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Meisenheim, Kreis Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2018:

Meisenheim ist eine Stadt und Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Meisenheim ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und gemäß Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen.

Geschichte:

Erste Siedlungsspuren in der Gegend von Meisenheim gibt es aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. (Tongefäße-Scherben); aus dem ersten Jahrhundert v. Chr. stammt ein Münzfund. Von den Römern her rühren Grabfunde und Reste einer Töpferwerkstatt. Vom Anfang des 7. Jahrhunderts n. Chr. stammen Spuren eines fränkischen Reihengräber-Friedhofes. Die bestehende Siedlung erhielt vermutlich in dieser Zeit den Namen von dem hypothetischen fränkischen Gründer Meiso.

Um 1127 teilten die Söhne des Nahegau-Grafen Emich I. den väterlichen Besitz. Der jüngere Sohn Gerlach erhielt neben der der Burg Veldenz, nach der sich seine Familie nannte, auch die Gegend um Meisenheim. Urkundlich wird Meisenheim zuerst 1154 erwähnt. Die Grafen von Veldenz machten Meisenheim zu ihrem Hauptsitz und errichteten eine Burg, deren Spuren unter den späteren Bauten auf dem Schlossplatz verschwunden sind. Graf Georg I. von Veldenz erhielt 1315 von König Ludwig IV. dem Bayern, Stadtrechte nach Oppenheimer Vorbild für seine Residenzstadt. Graf Georg I. holte 1321 die Johanniter nach Meisenheim und betraute sie mit der Seelsorge in der Schlosskirche. Die Ordensleute errichteten für ihre Kommende das „Gelbe Haus“ unterhalb der Kirche und Anfang des 15. Jahrhunderts ein Spital (1416 erstmals erwähnt).

Der letzte Graf von Veldenz, Friedrich III., blieb ohne Söhne; seine Tochter Anna heiratete 1409 Pfalzgraf Stefan, den zweitjüngsten Sohn des Königs Ruprechts von der Pfalz aus dem Hause Wittelsbach. Durch die Zusammenfügung seines Erbes (hauptsächlich der Grafschaft Zweibrücken) mit Annas Veldenzer Erbe entstand das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, das bis zum Einmarsch französischer Revolutionstruppen 1794 bestand und von Herrschern aus dem Hause Wittelsbach regiert wurde. Wenn auch die Regierung bald nach Zweibrücken verlegt wurde, blieb Meisenheim als Sitz eines Oberamtes dennoch ein zentraler Ort. In die Wittelsbacher Zeit fällt der Neubau der Schlosskirche (1504 geweiht), der Ausbau des Schlosses zu einem dreiflügeligen Komplex, von dem noch der östliche Flügel („Magdalenenbau“ von 1614, heute „Herzog-Wolfgang-Haus“) und Teile der Grundmauern des Südflügels („Steinerner Stock“, 1734 abgebrannt) erhalten sind.

Die Reformation wurde in Pfalz-Zweibrücken relativ früh eingeführt; 1526 war der erste evangelische Gottesdienst in der Schlosskirche. Die Johanniter-Brüder traten zum neuen Bekenntnis über; die Kommende wurde 1532 aufgelöst. Herzog Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken förderte die lutherische Lehre durch den Erlass einer Kirchenordnung (1557) und die Gründung der Lateinschule (1558). Von 1538 bis 1571 unterhielt er mit einer zwischenzeitlichen Unterbrechung in Meisenheim eine Münzprägestätte, die anschließend nach Bergzabern verlegt wurde. Die in der Meisenheimer Zeit geprägten Doppeltaler, Taler und Halbtaler gehören zu den qualitätvollsten Münzerzeugnissen Pfalz-Zweibrückens. Wolfgangs Sohn Johann I. führte unter dem Einfluss seines Verwandten, des Pfälzer Kurfürsten Friedrich IV., das reformierte Bekenntnis ein.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Meisenheim 1620/21 durch spanische Truppen unter Spinola und 1635 durch kaiserliche unter Gallas besetzt. Zerstörungen erlitt die Stadt nicht, aber trotzdem kam durch Hungersnot und eine Pestepidemie mindestens die Hälfte der Einwohner ums Leben.

Der Westfälische Friede räumte dem Königreich Frankreich größeren Einfluss auf rheinische Territorien ein – in den „Reunionen“ (1679–1684) und im Pfälzer Erbfolgekrieg (1688–1697) beanspruchte Ludwig XIV. große Teile des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken mit Meisenheim für seine Herrschaft. Da von 1681 bis 1718 die Könige Karl XI. und Karl XII. von Schweden aus der Linie Pfalz-Kleeburg zugleich Herzöge von Pfalz-Zweibrücken waren (das sie aber nie betreten haben), musste die französische Besatzung allerdings vorsichtig agieren. Mit dem Frieden von Rijswijk (1697) endete die französische Herrschaft. 1734 richteten französische Truppen auf dem Rückzug aus dem Polnischen Thronfolgekrieg im „Steinernen Stock“ des Meisenheimer Schlosses ein Lazarett für ihre an Cholera erkrankten Soldaten ein, durch Unachtsamkeit in der Lazarettküche brannte der Bau nieder.

Während des Ersten Koalitionskrieges wurde das Linke Rheinufer und damit auch Meisenheim 1794 von französischen Revolutionstruppen besetzt. Von 1798 an war die Region der Französischen Republik bzw. von 1804 bis 1814 dem Napoleonischen Kaiserreich angegliedert. Meisenheim wurde 1798 Verwaltungssitz (chef-lieu) eines Kantons im Arrondissement Birkenfeld des Saardepartements; da der Glan die Verwaltungsgrenze wurde, verlor Meisenheim seine Gebiete östlich des Flusses, die zum Donnersbergdepartement kamen.

Anfang 1797 beging der als Schinderhannes bekannt gewordene Räuber Johannes Bückler in Meisenheim einen seiner ersten Einbrüche. Er stieg nachts in das Haus eines Gerbermeisters ein und stahl einen Teil der Ledervorräte, die er angeblich am nächsten Tag dem Gerber wieder verkaufte. Im Frühjahr 1798 tanzte der Schinderhannes mehrfach in Gastwirtschaften von Meisenheim.

Der Wiener Kongress hob die Glangrenze nicht auf, sondern schlug Meisenheim und Umgebung der ca. 110 km entfernten kleinen Landgrafschaft Hessen-Homburg zu. Meisenheim, von 1816 an Verwaltungssitz des Oberamtes Meisenheim und einer Oberschultheißerei, war damit in allen Himmelsrichtungen von Zollgrenzen umgeben (nach NW Fürstentum Birkenfeld, nach NO Preußen, nach SO Bayern, nach SW Fürstentum Lichtenberg [zu Sachsen-Coburg]). Durch Teilnahme am Hambacher Fest (1832) und an der Revolution von 1848/49 versuchten sich die Meisenheimer aus ihrer politisch und wirtschaftlich beengten Lage zu befreien, die Besetzung Meisenheims durch preußische Truppen 1849 beendete diese Bestrebungen. 1866 erbte das Großherzogtum Hessen das gesamte Territorium, nach dem verlorenen Krieg im selben Jahr fiel Hessen-Homburg jedoch an Preußen. Das Oberamt Meisenheim bildete einen Kreis im Regierungsbezirk Koblenz der preußischen Rheinprovinz. Die wirtschaftliche Belebung durch die Gründung des Deutschen Reiches 1871 (Entstehung eines Gewerbegebietes nördlich der Stadt) wurde dadurch gebremst, dass die Eisenbahnstrecke durch das Glantal erst 1896 eröffnet wurde.

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte Meisenheim gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages zur „Zone 3“, die bis 1935 französisch besetzt bleiben sollte. Nach dem Scheitern separatistischer Versuche zur Bildung einer „Rheinischen Republik“ und nach der Entspannung des deutsch-französischen Verhältnisses durch den Vertrag von Locarno (1925) endete die Besatzung vorzeitig schon 1930. 1932 wurde der Kreis Meisenheim im Zuge der Brüningschen Sparpolitik aufgelöst und dem Kreis Kreuznach angegliedert.

Ort : Geographische Breite: 49.7071691, Geographische Länge: 7.6701093


Geburt

Treffer 1 bis 5 von 5

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Rocker, Wilhelm  geschätzt 1610Meisenheim, Kreis Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz, Deutschland I176507
2 Riemenschneider, Anna Katharina  22 Sep 1653Meisenheim, Kreis Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz, Deutschland I228883
3 Glasser, Karl Jakob  geschätzt 1751Meisenheim, Kreis Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz, Deutschland I251169
4 Amann, Johann Philipp  8 Mai 1772Meisenheim, Kreis Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz, Deutschland I84490
5 Glasser, Daniel  16 Nov 1781Meisenheim, Kreis Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz, Deutschland I178019

Taufe

Treffer 1 bis 4 von 4

   Nachname, Taufnamen    Taufe    Personen-Kennung 
1 Riemenschneider, Anna Katharina  22 Sep 1653Meisenheim, Kreis Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz, Deutschland I228883
2 Ammann, Johannes  22 Dez 1666Meisenheim, Kreis Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz, Deutschland I228898
3 Ammann, Johann Jacob  18 Mai 1700Meisenheim, Kreis Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz, Deutschland I228895
4 Amann, Johann Philipp  12 Mai 1772Meisenheim, Kreis Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz, Deutschland I84490

Tod

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Riemenschneider, Elisabeth - wife of  11 Dez 1662Meisenheim, Kreis Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz, Deutschland I228887
2 Riemenschneider, Michael  12 Jan 1681Meisenheim, Kreis Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz, Deutschland I228884

Eheschließung

Treffer 1 bis 2 von 2

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Ammann / Grimm  8 Jan 1650Meisenheim, Kreis Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz, Deutschland F78353
2 Gabert / Riemenschneider  15 Sep 1674Meisenheim, Kreis Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz, Deutschland F78343