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Riyadh, Riad, Provinz Riad, Saudi Arabien



 


Notizen:
Wikipedia 2018:

Riad ist die Hauptstadt des Königreichs Saudi-Arabien und der gleichnamigen Provinz. Die Stadt hat 6,5 Millionen Einwohner, die Provinz 7,9 Millionen (Stand 1. Januar 2016). Im Deutschen liest man gelegentlich auch Er-Riad. Die englische Transliteration ist Riyadh.

Die Stadt ist wirtschaftliches, administratives und kulturelles Zentrum des Landes. Sie beherbergt zahlreiche Universitäten, Museen sowie Baudenkmäler. Riad ist Sitz der saudi-arabischen Regierung, des Parlaments, aller staatlichen Zentralbehörden sowie zahlreicher diplomatischer Vertretungen.

Riad ist seit der Unabhängigkeit Saudi-Arabiens im Jahre 1932 Hauptstadt. Historisch ist sie ein sehr wichtiger Durchreiseort des arabischen Raums, der Pilgerwege nach Mekka und Medina, der bedeutendsten Pilgerstätten des Islam. In Riad befindet sich seit 1824 der Hauptpalast des Königshauses Saud.

Geschichte:

Die Stadt verdankt ihre Entstehung dem Wadi Hanifa und der benachbarten Stadt Diraja (heute ein Freiluftmuseum und nördlicher Vorort). In Diraja wurde die Staatsreligion, der Wahhabismus, entwickelt. Seit 1824 war sie das Zentrum der Dynastie der Saud. Nach der Eroberung durch Abd al-Aziz ibn Saud im Jahre 1902 begann von hier die Vereinigung der Beduinenstämme des zentralen Arabien, was 1932 zur Gründung des Königreichs Saudi-Arabien führte.

Die ersten namentlich greifbaren Siedler in der Gegend waren die halb legendären Jadis. Die Kinda erlangten um 425 mit Hilfe der Himjar aus dem heutigen Jemen die Oberherrschaft im Nadschd. Im Jahr 540 zerstörten die Lachmiden die inzwischen in mehrere Reiche zerfallene Herrschaft der Kinda in Zentralarabien. Im 5. Jahrhundert wurde das Wadi und die alten Städte Hadschar al-Yamama, das unter dem heutigen Zentrum von Riad vermutet wird, und al-Chardsch, welches weiter im Südosten lag (heute Ruinen), von dem Stamm der Bani Hanifa übernommen. Al-Yamama, der Staat der Hanifah, florierte im 6. und 7. Jahrhundert. Zwei der Herrscher, Hawdha bin Ali und Musailima („der falsche Prophet“), spielten in der Zeit vor der endgültigen Konversion zum Islam eine wichtige Rolle.

Unweit von al-Dschubaila in Aqraba kam es im Jahre 634 zu Kämpfen im Ridda-Krieg. Nach der Einführung des Islams blieb Hadschar noch bis gegen 900 ein bedeutender Ort, danach scheint die ganze Gegend zu verarmt zu sein, während sich die politischen Zentren des Islams immer weiter von Arabien entfernten. Ibn Batt?ta berichtete aber noch 1331 bis 1332 von Hadschar als schöner und fruchtbarer Stadt mit Bächen voll Wasser und vielen Bäumen. Die Stadt hat noch bis ins 15. Jahrhundert existiert und als Stammsitz der Bani Hanifah gedient.

Najdah ibn 'Amir al-Hanafi gründete in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts einen charidschitischen Staat in der Region al-Yamamah. Von hier aus eroberte er die Ostküste im Bereich von Bahrain und der Stadt Qatif. Im Westen besetzte er die Stadt Taif unweit von Mekka. Sein Reich verfiel allerdings bald nach seiner Ermordung im Jahr 692.

Der Stamm der Banu Uchaidhir errichtete um 866 ein Reich, das die Region des südlichen Nedschd von ihrer Hauptstadt al-Chidrima, nahe dem heutigen al-Chardsch südlich von Riad, aus beherrschte. Dieses Reich wurde von den Karmaten aus al-Hasa zerstört.

Im 15. Jahrhundert kam es im Nadschd zu vielen Umsiedlungen und intensiverer Nutzung der Oasen. Ibn Dir, der Häuptling der ad-Dir, eines Clans der Bani Hanifa aus Hadschar, wollte das Wadi besser nutzen und lud 1446 den mit ihm verwandten Stamm der Murada aus der Gegend von al-Qatif am Persischen Golf ein, hier zu siedeln. Sie gründeten die Siedlungen Mulaibid und Ghasibah am östlichen Ufer des Wadis und nannten den neuen Ort Dir'iyyah, der auch alle Siedlungen mit einbezog, die sich an den etwa vier Kilometern des Wadis befanden, die zwischen den beiden Orten lagen.

Ghasiba war der erste Hauptort der Murada „Wadi-Oase“ Dir'iyyah im Wadi Hanifa. Das südliche Nadschd wurde später zunächst allerdings von al-Uyainah (al-Uyaynah; im nördlichen Wadi westlich von al-Dschubaila) aus beherrscht. In den späten 1680er Jahren machte Muqrin bin Markhan at-Turaif am westlichen Wadi-Ufer zum Hauptort von Dir'iyyah. Ab 1725 beherrschte Dir'iyyah unter Muhammad ibn Saud (1735–1765), dem Gründer des ersten Saudi-Staates, das südliche Nadschd.

Am östlichen Wadi-Ufer gegenüber von at-Turaif liegt der Ort Budschairi, wo die Familie des Scheichs Muhammad ibn ?Abd al-Wahh?b (1703–1792) residierte, nachdem sie aus al-Uyaina vertrieben worden war. Nach 1745 wurde dieser bedeutender als der Scheich Muhammad Ibn Saud, der in at-Turaif residierte, sich der Reformbewegung der Wahhabiten anschloss und 1744 mit dem Imam Muhammad bin Abd Al-Wahhab einen Pakt schloss. Die Al Saud brachten den Großteil der Arabischen Halbinsel unter ihre Herrschaft und drangen in das Hedschas vor, wo sie 1806 Mekka eroberten.

In at-Turaif vollendete der Imam Sa'ud ibn 'Abd al-'Aziz (Imam 1803–1814) die Salwa-Paläste. Der bekannteste Baumeister dieser Zeit in ad-Dir'iyyah war Ibn Hazam. Der osmanische Sultan wollte die neue Macht in Zentralarabien einschränken und ließ Muhammad Ali Pascha von Ägypten einen Feldzug durch das Nadschd machen. Der Befehlshaber der Armee war Ibrahim Pascha, der Sohn von Muhammad Ali Pascha. Dieser ließ ad-Dir'iyyah erobern und zerstören. Die wichtigsten Mitglieder des Clans der Saudis wurden gefangengesetzt und zum Teil verschleppt oder hingerichtet.

Die Familie al-Saud machte 1824 die junge Stadt Riad zu ihrem neuen Herrschersitz. Diese war 1735 auf den Ruinen von Hadschar zunächst als ummauerter Garten entstanden. Die hier entstandene Siedlung wurde von ad-Dir'iyyah aus häufig überfallen und schließlich 1773 von Abd al-Aziz ibn Muhammad erobert.

Unter den Herrschern Imam Turki as-Saud (1824–1834) und seinem Sohn Faisal (1834–1838 und 1843–1865) entstand der zweite Saudische Staat. Als Regierungssitz diente das 1865 gebaute Fort Masmak in Riad. Im Norden des Nadschd stieg die Macht der ar-Raschid von Ha'il, während die Saudis durch interne Machtspiele geschwächt wurden, so dass sie bald auch den Süden eroberten und die Familie al-Saud 1891 nach Kuwait ins Exil ging.

Im Jahre 1902 wurde Riad von Abd al-Aziz ibn Saud (1880–1953) zurückerobert, indem er das Fort al-Masmak stürmte. Von hier aus vertrieb er die Osmanen aus al-Hasa, unterwarf 1921 Hail, annektierte 1923 das Emirat Asir, eroberte, nachdem der Scherif von Mekka Hussein ibn Ali 1924 nach der Kalifenwürde griff, 1924/1925 Mekka und nannte sich ab 1926 König des Nadschd und Hedschas. Im Jahre 1932 gründete er das Königreich Saudi-Arabien.

Seit den 1940er Jahren entwickelte sich Riad von einer relativ engen, räumlich isolierten Stadt zu einer großzügig angelegten Metropole. Nach dem Vorbild amerikanischer Städte wurden die neuen Siedlungen und ganze Stadtteile schachbrettartig angelegt und über leistungsfähige Hauptstraßen mit den inneren Bereichen verbunden. Das Bevölkerungswachstum der Stadt betrug zwischen 1974 und 1992 durchschnittlich 8,2 Prozent pro Jahr.

Ort : Geographische Breite: 24.733939, Geographische Länge: 46.6752957


Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Persinger, Ival Dale  14 Apr 1978Riyadh, Riad, Provinz Riad, Saudi Arabien I183243