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Neustadt (Dosse), Kreis Ostprignitz-Ruppin, Brandenburg, DDR



 


Notizen:
Wikipedia 2018:

Neustadt (Dosse) ist eine amtsangehörige Stadt des Amtes Neustadt (Dosse) im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg, Deutschland. Ihr wurde vom Ministerium des Innern Brandenburgs mit Wirkung vom 1. Januar 2000 die Zusatzbezeichnung Stadt der Pferde verliehen.

Geschichte:

Im Landbuch Kaiser Karl IV. von 1375 erscheint Neustadt als eine zur Prignitz gehörige und im Besitz derer von Bredows befindliche Burg. Lippold von Bredow war 1369 Marschall des Markgrafen Otto V. und erwarb wahrscheinlich von diesem als Unterpfand für ein vorgestrecktes Kapital das Amt Neustadt. Ab 1407 befand sich Neustadt im Besitz des Grafen von Lindow-Ruppin und wurde Teil der Herrschaft Ruppin. Die Gegend wurde von Tausenden von Pilgern auf dem Weg von Berlin zur Wunderblutkirche nach Wilsnack besucht. Im Jahre 1491 besaßen die Quitzows den größten Teil der Burg Neustadt. Zeitweise war Neustadt nach Theodor Fontane auch an die Bredows und die Rohrs verpfändet:

„Burg oder Schloß Neustadt gehörte 1375, wie das Landbuch Kaiser Karls IV. ausweist, dem Lippold von Bredow. Später an die Lindow-Ruppiner Grafen übergehend, war es zeitweilig den Quitzows, den Bredows und den Rohrs verpfändet, bis es, nach dem Erlöschen des gräflichen Hauses von Lindow-Ruppin (1524), dem Kurfürsten zufiel. Aber neue Pfandinhaber folgten, und erst 1584 kam es erb- und eigentümlich an Reimar von Winterfeld. Die Winterfelds besaßen es bis zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges“

– Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg.

An Stelle der verfallenen Burg errichtete die Familie Winterfeldt ein Schloss mit einer Kapelle. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden fast alle Dörfer in der Umgebung von Neustadt durch österreichische Truppen niedergebrannt und Neustadt selbst durch schwedische Soldaten belagert. 1643 wurde Neustadt vom Königlich schwedischen Feldmarschall Graf Hans Christoph von Königsmarck erworben. Prinz Friedrich von Hessen-Homburg erwarb 1662 Neustadt vom Feldmarschall Graf Königsmarck. Zu dieser Zeit bestand Neustadt nur aus sieben Bauernhöfen, einer Mühle und einer Schmiede. Am 24. August 1664 unterzeichnete auf Ersuchen des Prinzen Friedrich Kurfürst Friedrich Wilhelm ein Privileg, mit dem das Dorf Neustadt zur Stadt erhoben wurde. Zunächst gehörten Köritz, Neustadt und Kampehl nicht zum heutigen Neustadt (Dosse). Nach dem Tod seines Bruders Wilhelm Christoph von Hessen-Homburg übernahm Prinz Friedrich als Landgraf Friedrich II. dessen Amt und verlieh Neustadt weitgehende Privilegien. 1666 vernichtete ein Großfeuer Schloss und Kirche. Deshalb holte der Prinz zur Förderung von Handel und Gewerbe viele Kolonisten, vor allem aus Süddeutschland und Holland, nach Neustadt. Nach dem Edikt von Potsdam im Jahr 1685 siedelten sich vor allem Hugenotten hier an. 1673 erteilte der Prinz den Auftrag zur Errichtung der Neustädter Kreuzkirche, ein Abbild der Stockholmer Katharinenkirche, die erst 1696 vollendet wurde. Die Dosse wurde reguliert, eine Glashütte entstand, aus der 1688 eine Spiegelmanufaktur hervorging, eine Polier- und Schleifmühle wurden errichtet und 1693 eine Eisenhütte in Hohenofen gegründet. In dieser Zeit wurde durch die Regulierung der Dosse auch neues Wiesen- und Weideland geschaffen und damit der Grundstein für die Pferdezucht in der Stadt gelegt. 1694 wurde Neustadt durch Landtausch eine kurfürstliche Domäne. Kurfürst Friedrich III. setzte Eberhard von Danckelmann als Amtsverwalter ein. Er holte den Spiegelmacher Henri de Moor nach Neustadt, der französische Glasmacher mitbrachte, die auf dem Spiegelberg eine französische Kolonie bildeten. Das heute als Amtsfreiheit bekannte Gelände war der Sitz des Domänenrates. Das Domänenamt vergrößerte sich durch Ankäufe. Als Amt wurden seit dem späten Mittelalter die landesherrlichen, staatlichen Dienststellen der unteren örtlichen Ebene bezeichnet, die für einen Amtsbezirk die Einkünfteverwaltung, die Rechtsprechung und andere Aufgaben zu erfüllen hatten. Das Eckgebäude am Kirchplatz wurde bis 1954 als Verwaltungsgebäude genutzt. Danach diente es als Schule und Internat; heute ist es ein Wohnhaus.

1788 ließ der preußische König Friedrich Wilhelm II. das Brandenburgische Haupt- und Landgestüt in Neustadt an der Dosse durch Carl Graf von Lindenau auf dem Gelände des wüst liegenden ehemaligen Maultiergestüts erbauen. Das Hauptgestüt wurde bis 1945 als Friedrich-Wilhelm-Gestüt bezeichnet.

Heute ist Neustadt Hauptort der Pferdezucht in Brandenburg. Das Gestüt wird als Stiftung öffentlichen Rechts weitergeführt. Zum 1. September 2001 ist das Gesetz über die Errichtung einer Stiftung „Brandenburgisches Haupt- und Landgestüt Neustadt (Dosse)“ in Kraft getreten. Durch die Stiftung soll die Entwicklung zu einem modernen, wirtschaftlich orientierten Dienstleistungszentrum vorangetrieben werden. Die hier beheimatete Stutenherde gehört zu den wertvollsten und erfolgreichsten in Europa. Alljährlich findet im September die Hengstparade statt. Hier wird ein buntes Schauprogramm mit dem Pferd beziehungsweise rund ums Pferd gezeigt. Im Januar organisiert der Hamburger Herbert Ulonska das CSI Neustadt, ein internationales Springturnier, das sich zum bedeutendsten Reitsportereignis in der Hauptstadtregion entwickelt hat. Im Gestüt haben der Pferdezuchtverband Berlin-Brandenburg e. V. und die Mitteldeutsche Pferdemarketing GmbH ihren Sitz. Seit dem 15. Oktober 1999 werden in der „Graf-von-Lindenau-Mehrzweckhalle“ unter anderem internationale Turniere ausgetragen und Schauprogramme gezeigt.

Geographische Breite: 52.866666666666666666, Geographische Länge: 12.433333333333333333


Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Gerstenberger / Jakob  16 Aug 1952Neustadt (Dosse), Kreis Ostprignitz-Ruppin, Brandenburg, DDR F62971