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Steinen, Kreis Lörrach, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2021:

Steinen (Alemannisch Steine) ist eine Gemeinde im Landkreis Lörrach im Südwesten Baden-Württembergs. Die Gesamtgemeinde Steinen entstand 1974/1975 durch den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Endenburg, Hägelberg, Höllstein, Hüsingen, Schlächtenhaus, Steinen und Weitenau.

Geschichte:

Die ersten Erwähnungen Steinens und einiger seiner heutigen Ortsteile stammen aus dem 12. Jahrhundert. Das ehemalige Kloster Weitenau auf halbem Wege zwischen den Ortsteilen Steinen und Schlächtenhaus wurde erstmals im Jahre 1100 urkundlich erwähnt. Erstmals wird der Ort Steinen in einer Urkunde des Klosters St. Blasien aus dem Jahre 1113 erwähnt (als „Staina“), als der Edle Walcho von Waldeck seine Güter dort und an anderen Orten an das Kloster St. Blasien schenkte. Ebenfalls 1113 erscheint ein „Walcho von Staina“ als Zeuge in einer Urkunde, er ist wahrscheinlich identisch mit Walcho von Waldeck. Archäologische Befunde wie alemannische Reihengräber weisen jedoch auf eine frühere Besiedelung hin.

Im 13. Jahrhundert gehörte es entweder den Edelherren von Rötteln in der Seitenlinie der Herren von Rotenberg, oder den Markgrafen von Hachberg und war dem Bannkreis der sanblasianischen Dinghöfe zugeordnet. Jedenfalls die Burg gehörte damals zu Rotenberg.

Zu einem bemerkenswerten wirtschaftlichen Aufstieg der Region kam es im 14. und 15. Jahrhundert durch die Verwertung der Vorkommen an rotem Buntsandstein. 1388 und 1469 ließ der jeweilige Bischof von Basel Steinbrüche bei Steinen zum Wiederaufbau des 1356 zerstörten Münsters aufkaufen.

1503 kam das Gebiet mit der gesamten Markgrafschaft Hachberg-Sausenberg an die Markgrafschaft Baden und wurde dort dem Oberamt Rötteln zugeordnet. Steinen erhielt Anfang des 17. Jahrhunderts (1602) Marktrecht, Ende des 18. Jahrhunderts (1776) einen Vieh- und Krämermarkt und später auch einen Wochenmarkt.

Infolge seiner Lage an zwei vielbefahrenen Landstraßen (der Straße durch das Wiesental nach Schopfheim und der alten Römerstraße von Steinen über Hüsingen nach Inzlingen und Lörrach) wurde das Dorf von vielen Kriegsereignissen in Mitleidenschaft gezogen. So erfuhr das Dorf vor allem 1676, 1678 und am 25. August 1689 Plünderungen durch die Franzosen.

Bereits im 18. Jahrhundert begann Steinen sich als Sitz einer St.Blasischen Schaffnei als Kleinzentrum zwischen Schopfheim und Lörrach zu etablieren, was sich in der großen Zahl der Handwerker und dem Bau bürgerlicher Häuser und an den seit 1760 gepflasterten Gassen zeigte.

Während der Badischen Revolution durchquerten im April 1848 die Truppen des Heckerzuges auf dem Weg zum Gefecht auf der Scheideck Steinen. Nach der Niederlage dort sammelten sich Teile des Heckerzuges bei Steinen und vereinigten sich dort mit einem weiteren Revolutionszug unter Joseph Weißhaar. Bundestruppen zerstreuten die Revolutionäre jedoch bald und vertrieben sie in Richtung Schweizer Grenze.

Im 19. Jahrhundert änderte das alte und zum Teil auch ärmliche Bauerndorf mit seinen zum Teil schlechten Straßen und manchen primitiven Häusern seine Struktur. Die Ursache war der Beginn der Textilindustrie im Wiesental und in Steinen. Die Textilindustrie hatte in Steinen bereits 1816 als Heimarbeit und der ersten Handweberei von Merian & Köchlin begonnen und viele Einwohner beschäftigt. Mit der Erstellung der ersten Fabrikanlagen wurde das ehemalige Markgräfler Bauerndorf knapp 20 Jahre später durch die „Basler Herren“, unter anderem Oberst Geigy und Direktor Peter Köchlin, dem „König der Druckstoffe“, industrialisiert. 1836 gründete der Basler Oberst Wilhelm Geigy-Lichtenhahn in Steinen die Mechanische Spinnerei und Weberei Steinen mit 7392 Spindeln und 40 mechanischen Webstühlen. 1858 erwarb er die Baumwollhandweberei Peter Köchlin und Söhne, die er seit 1848 bereits gepachtet hatte, dazu.

Der wirtschaftliche Aufschwung und die in den Wiesentalorten eingerichteten Textilfirmen machten vermehrten Transport und Fuhren mit Zugtieren auf den stellenweise oft in schlechtem Zustand befindlichen Straßen notwendig. So setzten sich vor allem die Herren der neu entstandenen Fabriken, in erster Linie der Gründer der Textilindustrie in Steinen, der schweizerische Oberst Wilhelm Geigy, für den Bau der Wiesentalbahn ein. Nach knapp zwei Jahren Bauzeit wurde Steinen am 10. Mai 1862 mit der Eröffnung der Wiesentalbahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen.

Als 1899 für den Betrieb einer neuen Spinnerei eine elektrische Kraft- und Lichtzentrale geschaffen wurde, bot die Firma dem Bürgermeisteramt an, auch die Straßenbeleuchtung und die Einrichtung der Hauslichter zu übernehmen: Die alten Petroleumlampen wurden abgebaut und Steinen wurde elektrifiziert.

Die beiden Weltkriege hinterließen tiefe Spuren in der Bevölkerung: Zur Ehrung der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Steinen wurde 1935 die Gedächtnisanlage auf dem ehemaligen Kirchhof der Petruskirche nach den Plänen des Freiburger Architekten Hans Geiges errichtet. Hier wurden auf acht Sandsteintafeln die Namen der Gefallenen festgehalten. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs musste das Mahnmal um weitere 13 Gedenktafeln erweitert werden.

Architektonisch betrachtet überstand Steinen den Zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet bis am 16. Dezember 1944 das "Kramerschen Haus", welches bis 1849 Wohnsitz von Altvogt Scheffelt, später das alte Rathaus beherbergte, durch Bombenabwurf völlig zerstört wurde. Auf dem ehemaligen Areal in der Eisenbahnstraße befindet sich heute die Metzgerei Hug.

Steinen bildete bereits seit dem 14. Jahrhundert gemeinsam mit den Orten Höllstein, Hüsingen und Hägelberg eine Vogtei. Am 1. Januar 1974 wurde Weitenau nach Steinen eingemeindet. Am 1. Oktober 1974 erfolgte die Eingemeindung von Endenburg. Die heutige Gemeinde wurde am 1. Januar 1975 durch Vereinigung der Gemeinden Steinen, Hägelberg, Höllstein, Hüsingen und Schlächtenhaus neu gebildet. Durch diese Gemeindereform wurde Steinen die flächenmäßig sechstgrößte Gemeinde des Landkreises Lörrach.

Ort : Geographische Breite: 47.6441741, Geographische Länge: 7.7395678


Geburt

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Kuernberger, Eva  um 1564Steinen, Kreis Lörrach, Baden-Württemberg, Deutschland I263416
2 Rothenberger, Hanss  um 1564Steinen, Kreis Lörrach, Baden-Württemberg, Deutschland I263415

Taufe

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Taufe    Personen-Kennung 
1 Freiburger, Jakob  27 Okt 1672Steinen, Kreis Lörrach, Baden-Württemberg, Deutschland I233947
2 Rothenberger, Hanss  5 Mrz 1599Steinen, Kreis Lörrach, Baden-Württemberg, Deutschland I263413

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Rothenberger / Kuernberger  um 1586Steinen, Kreis Lörrach, Baden-Württemberg, Deutschland F95044