Drucken Lesezeichen hinzufügen

Oggersheim, Kreis Ludwigshafen, Rheinland-Pfalz, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Oggersheim ist mit gut 23.000 Einwohnern der größte Stadtteil und zugleich einer der zehn Ortsbezirke der Stadt Ludwigshafen am Rhein in Rheinland-Pfalz. Bis 1938 war er eine selbständige Gemeinde. Überregionale Bekanntheit erlangte Oggersheim als Wohnsitz des langjährigen Bundeskanzlers Helmut Kohl.

Geschichte:

Im Vergleich zu den anderen Ludwigshafener Stadtteilen hat Oggersheim die bedeutendste Frühgeschichte aufzuweisen. Schon um Christi Geburt stand im Raum des heutigen Stadtteils eine römische Villa, in deren Nähe eine römische Fernstraße aus Italien über Straßburg (Argentoratum), Speyer (Noviomagus) und Worms (Borbetomagus) nach Mainz (Mogontiacum) und weiter über Xanten (Vetera) bis an die Nordsee (Römische Rheintalstraße) führte.

Oggersheim existierte bereits in den 60er Jahren des 8. Jahrhunderts. 769 wurde im Lorscher Codex eine Schenkung von Ackerland an das Kloster Lorsch dokumentiert. Bis zum Jahr 911 hatte das elsässische Kloster Weißenburg die Grundherrschaft inne. Später ging Oggersheim als Lehen von den Saliern an die Grafen von Leiningen. Schon zur Leininger Zeit hatte Oggersheim bereits im Jahr 1289 Stadtrechte. Oggersheim war mit einer Stadtmauer befestigt, die zwei und Anfang des 18. Jahrhunderts drei Stadttore besaß. Die Grafen von Leiningen verkauften ihren Lehnsbesitz rund um Oggersheim im Jahr 1323 an die Pfalzgrafen. Im Jahr 1346 wird erstmals ein Pfarrer in Oggersheim erwähnt. Die mittelalterliche Kirche war dem heiligen Kilian geweiht.

Oggersheim entwickelte sich zu einem Amtssitz einer kurpfälzischen „Oberschultheißerei“, einer Art Landkreis.

Um den 10. Juni 1525 erreichte der Pfälzische Bauernkrieg mit dem in Winzingen bei Neustadt gebildeten „Vereinigten Neustadter Haufen“ als erstem Ort auf ihrem Zug die um 500 Einwohner zählende Stadt Oggersheim. Nachdem die Stadt besetzt wurde und sich vermutlich dem Aufstand anschloss, zog der Haufen weiter in Richtung Nord-Westen über Städte wie Lambsheim und Freinsheim und die Burgen und Schlösser Dirmstein, Neu- und Altleiningen.

Im Dreißigjährigen Krieg besetzte der spanische General Ambrosio Spinola im Sommer 1620 die linksrheinische Unterpfalz; im Frühjahr 1621 kehrte er nach Brüssel zurück und übertrug Don Córdoba den dortigen Oberbefehl. Cordoba belagerte 1621 Frankenthal, musste die Belagerung am 25. Oktober aber abbrechen, als Ernst von Mansfeld aus der Oberpfalz heranzog. Im Zuge dieser Auseinandersetzungen bedrohte das kaiserliche Heer auch Oggersheim, das durch den heldenhaften Einsatz von Hans Warsch vor der Zerstörung verschont wurde.

1689 wurde Oggersheim im Pfälzischen Erbfolgekrieg verwüstet.

Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Oggersheim zur Kurpfalz. Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war der Ort in den Kanton Mutterstadt eingegliedert und besaß eine eigene Mairie. 1815 hatte der Ort 1400 Einwohner. Im selben Jahr wurde er Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 gehörte er dem Landkommissariat Speyer an; aus diesem ging das Bezirksamt Speyer hervor. Ab 1886 war Oggersheim Bestandteil des neu geschaffenen Bezirksamt Ludwigshafen.

Das heutige im klassizistischen Stil erbaute Rathaus entstand 1839/1840 auf dem Marktplatz neben der ehemaligen reformierten Kirche als Ersatz für das alte Rathaus, das der Verkehrsentwicklung im Knotenpunkt der Straßen von Mannheim nach Frankenthal und Speyer im Weg stand. Der Bau wurde allerdings in den 1980er Jahren durch eine an seine Nordseite angebaute Terrasse im Zuge der Verkehrsberuhigung in seinem Erscheinungsbild beeinträchtigt.

Heinrich Treiber (SPD) amtierte von 1920 bis 1933 als erster hauptamtlicher Bürgermeister Oggersheims, bis er von den Nationalsozialisten zwangsbeurlaubt und zwangspensioniert wurde. In der NS-Zeit wurde das bebaute Gemeindegebiet durch den Bau der Siedlung Notwende als BASF-Werkssiedlung (1934–1937) erheblich erweitert. Am 1. April 1938 wurde das bisher eigenständige Oggersheim der Stadt Ludwigshafen am Rhein eingemeindet, letzter Bürgermeister war Erich Lauterbach (NSDAP). Ortsvorsteher des neuen Stadtteils Ludwigshafens war bis 1945 Philipp Eiselstein (NSDAP).

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Ernst Lorenz (SPD; Betriebsratsvorsitzender bei der BASF) von 1945 bis 1956 Vorsteher der Außenstelle der Stadtverwaltung Ludwigshafen und danach Friedrich Bassemir (1892–1969) von 1956 bis 1969 Ortsvorsteher in Oggersheim. Vor der Machtübernahme der Nazis war Bassemir von 1920 bis 1933 Bürgermeister in Bad Dürkheim-Hardenburg; im März 1933 wurde er inhaftiert.

In den 1960er Jahren entstanden die Wohngebiete Oggersheim-West und an der Langewanne die Neue Heimat. Anfang der 1990er wurde der Ortskern als Sanierungsgebiet aufgenommen und im Zentrum am Rathaus die Verkehrsführung zugunsten des ÖPNV, sowie des Rad- und Fußgängerverkehrs geändert. Ebenfalls in den 1990er Jahren wurde die Notwende durch das Neubaugebiet Melm erheblich vergrößert.

Ort : Geographische Breite: 49.4901566, Geographische Länge: 8.3698225


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Senk, Johannes  3 Mrz 1748Oggersheim, Kreis Ludwigshafen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I229733

Tod

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Gräb, Elisabetha  1899Oggersheim, Kreis Ludwigshafen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I199011
2 Jacky, Lorenz  3 Nov 1878Oggersheim, Kreis Ludwigshafen, Rheinland-Pfalz, Deutschland I199010