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Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Merklingen liegt in Baden-Württemberg in der Region Stuttgart im Landkreis Böblingen. Der Ort ist der zweitgrößte Stadtteil von Weil der Stadt.

Geschichte:

Funde bei Grabungsarbeiten lassen darauf schließen, dass es in Merklingen bereits in der Jungsteinzeit einzelne sesshafte Ackerbauern und Viehzüchter gab.

Wahrscheinlich regierte auch in Merklingen ein alamannischer Mittelfreier als Dorfoberer und Hundertschaftsführer, wenn die relativ große Merklinger Markungsfläche als Gradmesser gelten kann. In Merklingen konnte bis jetzt allerdings noch keine Hochadelsfamilie nachgewiesen werden, wie dies z. B. für Heimsheim gelang. Trotzdem schließt man eine Merklinger Hundertschaft nicht aus, und der legendäre Markilo, welcher dem Ort seinen Namen gegeben haben soll, könnte hier eingeordnet werden.

Dass Merklingen ein alamannisches Urdorf war, dafür sprechen sowohl seine auf Altsiedlerland hinweisende Endsilbe „ingen“ als auch die von Ed. Paul hier gefundenen alamannischen Gräber. Damals könnte schon auf dem heutigen Steinhaus-Kirchenareal der alamannische Herrenhof gestanden sein.

Dass Merklingen unter die Urpfarreien zu zählen ist, kann schon aus seiner 1600 ha großen Markungsfläche geschlossen werden, die mit der von Malmsheim zusammen (950 ha) eine Größe von 2600 ha und mit Hausen gar über eine Fläche von 3000 ha hinausgeht.

Dass beide Ortschaften, Merklingen und Malmsheim, zu dieser Zeit zusammengehörten, kann aus ihren gemeinsamen fränkischen Kirchenheiligen, die einzigen in der näheren Umgebung, fast angenommen werden. Die hiesigen Kirchengründer werden wohl gallische Priester aus der Reimser Gegend gewesen sein, die von dort, da Remigius in seiner Bischofsstadt begraben liegt, sicher auch seine Reliquien mitgebracht haben. Remigius galt zur Zeit Chlodowichs als einer der bekanntesten Kirchenführer Galliens. Dasselbe trifft auch auf den Malmsheimer Kirchenheiligen zu, den Pariser Bischof Germanus († 418).

Der Merklinger Besitz lag fast im Zentrum der neuen Grafschaft und war damals schon vorwiegend calwisch. Deshalb geht auch seine erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1025 auf dieses Grafenhaus zurück. Der wohl später entstandene Hirsauer Codex, in dem der Hirsauer Klosterbesitz aufgeführt wird, zeigt eine Notiz über einen Calwer Grafen Erlafried und dessen Sohn Noting aus Vercelli in der Regierungszeit Ludwigs des Frommen. Beide werden dort als die ersten Gründer der Benediktinerabtei Hirsau bezeichnet. Aus seinem Merklinger Besitz schenkte Erlafried um 830 seinem Kloster, das ausschließlich aus eigenem Besitztum entstand, 3 Huben. Das waren damals noch 3 mal 60 Merklinger Morgen Feld-, Wald- und Wiesenland.

Das Dorf dürfte sich in dieser Zeit etwas vergrößert haben, ohne seine bauliche Struktur zu verändern: Im Zentrum das romanische Niederkirchlein vom einfachen Typ, mit einem halbrunden Chor am Rechteckbau des Schiffs, beide in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Herrenhofs, der jetzt von einem niederadeligen Meier als Dienstmann des benachbarten Calwer Herren betrieben wurde. Im Umfeld einige Kleinhöfe und Hofstätten, die im Besitz der gemeinfreien Hüfner und Halbhüfner waren.

Es kann angenommen werden, dass zu dieser Zeit das Calwer Grafenhaus, zumindest aber eine seiner adeligen Seitenlinien, in Merklingen Eigenkirchherr und erster Grundherr war. Den Pfarrern überließ man neben ihren sehr bescheidenen Einnahmen und dem Pfarrzehnten auch gewisse Erträge aus einer Hube herrschaftlichen Landes, das aber einen ordnungsgemäßen Kirchendienst voraussetzte. Auch die hiesigen Höfe besaßen wahrscheinlich große landwirtschaftliche Nutzflächen. Ein großer Teil des Merklinger Landes Befand sich im Besitz der adeligen und kirchlichen Grundherrschaft. Alle Merklinger Bauern hatten 3 Tage in der Woche auf dem Fronhof zu arbeiten.

Zur damaligen Zeit hatten es die Calwer im nördlichen Schwarzwald nicht nur in Merklingen, sondern auch im benachbarten Weil, in Münklingen, Hausen und Schafhausen zu großem Besitz gebracht. Die Beziehung des hiesigen Orts zu der benachbarten Grafschaft und zum Hirsauer Kloster war sehr eng. Die meisten Merklinger Klostergüter stammen wohl noch aus Adalberts übernommenem Besitz, d. h. aus der Zeit, als dem Kloster bei seiner ersten Gründung von Erlafried schon hiesiges Land übereignet wurde. Dagegen wurden alle Weiler Huben wie auch die der Siedlungen Blanda und Greggenbach erst später von Adalbert geschenkt.

Bemerkenswert ist aber auch die große Anzahl von kleineren ortsadeligen Gönnern. Dies zeigen die weiteren Merklinger Schenkungen an das Kloster: Im Jahr 1100 gab ein Albert von Merklingen 3 Morgen Merklinger Landes, ein Werner von Merklingen einen Hof mit 14 Morgen Acker und der Merklingen begüterte Hugo von Ostelsheim stiftete ebenfalls einen hiesigen Hof. Neben der überwiegend gräfisch-calwischen Grundherrschaft verfügte das Kloster also auch in Merklingen über einen beträchtlichen Besitz.

Die politischen Verhältnisse im Würmtal blieben unter den Saliern, die ihr Einflussgebiet in fester Hand behielten, soweit dies bekannt ist, ungestört. Das Dorf Merklingen überlebte diese Zeit ohne Brandschatzung oder Zerstörung. Sicher wirkten sich die Folgen des abgeschlossenen Investiturstreits in Landgemeinden wie Merklingen nur langsam aus. Nach wie vor blühte das kirchliche Pfründewesen weiter.

Ort : Geographische Breite: 48.7696074, Geographische Länge: 8.8512468


Geburt

Treffer 1 bis 11 von 11

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Holtzinger, Dorle  25 Okt 1650Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland I253019
2 Mütschelin, Anna  21 Jun 1579Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland I220322
3 Mütschelin, Markus  um 1542Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland I220323
4 Rühle, Georg Benjamin  8 Apr 1749Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland I237268
5 Rühle, Johann Georg  4 Mrz 1702Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland I237274
6 Schneider, Catharina  um 1550Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland I220324
7 Schuster, Johann Jakob  20 Jul 1730Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland I227266
8 Stiefbold, Johann Conrad  5 Nov 1751Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland I236676
9 Stierler, Anna Barbara  um 1675Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland I254732
10 Vischer, Maria  14 Aug 1617Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland I253021
11 Weick, Johanna Margaretha  1708Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland I237275

Taufe

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Taufe    Personen-Kennung 
1 Holtzinger, Dorle  25 Okt 1650Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland I253019
2 Vischer, Maria  14 Aug 1617Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland I253021

Tod

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Mütschelin, Markus  11 Jan 1616Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland I220323
2 Rühle, Johann Georg  26 Mai 1765Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland I237274

Beerdigung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Rühle, Johann Georg  27 Mai 1765Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland I237274

Eheschließung

Treffer 1 bis 2 von 2

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Mütschelin / Schneider  5 Feb 1577Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland F74712
2 Rühle / Weick  12 Jun 1729Merklingen, Kreis Böblingen, Baden-Württemberg, Deutschland F82105