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Seewalchen am Attersee, Vöcklabruck, Oberösterreich, Österreich



 


Notizen:
Wikipedia 2022:

Seewalchen am Attersee (bis 1. Jänner 1962 nur Seewalchen) ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Vöcklabruck im Hausruckviertel mit 5692 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022). Der zuständige Gerichtsbezirk ist Vöcklabruck.

Geschichte:

Die ersten Pfahlbauten am Attersee entstanden zwischen 4.000 und 3.500 v. Chr. Am gesamten Seeufer, also auch in Seewalchen, Litzlberg und Unterbuchberg nutzten die Menschen Pfahlbauten. Im Attersee gehen die Funde bis in die Jungstein- und Bronzezeit zurück.

Die Pfahlbauforschung begann in Oberösterreich am 25. August 1870, als Gundaker Graf Wurmbrand in Seewalchen die ersten Pfahlbaufunde aushob, sie lösten auch in Österreich ein regelrechtes Pfahlbaufieber aus.

Am Attersee wurden sehr viele Funde durch den Sandfischer Theodor Wang beim Baggern nach Sand geborgen, der sein Einkommen durch den Verkauf von Funden teilweise mehr als verdoppeln konnte. Wang wurde am 15. Oktober 1870 in Wien als Theodor Krobatschek geboren und wie seine Geschwister am 27. Oktober 1909 vom Realitätenbesitzer Nikolaus Wang, der in Seewalchen eine Dampfsäge betrieb, adoptiert. Er gilt als Entdecker etlicher Pfahlbaustationen am Attersee – unter anderen Misling 1, Misling 2, Litzlberg. Er verkaufte die Funde an den Möbelindustriellen und Besitzer der Schneckenvilla in Seewalchen, das Naturhistorische Museum in Wien und nach dem Weltkrieg auch an das Heimathaus in Vöcklabruck.

Seine und auch die Rolle weiterer Sandfischer, die sich als Fundsucher betätigten, sind auf Grund der „brutalen“ Fundbergung sehr umstritten. Sie werden deshalb auch oft als „Raubfischer“ bezeichnet. Unbestritten ist aber, dass die Bergung damals „zeitgemäß“ war und ohne diese eine Forschung lange Zeit gar nicht möglich gewesen wäre.

Heute sind viele im Wasser versunkene Pfahlbaudörfer durch Bautätigkeit, Schifffahrt und Taucher gefährdet.

Eine Sonderstellung – weil einzigartig in Österreich – ist die Feuchtbodensiedlung (so nennt die Wissenschaft Pfahlbauten) im Gerlhamer Moor. Dieses Naturschutzgebiet, im Südwesten des Gemeindegebietes, steht unter Denkmalschutz. Wichtige Funde aus dem Moor sind ein Bronze-Gürtelhaken (naturhistorisches Museum) und eine Langdolchklinge aus Bronze (Sammlung Max Schmidt), die 1904 beim Torfstechen gefunden wurden. Der Torfstich war damals im Besitz des Braumeisters Paul Ellinger aus Litzlberg.

Am 27. Juni 2011 erklärte die UNESCO 111 Pfahlbauten um die Alpen zum Welterbe. Aus Seewalchen ist die Pfahlbau-Station Litzlberg Süd, eine der 3 Welterbestätten am Attersee und 5 in Österreich, vertreten.

Im Jahr 2005 wurde im Wald zwischen Seewalchen und Berg ein keltisches Hügelgrab aus der Latènezeit (5. Jahrhundert v. Chr.) mit interessanten Grabbeigaben geöffnet.

Um 15 vor Chr. gehörte Seewalchen zu der römischen Provinz Noricum. Dass – wie in älteren Schriften behauptet – die wichtige Verkehrsverbindung von Wels nach Salzburg am Attersee entlangführte, ist historisch vermutlich nicht haltbar, und die Ansicht, dass Seewalchen auf dem römischen Laciacis liegt, ist wissenschaftlich ebenfalls nicht belegt, aber in der Literatur über Seewalchen weit verbreitet. Mehrere Funde deuten jedoch auf römische Besiedlung hin: Im Schloss Litzlberg wurde 1916 eine römische Inschrift gefunden. In die Nordseite (Außenwand) der Pfarrkirche ist ein Bruchstück eines römischen Grabsteins eingemauert. Ungewöhnlich kostbar war der Schatzfund von 1950 bei Planierungsarbeiten am Seeufer: 100 Silberdinare, mehrere Ringe und Armreife; vermutlich aus dem Jahre 200 nach Christo. Die wertvollen Funde sind heute im Heimathaus Vöcklabruck ausgestellt.

Die Ortsbezeichnungen in der Gemeinde Seewalchen stammen zum Großteil von den Baiern, die zwischen 500 und 550 in die Gegend einwanderten, nachdem die Römer 488 abzogen. Die einwandernden Baiern folgen den Römerstraßen und treffen auf romanisierte Einheimische. Die Orte der Restbevölkerung nannten sie „walchen“, wie Ortsbezeichnungen wie Seewalchen oder Ainwalchen beweisen. So ist auch der Name der Gemeinde entstanden: der Ort, wo die Walchen am See wohnten.

Die althochdeutsche Phase erstreckt sich von etwa 500 bis 1100. Ortsbezeichnungen mit der Endung -ing (etwas älter) und -heim (etwas jünger) deuten darauf hin. Es gibt allerdings auch unechte -ing-Namen. Die echten -ing-Namen stammen aus Grundsiedlungen von 600–800. In der Ausbauphase zwischen 800 und 1000 waren vor allem -heim-Namen produktiv.

In der Zeit der Christianisierung wurden folgende Ortsnamen erstmals erwähnt: Steindorf 750, Ainwalchen 807 und Kemating 822.

Um 1000 beginnt die mittelhochdeutsche Phase. Die zweite Ausbauphase ist gekennzeichnet durch -dorf-, -berg- und -bach-Namen. Die dritte Phase der Ausbausiedlung ist gekennzeichnet durch -reit-, -schlag- und -eck-Namen. Die vielen Rodungen führten allerdings zum Absinken des Grundwasserspiegels. -reit- und -öd-Namen korrespondieren miteinander.

Die Missionierung des Gebietes ging vor der Jahrtausendwende von Salzburg aus. Die Kirche zum hl. Jakobus in Seewalchen dürfte als „Urpfarre“ schon bestanden haben. Im Mittelalter wirkte sich die Verbindung zum salzburgischen Kloster Michaelbeuern nachhaltig aus. 1135 wurde dort Seewalchen in einem Dokument erstmals urkundlich erwähnt. Von 1439 bis 1476 wurde die heutige Kirche gebaut.

Die Katholische Pfarrkirche von Seewalchen weist auf die Zeit Karls des Großen hin. Aus der Tatsache, dass die Kirche dem heiligen Jakobus dem Älteren geweiht ist, schließen Forscher, dass bereits zur Römerzeit eine Kirche bestand. Im Mittelalter wurden ausgehend von Seewalchen die umliegenden Gebiete in die kirchliche Gliederung einbezogen. Somit war Seewalchen eine typische Rodungspfarre, deren Sprengel das gesamte Atterseegebiet bis zur Wasserscheide zum Traunsee umfasste.

Ein großer Teil des heutigen Gemeindegebietes kam durch Schenkungen in den Besitz der Klöster Kremsmünster, Mondsee und Michaelbeuern. Seit dem Jahr 1135, wo die Kirche dem Benediktinerstift eingegliedert und der Name „Seewalchen“ erstmals urkundlich aufscheint, war Seewalchen 748 Jahre lang mit dem Kloster engstens verbunden. Die enge Bindung an das Kloster Michaelbeuern fand erst 1983 mit der Übernahme der Pfarre durch die Diözese Linz ihr Ende.

Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.

Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Am 9. Mai 1977 erfolgte die Verleihung des Marktrechts durch die Landesregierung.

Ort : Geographische Breite: 47.9547594, Geographische Länge: 13.5868049


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Eder, Regina  6 Apr 1785Seewalchen am Attersee, Vöcklabruck, Oberösterreich, Österreich I250955

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Eder / Reiter  14 Mai 1782Seewalchen am Attersee, Vöcklabruck, Oberösterreich, Österreich F88924