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Perth, Perth and Kinross, Scotland, Großbritannien



 


Notizen:
Wikipedia 2015:

Perth (Schottisch-Gälisch Peairt) ist eine Stadt mit 46.970 Einwohnern in Zentralschottland. Sie ist seit dem Mittelalter mit den königlichen Rechten einer freien Stadt (royal burgh) versehen und liegt am Tay. Sie ist Verwaltungssitz der Region Perth and Kinross. Bis 1975 war sie Hauptstadt der damaligen Grafschaft Perthshire.

Der Name Perth wurde mittlerweile auch für andere Städte weltweit benutzt, die bekannteste ist Perth in Westaustralien. Sie wurde auf Wunsch des damaligen Kriegs- und Kolonialministers Sir George Murray so benannt, weil er im schottischen Perth geboren war.

Der Name Perth stammt von dem piktischen Wort für Wald oder Unterholz. Im Mittelalter wurde die Stadt lange als „St. John’s Toun“ bezeichnet, nach der Kirche, die Johannes dem Täufer geweiht war. Sie befand sich in der St. John’s Street. Der Name lebt weiter in Vereinsnamen des örtlichen Fußballvereins, St. Johnstone F.C.

Geschichte:

Mittelsteinzeitliche Funde in der Stadt und der Umgebung deuten darauf hin, dass vor etwa 8000 Jahren Jäger und Sammler in der Gegend lebten. Aus der Zeit um etwa 4000 v. Chr. findet man Menhire und Steinkreise nahe der Stadt. Im Osten der Stadt, bei Carpow, fand man einen gut erhaltenen Einbaum, der aus der Zeit um 1000 v. Chr. stammt, den Carpow-Einbaum. In Carpow wurde auch ein römisches Legionslager gefunden.

Der Name lässt auf eine piktische Siedlung schließen. Die geografischen Gegebenheiten mit einem Flussübergang und einem hochwassersicheren flachen Hügel am Westufer des Tay waren ideal für eine Ansiedlung.

Die Nähe zu Scone, dem Zentrum des Königreichs Alba seit der Herrschaft von Kenneth I. MacAlpin (843–858), das nur drei Kilometer nordöstlich liegt und zu der großen, von König Alexander I. (1107–1124) gegründeten Augustinerabtei gleichen Namens, förderten die Bedeutung Perth’ zu jener Zeit. Die Stadt war aufgrund der häufigen Anwesenheit des königlichen Hofes für lange Zeit die eigentliche Hauptstadt Schottlands. In der Abtei von Scone wurde der so genannte „Stein des Schicksals“ aufbewahrt, auf dem die schottischen Könige bis zu Alexander III. gekrönt wurden.

König David I. von Schottland (1124–1153) verlieh der Stadt den Titel „burgh“ im frühen 12. Jahrhundert. Weiterhin berichten zeitgenössische Dokumente davon, dass die Stadt auch den Titel „kirk“ (Kirche) führte. Dass so viele Dokumente aus jener Zeit vorhanden sind, ist nicht zuletzt der Ankunft von dominikanischen Mönchen, den so genannten „Blackfriars“ zu verdanken, deren Kloster in Perth von König Alexander II. (1219–1249) um 1240 gegründet wurde.

Im 12. und 13. Jahrhundert war Perth eine der reichsten Handelsstädte des Königreichs (zusammen mit Berwick, Aberdeen und Roxburgh). Unzählige Handwerker siedelten sich in der Stadt an und schlossen sich zu Gilden (wie den „Hammermen“ (Schmiede) oder den „Glovers“ (Handschuhmacher)) zusammen. Die heutigen Straßennamen deuten noch auf die mittelalterlichen Handwerker hin, wie Skinnergate (Gerbertor) und Cutlog Vennel (Bootsbauergasse).

Die Handelsbeziehungen der Stadt erstreckten sich auch auf weite Teile des europäischen Kontinents, was durch Ausgrabungen im Stadtgebiet belegt worden ist, bei denen ausländische Luxusgüter gefunden wurden, wie spanische Seide und Töpfereien aus Frankreich. Nicht zuletzt wegen der Kirche war Wein ein Hauptimportartikel. Die wichtigsten Handelsrouten führten nach Frankreich, den Niederlanden und in die Ostsee. Das königliche Schloss wurde im Jahre 1209 von einer der häufigen Überschwemmungen des Tay zerstört. Es stand im Bereich des heutigen Parkhauses neben dem New Council Office.

Wegen der häufigen Kriege des 14. Jahrhunderts sank schließlich der Wohlstand der Stadt. König Eduard I. von England marschierte im Jahre 1296 mit seiner Armee nach Perth und die Stadt, die nur durch einen Graben und eine leichte Befestigung geschützt war, fiel schnell. Die Engländer begannen sofort damit stärkere Befestigungen anzulegen und im Jahre 1304 wurde damit begonnen die Stadt mit einer Mauer zu schützen. Die Mauern wurden erst zerstört, als Robert the Bruce die Stadt 1313 zurückeroberte und die Befestigungen zerstören ließ.

Im Jahre 1332 fiel der Thronanwärter Edward Balliol, der Sohn von John Balliol ins Land ein, um den schottischen Thron zu besteigen. Unterstützung bekam er von König Eduard III. von England. Robert the Bruce war drei Jahre zuvor gestorben und der Regent, der für seinen minderjährigen Sohn David das Land regierte, fiel schnell in die Hände von Balliols Armee in der Schlacht von Dupplin Moor.

Balliol nahm im September Perth ein und noch im gleichen Monat ließ er sich zum König krönen, was einen Bürgerkrieg auslöste. Balliol wurde schnell vertrieben, kehrte aber schon im nächsten Jahr wieder zurück. Im Jahre 1336 wurde er schließlich endgültig abgesetzt und seine Gefolgsleute wurden 1339 aus Perth vertrieben.

Mit der Absicht, Perth zu einem ständigen englischen Stützpunkt innerhalb Schottlands zu machen, zwang König Eduard III. von England 1336 sechs Klöster in Perthshire und Fife dazu, Geld aufzubringen, damit die Stadt massive Steinverteidigungsmauern, Türme und befestigte Tore bauen konnte. Die damaligen Stadtmauern folgten etwa den heutigen Straßen Albert Close, Mill Street, South Methven Street, Charterhouse Lane und Canal Street. Schon zu damaligen Zeiten führte eine Straße entlang der inneren Mauer. Aus dieser Straße entwickelten sich die heutigen Straßen.

Ein Wasserarm, der vom Almond als künstlicher Kanal abgezweigt wurde, diente einerseits dazu, die städtische Wassermühle anzutreiben, und andererseits bildete er eine zusätzliche Verteidigungslinie außerhalb der Mauern. Es gab verschiedene Stadttore in den Mauern. Das Red Brig Port (am Ende der Skinnergate), das Turret Brig Port (am Ende der High Street) das Southgait Port (am Ende der South Street) und das Spey Port (am Ende von Speygate). Vermutlich gab es früher noch ein weiteres kleineres Tor, das zur Curfew Row führte.

Diese Befestigungen waren im Mittelalter die stärksten in Schottland. Sie waren zu Zeiten des Jakobitenaufstands im Jahre 1745 noch fast im Originalzustand, wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts allerdings zerstört und heute ist von ihnen, zumindest oberirdisch nichts mehr zu sehen. Der letzte Turm, der Monk’s Tower an der Ecke Tay Street und Canal Street wurde etwa 1810 zerstört.

Während des Mittelalters hatte Perth nur eine Kirche, die Burgh Kirk von St. John the Baptist. Da diese Kirche das Stadtbild dominierte, wurde die Stadt in alten Dokumenten auch immer wieder „St. John’s Toun of Perth“ (mit Abwandlungen) genannt.

Der Bau der heutigen Kirche begann auf den alten Grundmauern im 15. Jahrhundert. Nach verschiedenen Änderungen bestimmt heute ihr bleiverkleideter Turm das Stadtbild. Das noch im Mittelalter vorhandene südliche Portal und die Sakristei, sowie das nördliche Querschiff wurden im 19. Jahrhundert abgerissen, um die Straße zu verbreitern. Das Gebäude wurde nach der Reformation in drei Abteilungen aufgeteilt, die East-, West- und Middlekirk, was durch eingezogenen Mauern noch unterstützt wurde.

Erst in den 1920er Jahren wurde das mittelalterliche Aussehen der Kirche von Sir Robert Lorimer wieder hergestellt, der aus dem Gebäude ein Kriegerdenkmal für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs aus Perthshire machte.

Trotz der Zerstörungen während der Reformation besitzt die Kirche immer noch die größte Sammlung mittelalterlicher Glocken, die noch an ihrem ursprünglichen Ort hängen, in Großbritannien. Ein weiter seltener Schatz ist ein Messingkerzenleuchter aus dem 15. Jahrhundert, der aus den Niederlanden stammt und eine kleine Statue der Jungfrau Maria umschließt. Es ist sogar der einzige Leuchter seiner Art, der in Schottland erhalten geblieben ist. Die Sammlung von Kirchengegenständen aus der Zeit nach der Reformation ist heute im Perth Museum zu besichtigen.

Im mittelalterlichen Perth gab es viele kirchliche Gebäude, wie das Haus der Dominikaner (Blackfriars), der Franziskaner (Greyfriars) und das einzige schottische Kartäuserkloster. Westlich der Stadt, an der Kreuzung von Jeanfield Road und Riggs Road bei Tullilum gab es noch das Karmeliterhaus (Whitefriars). Dort stand ebenfalls das Herrenhaus der Bischöfe von Dunkeld. Die Bischöfe besaßen auch ein Haus innerhalb der Stadtmauern an der Ecke South Street und Watergate.

Andere kirchliche Gebäude waren die Hospitäler (mit den dazugehörigen Kapellen) St. Anne, St. Paul, St. Catherine und, etwas südlich außerhalb der Stadt, St. Mary Magdalene. Es gab auch drei Kapellen: St. Mary’s, St. Laurence’s und Our Lady of Loretto. Keines dieser Gebäude ist heute noch erhalten. Teile der Dominikaner- und Karmeliterklöster sind allerdings Gegenstand von archäologischen Grabungen gewesen, genauso wie ein Teil des Friedhofs der St.-Laurence-Kapelle. Im Mittelalter gehörte Perth zur Diözese von St Andrews.

1396 war Perth Schauplatz eines seltsamen Ereignisses. Im Norden Inch, einer Wiese vor der Stadt, fand die „Schlacht der Clans“ statt. Jeweils 30 Personen des Chattan Clans und des Cameron Clans traten in einem Kampf gegeneinander an, um eine lang andauernde Fehde zwischen den Highlandclans zu beenden. Dieser „Wettkampf“ fand unter den Augen von König Robert III. (1390–1406) und seinem Hofstaat statt, der dem Spektakel vom Gilten Arboretum, einem Garten der Dominikaner aus verfolgte. Obwohl die Berichte unterschiedlich sind, wird der Chattan Clan als Sieger angesehen, nachdem der Letzte ihrer Gegner sich in Sicherheit gebracht hatte, indem er über den Tay floh. Dieser Kampf wird in Sir Walter Scotts Roman „Das schöne Mädchen von Perth“ beschrieben.

Im Haus der Dominikaner war im Jahre 1437 auch König Jakob I. von Schottland zu Gast, als rebellierende Adlige sich nachts gewaltsam Zugang zum Haus verschafften. Das Haus lag außerhalb der Stadtmauern und war nur durch einen kleinen Graben gesichert, so dass einer von ihnen, Robert Graham, keine Schwierigkeiten hatte, den König zu erstechen. Die Königin Joan Beaufort und ihre Kinder flüchteten nach Edinburgh. Möglicherweise trug dieses Ereignis dazu bei, dass die zukünftigen Könige nicht mehr von Perth aus regierten, sondern in den 1450er Jahren Edinburgh als ihren Sitz wählten. Jakob I. wurde im Kartäuserkloster von Perth bestattet, dem Kloster, das er im Jahre 1429 gegründet hatte. Auch die schottischen Königinnen Joan Beaufort und Margaret Tudor fanden hier ihre letzte Ruhe.

Während England von politischen und religiösen Unruhen in der Mitte des 16. Jahrhunderts ergriffen war, begann John Knox die schottische Reformation an der Basis. Seine Predigt in der Kirche St. John the Baptist, in der er 1559 die Götzenanbetung verurteilte, führte dazu, dass der aufgewiegelte Mob den Altar der Kirche zerstörte und danach die Häuser der Dominikaner, Franziskaner und Kartäuser angriff. Die Abtei von Scone wurde kurz danach geplündert. Marie de Guise, die Regentin und Mutter der jugendlichen Königin Mary, konnte die Aufstände erfolgreich bekämpfen, dennoch blieb der Presbyterianismus in Perth stark vertreten.

König Karl II. von England wurde 1651 in Scone gekrönt. Doch schon ein Jahr später erschienen Oliver Cromwells Parlamentstruppen in Perth, die gerade im Englischen Bürgerkrieg siegreich gewesen waren. Cromwell errichtete 1652 eine befestigte Zitadelle im South Inch (ein großer Park im Süden der Stadt), eine von fünf Zitadellen, die er in Schottland errichten ließ, um das Land einzuschüchtern und ruhig zu halten.

Das Hospital, die Brücke und mehrere Dutzend Häuser in Perth wurden zerstört, um Baumaterial für die Festung zu bekommen. Sogar Grabsteine vom Franziskanerfriedhof wurden dazu benutzt. Es wurde im Jahr 1661 fertiggestellt, kurz nach Cromwells Tod, und wurde fast sofort wieder abgebrochen. Der Graben, der ursprünglich mit Wasser aus dem Tay gefüllt war, war im späten 18. Jahrhundert noch zu erkennen, heute allerdings nicht mehr.

Die Wiedereinsetzung von Karl II. als König verlief auch nicht ruhig und es kam zu Jakobineraufständen, die von Perth unterstützt wurden. Insgesamt dreimal wurde Perth von ihnen besetzt, 1689, 1715 und 1745.

Im Jahre 1760 wurde die Hochschule von Perth gegründet und bedeutende Industrie siedelte sich in der Stadt an, die mittlerweile 15.000 Einwohner hatte. Leinen, Leder, gebleichte Produkte und Whisky wurden zu Hauptexportartikeln. 1804 erhielt Thomas Dick eine Einladung der Stadt, als Lehrer an der Secession Schule in Methven zu arbeiten. Er stimmte zu und blieb zehn Jahre dort. Während seiner Zeit steigerte er das Ansehen der Schule durch Förderung der wissenschaftlichen Ausbildung, Gründung einer öffentlichen Bibliothek und insbesondere durch die Einrichtung eines Instituts für das Handwerk.

Unter dem Namen „Literarische und philosophische Gesellschaften, geeignet für die mittelmäßigen und unteren Schichten der Gesellschaft“, wollte er auch unterprivilegierten Schichten den Zugang zur Bildung ermöglichen. In fünf Artikeln des „Monthly Magazins“ forderte er 1814 den Ausbau derartiger Einrichtungen.

Das königliche Krankenhaus in Perth wurde 1814 gebaut. Trotzdem blieben die Verhältnisse in der Stadt unhygienisch, so dass es nicht verwunderte, das die Stadt 1830 von einer Choleraepidemie heimgesucht wurde. Wasserleitungen und die Gasversorgung wurden in den 1820er Jahren gebaut und die erste Elektrizitätsleitung wurde 1901 gespannt.

Obwohl Perth Garnisonsstadt war und entscheidende soziale und industrielle Veränderungen durch den Ersten Weltkrieg eintraten, blieb das Leben in Perth relativ unverändert, wie es Dr. Bill Harding in seiner Untersuchung, „…und der Tay fließt weiter: Perth und der Erste Weltkrieg“ im Jahre 2000 feststellte.

Aufgrund seiner Lage war Perth ideal gelegen, um ein Verkehrsknotenpunkt bei Einführung der Eisenbahn zu werden. Der erste Bahnhof wurde 1848 gebaut. In den 1890er Jahren wurden Waggons modern, die von Pferden gezogen wurden. Sie wurden jedoch bald von elektrischen Straßenbahnen abgelöst.

Ort : Geographische Breite: 56.39646249557661, Geographische Länge: -3.4311676025390625


Geburt

Treffer 1 bis 5 von 5

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Crichton, Margaret  1504Perth, Perth and Kinross, Scotland, Großbritannien I74180
2 Hay, Alicia  1382Perth, Perth and Kinross, Scotland, Großbritannien I74183
3 Hay, Edmund  1474Perth, Perth and Kinross, Scotland, Großbritannien I59566
4 Hay, Peter  1499Perth, Perth and Kinross, Scotland, Großbritannien I59565
5 Smyth, Catherine  16 Jun 1580Perth, Perth and Kinross, Scotland, Großbritannien I141232

Taufe

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Taufe    Personen-Kennung 
1 Smyth, Catherine  16 Jun 1580Perth, Perth and Kinross, Scotland, Großbritannien I141232

Tod

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 De Albini, Matilda  1210Perth, Perth and Kinross, Scotland, Großbritannien I59637
2 Hay, Edmund  1543Perth, Perth and Kinross, Scotland, Großbritannien I59566
3 Hay, Peter  10 Dez 1565Perth, Perth and Kinross, Scotland, Großbritannien I59565

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Hay / Crichton  1547Perth, Perth and Kinross, Scotland, Großbritannien F19008