Drucken Lesezeichen hinzufügen

Prag, Hlavni Mesto Praha, Böhmen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2018:

Prag (tschechisch Praha) ist die Hauptstadt und zugleich bevölkerungsreichste Stadt der Tschechischen Republik. Mit über 1,2 Millionen Einwohnern belegt Prag den vierzehnten Rang der größten Städte der Europäischen Union. Die Hauptstadt Prag ist eine der 14 Regionen Tschechiens und eine der reichsten Regionen Europas.

Prag ist die historische Hauptstadt Böhmens und war eine bedeutende königliche und kaiserliche Residenzstadt im Heiligen Römischen Reich, besonders unter den P?emysliden, Luxemburgern und Habsburgern. Um 1230 wurde die seit der Frühgeschichte bewohnte Siedlung zu einer königlichen Stadt erhoben und im 14. Jahrhundert als Residenzstadt Karls IV. zu einem politisch-kulturellen Zentrum in Europa. Mit der Karls-Universität wurde in Prag 1348 die erste Universität in Mitteleuropa gegründet. Auch das Konservatorium und die Technische Universität gehören zu den ältesten ihrer Art in Europa. Über Jahrhunderte hinweg war Prag eine Stadt, in der sich tschechische, deutsche und jüdische Kultur begegneten.

Das historische Zentrum Prags ist von der UNESCO als eine der 12 Welterbestätten Tschechiens anerkannt. Die „Goldene Stadt“ zeigt heute ein geschlossenes, von Gotik und Barock geprägtes Stadtbild. Sehenswürdigkeiten wie die Prager Burg, die Karlsbrücke, die mittelalterliche Rathausuhr, der jüdische Friedhof oder die älteste aktive Synagoge der Welt machen die Stadt zu einem beliebten touristischen Ziel. Mit mehr als fünf Millionen ausländischen Touristen im Jahr zählt Prag zu den zehn meistbesuchten Städten Europas.

Geschichte:

Die Besiedlung des Gebietes reicht bis ins Paläolithikum zurück. Das Prager Becken gehörte während der gesamten Ur- und Frühgeschichte zu den am dichtesten und nahezu durchgängig besiedelten Landschaften Böhmens. Bis etwa 50 v. Chr. siedelten hier die keltischen Boier, dann über 500 Jahre die germanischen Markomannen. Erste slawische Gruppen stießen etwa ab der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts in das Gebiet vor.

Im 9. Jahrhundert wurde die Prager Burg mit dem unterhalb im Bereich der heutigen Kleinseite liegenden Suburbium und im 10. Jahrhundert eine zweite Burg auf dem Vysehrad als Sitz der Premysliden angelegt. Im Schutz der beiden Burgen entwickelten sich auf beiden Seiten der Moldau Ansiedlungen einheimischer Handwerker sowie deutscher und jüdischer Kaufleute. Um 1230/1234 ließ Wenzel I. die größte dieser Siedlungen an der Moldaubiegung befestigen und erteilte ihr das Stadtrecht. Prag wurde damit zur königlichen Residenzstadt der böhmischen Herrscher. Sein Sohn P?emysl Ottokar II. vertrieb die auf dem anderen Moldauufer unterhalb der Burg ansässige tschechische Bevölkerung und gründete 1257 die erste Prager Neustadt, die Kleinseite (Mala Strana). Als dritte Prager Stadt wurde vor 1320 von den Burggrafen die abhängige Hradschin-Stadt (auch Burgstadt, Hradcany) unmittelbar westlich der Burg angelegt.

Unter Kaiser Karl IV. und seinem Sohn Wenzel IV. erblühte Prag als Kaisersitz des Heiligen Römischen Reiches in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wirtschaftlich, kulturell, politisch und auf vielen weiteren Gebieten. Hier wurde 1348 die Karls-Universität als erste Universität in Mitteleuropa gegründet. Durch den Bau der Prager Neustadt im selben Jahr wurde die Agglomeration mit weit über 40.000 Einwohnern viertgrößte Stadt nördlich der Alpen und hinsichtlich ihrer Fläche drittgrößte Stadt in Europa. Ab dem Jahr 1419 wurde sie jedoch in den Hussitenkriegen schwer erschüttert und teilweise zerstört.

Ende des 16. Jahrhunderts machte Kaiser Rudolf II. Prag wieder zur Residenzstadt. Von dieser Zeit zeugen prachtvolle barocke Palais und Kirchen. Durch den zweiten Prager Fenstersturz wurde der Dreißigjährige Krieg ausgelöst. Der Siebenjährige Krieg hinterließ Spuren in der Stadt. 1784 schlossen sich die vier bisher selbstständigen Städte Hradschin (Hradcany), Kleinseite (Mala Strana), Altstadt (Stare Mesto) und Neue Stadt (Nove mesto) zur gemeinsamen Stadt Prag zusammen.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts erlebte Prag einen bedeutenden kulturellen Aufschwung. Es entstanden unter anderem das Nationalmuseum und das Nationaltheater. Um 1860 verlor Prag seine seit dem Mittelalter bestehende deutsche Bevölkerungsmehrheit. Die Stadt war geprägt durch einen regen kulturellen Austausch zwischen den Nationalitäten, allerdings kam es auch vermehrt zu Konflikten zwischen den Volksgruppen, die oft auch sozialer Natur waren. Um 1900 war das weltoffene Prag ein Zentrum für Künstler und Literaten tschechischer und deutscher Sprache.

Nach dem Ersten Weltkrieg erreichte die tschechische Nationalbewegung um Tomas Garrigue Masaryk ihr Ziel und es wurde die Tschechoslowakei, der Nationalstaat der Tschechen und Slowaken, gegründet, dessen Hauptstadt Prag wurde. Dieser Staat wurde von den Konflikten zwischen den Volksgruppen stark belastet, war aber einer der wenigen Staaten Europas, die bis ans Ende der 1930er Jahre demokratisch blieben. Bei der Volkszählung 1930 gaben 42.000 Prager Bürger Deutsch als Muttersprache an, sie lebten vor allem im Stadtzentrum (Altstadt und Kleinseite).

Das Schicksal der demokratischen Tschechoslowakei wurde schließlich mit dem Münchner Abkommen im Jahr 1938 und dem Einmarsch der Wehrmacht auf Befehl Hitlers im Jahr darauf besiegelt. Prag wurde Hauptstadt des neu errichteten Protektorates Böhmen und Mähren. In diesem Jahr lebten etwa 120.000 Juden in den böhmischen Ländern, viele davon in Prag. Die Nationalsozialisten ließen von ihnen etwa 78.000 ermorden. Am 27. Mai 1942 verübten Widerstandskämpfer ein tödliches Attentat auf Reinhard Heydrich, den stellvertretenden Reichsprotektor. Als zum Ende des Zweiten Weltkrieges am 1. Mai 1945 in Prag die Nachricht vom Selbstmord Hitlers bekannt wurde, wurde die aus Berlin angeordnete dreitägige Trauerbeflaggung noch ohne Widerstand durchgeführt. Erst als sowjetische Truppen sich dem Stadtgebiet näherten, kam es am Nachmittag des 4. Mai in der Stadt zum Aufstand Prager Bürger und zu Barrikadenkämpfen. Am 9. Mai erreichten Truppen des Generals Wlassow, der zuvor noch an der Seite der Wehrmacht gekämpft hatte, die Stadt und konnten so die Aufständischen unterstützen. Die Rote Armee konnte Prag nach heftiger Gegenwehr schließlich einnehmen. Auf Anordnung des sowjetischen Diktators Stalin wurden viele Angehörige der Prager Einheiten der Wlassow-Armee ebenso wie Wlassow selbst inhaftiert.

Unmittelbar nach Kriegsende im Mai 1945 wurden die meisten Prager Deutschen vertrieben. Viele von ihnen wurden zunächst interniert, etwa 5000 wurden umgebracht oder starben in den Internierungslagern. 1945 wurden im Rahmen der Beneš-Dekrete auch die in Prag ansässigen Ungarn enteignet und bis 1947 zum Teil nach Ungarn vertrieben bzw. zwangsausgesiedelt. Im Februar 1948 geriet Prag unter das kommunistische Regime Klement Gottwalds.

Während des Prager Frühlings 1968 wurde auf friedliche Weise versucht, den vorherrschenden autoritären Sozialismus durch liberale Reformen in einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ zu ersetzen. Dies wurde am 21. August von Truppen des Warschauer Pakts mit Waffengewalt niedergeschlagen.

Im September 1989 wurde Flüchtlingen aus der DDR, die in der bundesdeutschen Botschaft Zuflucht gesucht hatten, die Ausreise in den Westen gestattet. Im November 1989 war Prag Schauplatz der sogenannten Samtenen Revolution, die das Ende des sozialistischen Regimes in der Tschechoslowakei bedeutete.

Ort : Geographische Breite: 50.0771562, Geographische Länge: 14.4395171


Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Frey, Adolf Emil  25 Sep 1943Prag, Hlavni Mesto Praha, Böhmen, Deutschland I144286