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Siegburg, Rhein-Sieg-Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Siegburg ist die Kreisstadt und Verwaltungssitz des Rhein-Sieg-Kreises im Regierungsbezirk Köln. Sie liegt im Süden Nordrhein-Westfalens und gehört zu den Metropolregionen Rheinland und Rhein-Ruhr.

Geschichte:

Die ältesten Siedlungen auf dem Gebiet der Stadt Siegburg werden auf die Zeit zwischen 1000 und 500 v. Chr. datiert. Funde sind auf dem Brückberg und dem Seidenberg belegt. Um 500 n. Chr. erreichte die Fränkische Landnahme den Siegburger Raum.

1060 fand die Vertreibung des Pfalzgrafen Heinrich I. von Lothringen durch Erzbischof Anno II. von Köln statt. Infolgedessen wurde 1064 die Abtei Michaelsberg durch den Erzbischof gegründet. Vier Jahre später erhielt Siegburg 1069 die Markt-, Zoll- und Münzrechte von König Heinrich IV. und vor 1182 das Stadtrecht.

Seit ca. 1000 gilt Siegburg als Töpferstadt. Die Entwicklung des Töpferhandwerks setzte somit wesentlich früher ein als in der ebenso bekannten rheinischen „Töpferstadt“ Frechen. Die Töpfereien befanden sich in der Vorstadt Aulgasse. Ab circa 1300 erlebte Siegburg eine Blüte der Töpferei. Die Töpfer stellen gesintertes Siegburger Steinzeug her. Etwa ab 1500 erlebte Siegburg eine erneute Blüte der Töpferei. Den Siegburger Töpfern gelang es, kunstvolle Verzierungen an den Töpferwaren anzubringen. Aus Siegburg stammen die Schnellen.

Der Siegburger Abt Pilgram vom Drachenfels versprach 1403 dem Johann II. von Loen die Übernahme der Siegburger Schirmvogtei. Hierdurch kam es zum Siegburger Krieg zwischen Abtei und den Bürgern der Stadt, wobei die Bürger mit dem späteren Herzog Adolf von Berg, dem Sohn des bisherigen Stadtvogtes, die Abtei belagerten. Die Abtei wurde erheblich beschädigt, aber nicht genommen; die Stadt wurde in Brand geschossen. Stadt und Abtei einigten sich, die Vogtrechte weiter den Herren von Berg zu lassen.

1588 fand während des Truchsessischen Krieges eine erfolglose Belagerung Siegburgs durch spanische Truppen statt. 1614/1615 wurde Siegburg im Laufe des Jülich-Klevischen Erbfolgestreites von brandenburgisch-staatischen Truppen abermals belagert. Knapp 20 Jahre später wurde Siegburg im Oktober 1632, während des Dreißigjährigen Krieges von den schwedischen Truppen General Baudissins erobert, die diese für drei Jahre besetzt hielten.

Von 1636 bis 1638 erlebte Siegburg die Hexenverfolgungen durch die Hexenkommissare Franz Buirmann und Kaspar Lieblar (Liblar). 37 Menschen (32 Frauen und fünf Männer) wurden Opfer der Hexenprozesse. Es gibt noch 19 vollständige Hexenprozess-Protokolle sowie Prozessfragmente im nordrhein-westfälischen Hauptstaatsarchiv Düsseldorf und Stadtarchiv Siegburg.

1676 kam Siegburg zum Herzogtum Berg. Von 1741 bis 1742 wurde die Stadt schließlich durch französische Truppen besetzt.

Mit Einrichtung der Rheinprovinz wurde Siegburg 1816 Kreisstadt des neu gebildeten Kreises Siegburg, der nach einer Zusammenlegung 1820 mit dem Kreis Uckerath 1825 in Siegkreis umbenannt wurde. 1825 wurde in den Gebäuden der ehemaligen Abtei die Erste Rheinische Irrenheilanstalt eingerichtet und bestand dort bis 1878.

1828 hatte Siegburg 3576 Einwohner. Zur Pfarrgemeinde gehörten neben Troisdorf und Wolsdorf die Höfe Flögerhof und Ulrodderhof (Uhlrather Hof). 1829 wurde der Weinbau am Michaelsberg eingestellt.

Im Laufe der Industrialisierung entwickelte sich Siegburg zum wichtigen Verkehrsknotenpunkt und Industriestandort im Bergischen Land. Um 1865 wurden die baufälligen Stadttore abgebrochen. 1886 wurde die königlich preußische Strafanstalt zu Siegburg eröffnet, die heutige Justizvollzugsanstalt Siegburg. 1892 siedelten sich die staatliche Rüstungsbetrieben in Siegburg, der Königlichen Geschossfabrik Brückberg und des Königlichen Feuerwerkslaboratoriums an, in denen bis zu 20.000 Menschen während des Ersten Weltkrieges arbeiteten.

Am 1. April 1899 wurde die Gemeinde Wolsdorf im Zuge einer Gebietsreform nach Siegburg eingemeindet.

1933 wurde beim Versuch eines SS-Trupps, das Volkshaus zu stürmen, in der Nacht zum 15. Februar ein SS-Mann erschossen. Trotz Mangel an Beweisen wurden später sechs Männer zu acht bis zwölf Jahren Haft verurteilt. Im März/April wurden aus Siegburg und Umgebung zahlreiche politische Gegner (Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter u. a.) zur Schutzhaft ins Zuchthaus Siegburg überführt. Im Zuge des Novemberpogroms wurde die Synagoge zerstört.

1937 wurde Siegburg an eine der ersten deutschen Autobahnen, die A 3 angeschlossen. Die Teilstrecke zwischen dem Autobahnkreuz Köln-Mülheim und Siegburg mit 30 km Länge wurde am 17. Dezember 1937 nach rund drei Jahren Bauzeit dem Verkehr übergeben. Ein Jahr später, am 15. Dezember 1938, folgte der 12 km lange Abschnitt bis zur Anschlussstelle Siebengebirge und am 20. September 1939 weitere 30 km bis Dierdorf.

Ab 1939 wurden bis Kriegsende mehrere Tausend ausländische Zwangsarbeiter in Siegburger Groß- und Kleinbetrieben eingesetzt. Mehr als 400 von ihnen kamen zu Tode.

Am 28. Dezember 1944 wurden bei einem Bombenangriff 1500 Bomben auf Siegburg abgeworfen und 66 Menschen getötet sowie Hunderte verletzt. Die Abtei Michaelsberg wurde bei diesem Luftangriff fast vollständig zerstört. Am 3. März 1945 wurden Siegburg abermals bombardiert; diesmal wurden 3000 Bomben abgeworfen, wodurch 35 Einwohner getötet wurden und etwa 1000 Gebäude beschädigt wurden. Am 9. und 10. März 1945 erfolgen Bombenangriffe auf Wolsdorf, die über 100 Tote fordern. Am 10. April 1945 wurde Siegburg von Teilen der 97. Infanteriedivision der US-Armee nach wochenlangem Kampf besetzt. Als Bürgermeister wurde von den Amerikanern der Deutschamerikaner Eugen Vogel aus Siegburg eingesetzt.

Ort : Geographische Breite: 50.7940189, Geographische Länge: 7.2064304


Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Böhler, Philipp  17 Aug 2009Siegburg, Rhein-Sieg-Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I211533