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Tiflis, Tbilis, Georgien, Rußland



 


Notizen:
Wikipedia 2016:

Tiflis (georgisch Tbilissi; bis 1936 Tpilissi) ist die Hauptstadt Georgiens. Es ist die bevölkerungsreichste und größte Stadt des Landes. Tiflis hat mehr als eine Million Einwohner, die Gesamtfläche beträgt 726 Quadratkilometer, das bebaute Gebiet rund 70 Quadratkilometer.

Geschichte:

Der georgische Name Tbilissi bedeutet so viel wie ‚warme Quelle‘, von tbili (deutsch warm). An den Nordosthängen des Mtabori sprudelt bis zu 46,5 °C heißes, kohlensäurehaltiges Schwefel-Quellwasser aus der Erde, das seit Jahrhunderten in Badehäusern genutzt wird.

Die Überlieferung berichtet, dass der georgische König Wachtang I. Gorgassali auf der Jagd in einem bewaldeten Tal einen Fasan erlegte. Das Tier fiel in eine heiße Quelle und wurde vom sprudelnden Wasser sofort gar gekocht. Der König ließ die Umgebung genau erforschen. Als er erfuhr, dass es dort viele heiße Quellen gab, gründete er 485 an diesem Ort die Stadt Tbilissi.

Tiflis wurde erstmals im 4. Jahrhundert auf einer römischen Karte unter dem Namen Pilado urkundlich erwähnt. Sie lag an einer Kreuzung der Karawanenstraßen vom Schwarzen Meer nach Persien, Indien und China. Die Perser hielten Tiflis besetzt und hatten die Festung Narikala oberhalb der Stadt errichtet.

Im 5. Jahrhundert befreite der georgische König Wachtang I. Gorgassali (dt. Wolfshaupt) Tiflis, machte sie zu seiner Hauptstadt und baute sie zur Metropole aus. 591 – nach dem Ende des vorletzten der Römisch-Persischen Kriege – wurde Tiflis oströmische Provinzhauptstadt. Im 7. Jahrhundert wurde sie von den Arabern erobert, ging danach in persischen, byzantinischen und 1068 in seldschukischen Besitz über.

1121 wurde sie nach der Befreiung durch David den Erbauer erneut georgische Hauptstadt und dank der befestigten Lage am Schnittpunkt von inzwischen sieben europäisch-asiatischen Handelswegen zu einer der reichsten Städte des Mittelalters. Marco Polo berichtete, es gäbe in Georgien eine herrliche Stadt namens Tiflissi, die von Vororten und vielen Festungen umgeben ist.

Im 13. Jahrhundert wurde die Stadt von den Choresmiern verwüstet. Von 1386 bis 1402 gehörte Tiflis zum zentralasiatischen Reich Timur Langs.

Im 17. Jahrhundert fiel die Stadt unter türkische Herrschaft, wurde vom georgischen König Irakli II. zurückerobert und befestigt. Im 18. Jahrhundert bemächtigten sich die Türken abermals der Stadt, wurden aber 1735 von Nadir Schah von Persien wieder vertrieben, der den georgischen König Theimuras einsetzte. Dessen Sohn Irakli brachte die Stadt zu hoher Blüte.

1795 marschierten die Perser unter Schah Aga Mohammed Khan (georgisch Aga Mohammed Chan Irakli) in Georgien ein. Nach der Schlacht von Krtsanisi wurde Tiflis völlig zerstört und 22.000 Menschen in Sklaverei verschleppt. Im November 1799 besetzte der russische Generalmajor Lasarus die Stadt.

Nach der Annexion 1801 wurde Georgien Teil des Russischen Reiches und Tiflis Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements (russisch: Tiflisskaja Gubernija). Russland verwaltete von dort aus den Kaukasus. In der georgisch-orthodoxen Sioni-Kathedrale zwang der russische General Knorring am 12. April 1802 die georgische Aristokratie und Geistlichkeit mit Waffengewalt zum Eid auf die russische Zarenkrone.

Russland förderte andererseits den Handelsplatz, befreite einen Großteil der in Tiflis verkauften Waren sowie Transitgüter von Steuern. Die Stadt erblühte und die Bevölkerung wuchs von 8500 im Jahr 1811 auf 20.000 im Jahr 1825.

Das heutige Stadtbild prägte sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts aus. Auf Initiative des russischen Vizekönigs Fürst Michail Woronzow wurde die Stadt nach 1845 modernisiert und erweitert. Er berief den Italiener Giovanni Scudieri als Chefarchitekten, gründete das erste Theater und die erste öffentliche Bibliothek in Transkaukasien. Die alten Stadtmauern wurden abgerissen und Tiflis dehnte sich nach Norden und Westen aus.

Im heutigen Stadtzentrum, an der Allee Rustawelis Gamsiri, wurden elegante Paläste, Hotels, Wohnhäuser und Museen im Stil des Klassizismus, des Barock und später des Jugendstils gebaut. Der deutsche Landschaftsarchitekt Heinrich Scharrer legte den Alexanderpark im Stadtzentrum an. Um den Handel zu stärken, wurde die Tiflisstraße gebaut und Tiflis 1872 per Eisenbahn mit Poti und 1883 mit Batumi sowie Baku verbunden.

Die Zahl der Industrieunternehmen wuchs von 138 im Jahr 1864 auf 228 im Jahr 1883. 1886 hatte Tiflis 104.024 Einwohner. Es handelte sich hauptsächlich um Armenier, Russen und Georgier, daneben Deutsche, Tataren, Perser und Polen. Bei der ersten gesamtrussischen Volkszählung von 1897 wurde für Tiflis eine Einwohnerzahl von 159.590 ermittelt. Zahlenmäßig stärkste Bevölkerungsgruppe mit knapp 30 Prozent waren damals noch die Armenier, gefolgt von den Russen mit 28 Prozent. Die Georgier stellten nur ein Viertel der Stadtbewohner.

Am 16. Mai 1918 wurde Tiflis Regierungssitz der Demokratischen Republik Georgien. Am 25. Februar 1921 besetzte die 11. Armee der Roten Arbeiter- und Bauernarmee Tiflis und gliederte es Sowjetrussland an. Bürgermeister Beniamin "Benia" Tschchikwischwili flüchtete nach Frankreich. Tiflis wurde Hauptstadt der Georgischen SSR und war zwischen 1922 und 1936 gleichzeitig Hauptstadt der Transkaukasischen SFSR.

Unter sowjetischer Herrschaft dehnte sich die Stadt von 53 Quadratkilometern im Jahr 1920 auf 365 Quadratkilometer im Jahr 1989 aus. Durch Industrieansiedlung in den 1940er Jahren wuchs die Bevölkerung von Tiflis enorm an. In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 236 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs. Tote wurden auf zwei Kriegsgefangenenfriedhöfen in Einzel- oder Massengräbern beerdigt. Schwer erkrankte wurden im Kriegsgefangenenhospital 1563 versorgt. Auf dem Hospitalfriedhof wurden bis 1946 bereits mehr als 3400 Verstorbene beerdigt.

1956 demonstrierten Studenten und Schüler gegen die sowjetische Herrschaft in Georgien. Mindestens 80 von ihnen wurden beim Massaker von Tiflis getötet. Ab 1951 entstanden große Neubaugebiete mit einförmigen Wohnblöcken. 1966 wurde die erste, 1979 die zweite U-Bahnlinie eröffnet, 1972 auf dem Berg Mtazminda ein Fernsehturm von 274,5 Meter Höhe errichtet.

1989 kam es in Tiflis zu Demonstrationen gegen die Kommunistische Partei und für staatliche Unabhängigkeit. Das Vorgehen sowjetischer Fallschirmjäger unter Führung von Oberst Alexander Lebed gegen Hungerstreikende im Zentrum von Tiflis am 9. April mit scharf geschliffenen Spaten und Giftgas endete mit 20 Toten.

Nach der Unabhängigkeit des Landes 1991 wurde Tiflis die Hauptstadt Georgiens. Ein Militärputsch gegen Präsident Swiad Gamsachurdia führte zwischen Dezember 1991 und Januar 1992 zum Tiflisser Krieg, bei dem die Innenstadt um den Rustaweli-Boulevard durch Panzer, Artillerie und Raketen stark beschädigt wurde. Im November 2003 fand vor und im Parlamentsgebäude die samtene Revolution (Rosenrevolution) statt, die eine reformerische Wende in Georgien einleitete.

Ort : Geographische Breite: 41.7151377, Geographische Länge: 44.82709599999998


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Mut, Ida  17 Dez 1911Tiflis, Tbilis, Georgien, Rußland I263273

Taufe

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Taufe    Personen-Kennung 
1 Mut, Ida  26 Dez 1911Tiflis, Tbilis, Georgien, Rußland I263273

Tod

Treffer 1 bis 5 von 5

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Brenner, Adam  1917Tiflis, Tbilis, Georgien, Rußland I231291
2 Fuhrmann, Ludwig  1915Tiflis, Tbilis, Georgien, Rußland I208353
3 Golwer, Johann  19 Apr 1905Tiflis, Tbilis, Georgien, Rußland I142813
4 Merkel, Andreas  1914Tiflis, Tbilis, Georgien, Rußland I195504
5 Sprecher, Reinhold  1915Tiflis, Tbilis, Georgien, Rußland I117130