwasser, Kreis Görlitz, Sachsen, Deutschland I263892
2 Greiner, Karl Friedrich Johann  18 Jan 1930Weißwasser, Kreis Görlitz, Sachsen, Deutschland I263890
3 Hanusch, Anna Martha  29 Mrz 1970Weißwasser, Kreis Görlitz, Sachsen, Deutschland I263904
4 Kern, Frieda Elsa  2 Nov 1968Weißwasser, Kreis Görlitz, Sachsen, Deutschland I263891

Beerdigung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Greiner, Artur Gerhard  6 Okt 1980Weißwasser, Kreis Görlitz, Sachsen, Deutschland I263892

Beruf

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Beruf    Personen-Kennung 
1 Greiner, Artur Gerhard  Weißwasser, Kreis Görlitz, Sachsen, Deutschland I263892
2 Greiner, Karl Friedrich Johann  Weißwasser, Kreis Görlitz, Sachsen, Deutschland I263890
3 Kern, Frieda Elsa  Weißwasser, Kreis Görlitz, Sachsen, Deutschland I263891

Eheschließung

Treffer 1 bis 2 von 2

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Greiner / Kern  2 Jul 1921Weißwasser, Kreis Görlitz, Sachsen, Deutschland F49802
2 Ladusch / Hanusch  26 Mai 1928Weißwasser, Kreis Görlitz, Sachsen, Deutschland F95262