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Horkheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Horkheim ist ein Stadtteil der Stadt Heilbronn mit etwa 4000 Einwohnern. Die früher selbständige Gemeinde wurde am 1. April 1974 nach Heilbronn eingemeindet.

Geschichte:

Die ältesten Siedlungsspuren auf Horkheimer Markung stammen aus der Zeit der Römer, als die vom Kastell Wimpfen nach Cannstatt führende Römerstraße den Neckar an einer Furt bei Horkheim querte. Aus alemannischer Zeit fehlt es an Funden aus Horkheim, so dass der Ort nach dem Abzug der Römer seine Bedeutung eingebüßt haben könnte. Der Ortsname sowie Bodenfunde deuten vielmehr auf eine fränkische Gründung im 6. Jahrhundert als Ursprung der heutigen Siedlung hin. Die Sicherung der weiterhin genutzten Neckarfurt und damit auch der Schutz des nahen fränkischen Königshofs in Heilbronn mag den Anlass zur Gründung des neuzeitlichen Ortes gegeben haben.

Ein fränkischer König hat den Ort dann wohl der im frühen 8. Jahrhundert gegründeten Abtei Mosbach zur Nutznießung überlassen, denn urkundlich erstmals erwähnt wird Horegeheim am 15. November 976, als Kaiser Otto II. die bischöfliche Kirche zu Worms mit den zu der Abtei Mosbach gehörigen Orten beschenkte. In den nachfolgenden Jahrhunderten fehlen jegliche urkundliche Nachrichten, doch kam Horkheim zu Beginn des 13. Jahrhunderts mit den restlichen zur Abtei Mosbach gehörigen Orten wieder in den Besitz der damaligen Kaiser. Nach dem Ende der Staufer erlangte Württemberg verschiedene Besitzrechte am Ort.

Im späten 14. Jahrhundert tritt mit den Herren von Horkheim auch ein Ortsadel auf, der später jedoch seinen Hauptsitz ins oberen Remstal verlegte und sein Erbbegräbnis im Gmünder Augustinerkloster hatte. Als Zeugnis dieses aus Horkheim stammenden Geschlechts ist u. a. das Epitaph für Ottilia von Horkheim in der Dreifaltigkeitskirche in Haunsheim erhalten.

1344 wird erstmals die Burg Horkheim erwähnt, die damals zur Hälfte von Eberhard II. von Württemberg an Reinhard von Höfingen verliehen wurde. Die Burg blieb württembergisches Lehen, bis Eberhard sie 1389 an die Heilbronner Komturei des Deutschen Ordens veräußerte, der auch den Kirchensatz und weiteren Besitz im Ort hatte. Der Deutsche Orden verkaufte die Burg an die Heilbronner Patrizierfamilie Lemlin, die sie 1461 unter die Oberlehensherrschaft der Kurpfalz stellte. Während der Ort nach dem Bayerischen Erbfolgekrieg 1504 an Württemberg fiel, blieb die Burg Kurpfälzer Lehen. Den größten Besitz im Ort hatten mit 35 Häusern mit Hofstellen die Lemlin. Nach dem Aussterben der Lemlin im frühen 17. Jahrhundert erwarb Württemberg weitere Besitzrechte in Horkheim.

Während der Notzeiten des Dreißigjährigen Krieges war Horkheim zeitweise nahezu entvölkert. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg kam es bei Horkheim am 5. Juni 1693 zu einer entscheidenden Schlacht, in der Markgraf Ludwig Wilhelm die französischen Truppen unter Marschall de Lorges besiegte und sie dadurch zum Rückzug bis nach Bretten veranlasste.

Bis ins 18. Jahrhundert war der Ort rein landwirtschaftlich geprägt, wobei insbesondere der Weinbau von Bedeutung war. Es gab einst mehrere Keltern am Ort.

Die Lehnsnehmer der Burg Horkheim, Heilbronner Patrizier, siedelten ab dem Ende des 17. Jahrhunderts Juden in der Burg an. 1771 umfasste die Jüdische Gemeinde Horkheim rund 89 Personen. Die Juden mussten jedoch beim Verlassen der Burg Schutzzoll an die württembergischen Lehnsherren des Dorfes entrichten und konnten sich erst ab 1811 auch im Dorf ansiedeln. Die jüdische Gemeinde erreichte um 1860 mit über 70 Personen nochmals eine große Ausdehnung, ging dann jedoch – überwiegend aufgrund von Abwanderung nach Heilbronn – bis 1933 auf vier Personen zurück, die 1941/42 deportiert und ermordet wurden.

Nach der Schiffbarmachung des oberen Neckars (von Stuttgart nach Heilbronn) ab 1713 wurde Horkheim auch zum Schifferdorf, wenngleich weiterhin die Landwirtschaft der bestimmende Erwerbszweig bis zum Ende des 19. Jahrhunderts bleiben sollte. Viele Schiffbauer aus Horkheim wanderten um 1848, nachdem die Eisenbahn die Neckarschifffahrt zum Erliegen brachte, nach Amsterdam aus. Daran erinnern bis heute die Amsterdamer Straße und die Gmelichstraße, letztere benannt nach mehreren Familien dieses Namens, die in Amsterdam wohlhabend wurden und ihrer Heimatgemeinde Horkheim Stiftungen hinterließen.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Rechte des Deutschen Ordens und der Kurpfalz aufgehoben und kamen vollends an Württemberg. Nach dem Ende der Neckarschifffahrt im 19. Jahrhundert gewann der Tabakanbau in Horkheim Bedeutung. 1905 wurde hier der erste Trockenschuppen in Württemberg erbaut. Weitere Bedeutung hatten der Anbau von Kartoffeln, Gerste und Weizen, während der sonst im Heilbronner Raum bedeutende Weinbau in Horkheim stets nur untergeordnet war.

Ab 1921 wurde direkt am nördlichen Ortsrand der Neckarkanal erstellt, der mit dem weiter nordwestlich verlaufenden Altarm des Flusses eine künstliche Insel bildet. Der Kanalbau hat wie die Nähe zur expandierenden Industriestadt Heilbronn zum ersten stärkeren Anwachsen der Bevölkerungszahl beigetragen, 1928 waren etwa 540 Arbeiter bei den Kanalarbeiten beschäftigt. Längs des Kanals siedelten sich nach Osten Industriebetriebe an, außerdem dehnte sich der Ort nach dem Zweiten Weltkrieg, in dessen Folge zahlreiche Heimatvertriebene nach Horkheim gekommen waren, durch Neubaugebiete stark nach Süden und Osten aus, so dass der Ort inzwischen mit dem benachbarten Sontheim nahezu zusammengewachsen ist.

Wurden 1912 noch 710 Einwohner gezählt, so stieg die Zahl bis zum Jahr 1939 auf 838 an, Ende 1945 waren es 918. Der Aufschwung der westdeutschen Wirtschaft und die Nähe zum Industriestandort Heilbronn begünstigten ein kontinuierliches Einwohnerwachstum in den Nachkriegsjahrzehnten. 1955 wurden 1123 Einwohner gezählt, 1965 waren es 1680, 1970 waren es 2273. Die Gemarkungsfläche betrug 1974 486 Hektar.

Horkheim wurde am 1. April 1974 nach Heilbronn eingemeindet. 1978 ereignete sich ein Neckar-Hochwasser, bei dem in Horkheim schwere Schäden entstanden. In den nachfolgenden Jahren wurden das Alte Rathaus sowie Grundschule und Turnhalle renoviert. Durch den gleichzeitigen Ausbau des Neubaugebiets Nußäcker überschritt Horkheim im Mai 1979 die Marke von 3000 Einwohnern.

Der Ort ist überwiegend Wohnort für Pendler nach Heilbronn und Neckarsulm und hat heute rund 4000 Einwohner.

Ort : Geographische Breite: 49.1165564, Geographische Länge: 9.1676617


Geburt

Treffer 1 bis 7 von 7

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Beierbach, Georg Philipp  27 Nov 1749Horkheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I216887
2 Beierbach, Philipp Jakob  8 Feb 1784Horkheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I216828
3 Gmehlich, Christiana Barbara  11 Jan 1721Horkheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I234007
4 Happold, Johanna  1 Dez 1752Horkheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I216888
5 Lang, Hans Georg  1618Horkheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I220718
6 Mayler, Catharina  1617Horkheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I220719
7 Schneider, Maria Magdalena  23 Aug 1709Horkheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I216890

Tod

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Happold, Johann Balthasar  15 Aug 1760Horkheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I234006
2 Schneider, Maria Magdalena  13 Jan 1755Horkheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I216890

Eheschließung

Treffer 1 bis 3 von 3

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Beierbach / Happold  4 Nov 1777Horkheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland F72987
2 Beyerbach / Schneider  4 Sep 1731Horkheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland F72988
3 Lang / Mayler  um 1662Horkheim, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland F74898