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Linkenheim, Kreis Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2022:

Linkenheim-Hochstetten ist eine Gemeinde im Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg. Sie liegt etwa 15 Kilometer nördlich von Karlsruhe.

Geschichte:

Die früheste Besiedlung der Gemarkung Linkenheim-Hochstetten geht wohl bereits in das Neolithikum zurück. Als Beweis für frühe menschliche Aktivitäten können zwei Steinartefakte gelten. Beim ersten handelt es sich um ein Steinbeil aus Amphibolit, welches 1985 in Hochstetten gefunden wurde. 1993 wurde ein weiteres Steinbeil aus grünlichem Silitstein im Osten der Linkenheimer Gemarkung gefunden. Besonders daran ist dessen Herkunft. Diese Gesteinsart stammt ursprünglich aus dem Südschwarzwald oder dem Schiefergebirge. Beile aus Stein sind jedoch nicht die einzigen Zeugen des Neolithikums. Aus den Baggerseen Rohr- und Streitköpfle sind eine Vielzahl von Geweihhacken und anderen knöchernen Artefakten bekannt.

Aus der Bronzezeit gibt es nur wenige Funde, darunter ein Randleistenbeil aus Bronze, welches im Hardtwald westlich von Linkenheim gefunden wurde. Das Stück ist heute in der Dauerausstellung des Badischen Landesmuseums zu betrachten.

Von den für die Urnenfelderzeit typischen Vasenkopfnadeln sind zwei Stücke aus dem Baggersee Rohrköpfle bekannt.

Ein besonderes Stück aus der jüngeren vorrömischen Eisenzeit stellt ein verzierter Gürtelhaken aus Bronze dar, der ein Bestandteil der keltischen Frauentracht war.

Bisher beschränken sich die Hinterlassenschaften auf der Gemarkung Linkenheim-Hochstetten auf Einzel- oder Verlustfunde. Ab der Römerzeit lassen sich jedoch erstmals auch Siedlungsreste und andere Bauwerke nachweisen. So verläuft östlich der Doppelgemeinde im Hardtwald in einer Nord-Süd-Achse eine Römerstraße. Es handelt sich dabei um einen heute noch im Gelände erkennbaren Wall aus Erde und Kies, welcher noch bis zu 50 cm hoch erhalten ist. Veranlasst wurde der Bau dieser Straße 74 n. Chr. von Kaiser Vespasian. Die Straße führte von Offenburg über Ladenburg (Lopodunum) nach Mainz (Mogontiacum) als Hauptstadt der römischen Provinz Germania superior.

Die römische Anwesenheit unter der Herrschaft von Vespasian belegt neben der Römerstraße auch ein Denar mit seinem Bildnis aus dem Baggersee Rohrköpfle. Neben weiteren 96 Münzen fanden sich hier römische Fibeln (zum Beispiel Kniefibel), ein goldener Ohrring, Fingerringfragmente (zum Teil mit Inschrift) sowie mehrere Bronzegefäße, darunter eine Kasserolle, eine Schale und ein Hemmoorer Eimer.

Nördlich der Gemeinde Hochstetten, unter dem heutigen Industriegebiet, direkt an der Gestadtekante entdeckte Albrecht Bonnet 1898 eine kleine Ansiedlung aus vier Hütten, welche zwischen 1898 und 1900 ausgegraben wurde. Nach Bonet handelt es sich dabei um Hütten, die zum Teil in den Boden eingetieft waren und eine Größe von bis zu 3,80 m × 2,10 m erreichten. Die Keramikfunde zeugen von einer langen Besiedlungsdauer der Siedlung, welche wohl mit der verkehrsgünstigen Lage zusammenhängt. Es ist möglich, dass die Siedlung einen Fährübergang über den Rhein kontrollierte, über den Töpferwaren aus Rheinzabern (Tabernae) in das rechtsrheinische Gebiet gelangten.

Neuste Funde zeigen, dass diese kleine Siedlung scheinbar auch im Frühmittelalter weiterhin eine wichtige Rolle gespielt hat. Nach einem kleinen Hiatus nach dem Abzug der Römer im 4. Jahrhundert scheint die Siedlung im späten 7. Jahrhundert wieder besiedelt worden zu sein. Davon zeugen Stücke der frühen älteren gelben Drehscheibenware, einer Keramikart, die links und rechts des Rheins sowie im mittleren Neckarraum verbreitet ist. Die feintonige Beschaffenheit sowie bestimmte Dekore der Hochstettener Stücke deuten auf eine Herkunft aus Töpfereien im nördlichen Elsass hin.

Einen weiteren Hinweis auf nachantike Besiedlung brachte neben diesen Funden der älteren gelben Drehscheibenware ein Silberdenar von Kaiser Ludwig dem Frommen, dem Sohn und Nachfolger Karls des Großen. Dieser Denartyp wurde 822 n. Chr. von Ludwig dem Frommen eingeführt, der sich durch immer häufiger auftretende Fälschungen gezwungen sah, den vorhergegangenen Typ mit mehrzeiligem Münzstättennamen und kaiserlicher Titulatur zu verrufen. Aller Wahrscheinlichkeit nach stammt der Denar aus der Münzstätte von Dorestad, einem bedeutenden karolingerzeitlichen Handelszentrum in den nördlichen Niederlanden. Er ist der erste einschlägige Fund am Oberrhein. Eine Ausgrabung des Regierungspräsidiums Karlsruhe im Jahre 2008 erbrachte weitere Gebäudegrundrisse und erhärtete den Verdacht auf eine mittelalterliche Siedlung.

Im Rohrköpfle fanden sich darüber hinaus einige eindrucksvolle Stücke aus dem Frühmittelalter, darunter Teile von Pferdezaumzeug, wie zwei Schrägrandbügel aus Eisen mit feinen Tauschierungen aus Silber. Hier wurde auch ein weiterer Silberdenar aus der Kölner Münze geborgen.

Die erste urkundliche Erwähnung Linkenheims findet sich im Jahre 777 in einem Güterverzeichnis des Klosters Lorsch.

Linkenheim hatte ursprünglich eine rein bäuerliche Struktur. Während der Industrialisierung im Deutschen Kaiserreich begann ein wirtschaftlicher Aufschwung, da vorwiegend in Karlsruhe viele Arbeitsplätze entstanden. Von da an stieg die Bevölkerungszahl stetig.

1827 wurde im Zuge der Rheinbegradigung von der Lautermündung bis Roxheim der Verlauf des Rheins bei Linkenheim korrigiert. Die früheren Rheinschleifen sind auf Satellitenbildern noch gut zu erkennen und sind teilweise als Gewässer in Form von Bade- und Anglerseen erhalten.

Ort : Geographische Breite: 49.1260495, Geographische Länge: 8.4103560


Geburt

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Hermann, Adam  um 1627Linkenheim, Kreis Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland I220988
2 Höger, Johannes  17 Mai 1766Linkenheim, Kreis Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland I122359
3 Höger, Margaretha  1810Linkenheim, Kreis Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland I250532