Drucken Lesezeichen hinzufügen

Herbsleben, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2022:

Herbsleben ist eine Gemeinde im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen.

Geschichte:

Zuerst wurde der Ort im Jahr 780 mit dem Namen „Herefridesleiben“ erwähnt. An der Stelle des im Jahr 1958 abgerissenen Schlosses stand ursprünglich eine Wasserburg. Sie diente der Sicherung des Umlandes und eines Überganges über die Unstrut, der zu einer Handelsroute gehörte, die vom Harz über Nordhausen kommend nach Arnstadt und über den Thüringer Wald führte.

1144 wurde ein „Heinrich Herverisleyben“ (Herbsleben) in einer Urkunde des Erzbischofs von Mainz genannt. Die Untermühle in Herbsleben wurde zwischen 1296 und 1327 unter Albert von Herversleiben als Lehen von den Grafen von Henneberg erwähnt. Danach begannen abwechselnde Besitzverhältnisse: 1351 erwarben die Landgrafen von Thüringen aus dem Haus Wettin die Lehenshoheit über Burg und Ort „Herbisleybin“ von den Hennebergern. 1424 wurden die Ritter von Herbsleben letztmals genannt. Bei der Leipziger Teilung der wettinischen Besitzungen im Jahr 1485 ging der Ort an das Herzogtum Sachsen der Albertiner. Unter Herzog Heinrich dem Frommen als Lehnsherren über Herbsleben wurde im Jahr 1539 die Reformation eingeführt. Nach der Niederlage der Ernestiner im Schmalkaldischen Krieg im Jahr 1547 gehörte Herbsleben weiterhin zum albertinischen Staatsgebiet, welches sich nun Kurfürstentum Sachsen nannte.

Kurfürst August trat 1554 im Naumburger Vertrag das Amt Herbsleben ohne die Stadt Tennstedt an die Ernestinische Linie der Wettiner ab. Im gleichen Jahr übernahm Bernhard von Mila, Befehlshaber auf Burg Grimmenstein bei Gotha, durch Kauf das Amt und das Schloss Herbsleben. 1589 verkauften die Landesherren das Gut Herbsleben an Hans und Wilhelm von Kerstlingerode. 1554 begann der Umbau des Schlosses, welcher zwischen 1594 und 1600 vollendet wurde. Bereits 1627 wurde das Schloss zerstört und sofort wieder aufgebaut. Während des Dreißigjährigen Krieges brannten das Schloss und vier weitere Edelsitze, die Untermühle, die Gemeindeschänke und 136 Bauernhäuser und Stallungen ab. Ab 1640 gehörte Herbsleben nach mehreren Besitzteilungen der Ernestinischen Herzogtümer zum Herzogtum Sachsen-Gotha und ab 1672 zum Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg. Der Ort war fast komplett vom Gebiet des Kurfürstentums Sachsen (Ämter Langensalza und Weißensee im Westen, Norden und Osten) und des kurmainzischen Erfurter Staats (im Süden) umgeben, nur im Südwesten grenzte Herbsleben an die zum Herzogtum Sachsen-Gotha gehörende Herrschaft Tonna (Döllstädt).

1647 verkaufte Herzog Ernst der Fromme den Ort an die Familie von Carlowitz als Erblehen. Bis 1657 wurde das Schloss wiederaufgebaut. 1709 wurden Amt und Schloss Herbsleben von den Brüdern Jacob Wilhelm und Georg von Forstern erworben, deren Nachfahren im Jahr 1810 das Schloss mit dem Gut an Finanzrat Menz und Bankier Höfling aus Fulda verkauften. Ab 1817 war Herr Menz alleiniger Besitzer. Von diesem gelangte das Gut im Jahr 1823 an den Landgrafen von Hessen-Rotenburg und 1829 an dessen Schwager, den Fürsten Franz Josef von Hohenlohe-Schillingsfürst. Ab 1847 waren die Herzöge von Ratibor Besitzer des Schlosses.

Im Zuge der bürgerlichen Revolution im Jahr 1848 ging das Patronatsrecht über Herbsleben an die Gemeinde, die Lehnsherrschaft wurde aufgehoben und das Gut an Herbslebener Einwohner verpachtet. Das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, zu dem Herbsleben seit 1826 gehörte, wurde 1858 in selbständige Städte und Landratsämter gegliedert. Dabei wurde Herbsleben in Verwaltungsaufgaben dem Landratsamt Gotha und in Justizaufgaben dem Amtsgericht Tonna unterstellt.

Das Schloss Herbsleben kam 1907 in den Besitz von Oskar Becker, der in dem Gebäude eine Gaststätte einrichtete. Herbsleben gehörte ab 1918 zum Freistaat Sachsen-Gotha, welcher 1920 im Land Thüringen aufging. Mit der Verwaltungsreform im Land Thüringen kam der Ort 1922 zum Landkreis Gotha und nach der Kreisreform in der DDR 1952 zum Kreis Langensalza im Bezirk Erfurt. 1958 wurde das intakte Schloss abgebrochen.

Herbsleben gehörte seit 1990 mit dem im gleichen Jahr umbenannten Landkreis Bad Langensalza wieder zum Freistaat Thüringen. Bei der Kreisreform in Thüringen kam Herbsleben mit dem Landkreis Bad Langensalza am 1. Juli 1994 zum neuen Unstrut-Hainich-Kreis.

Ort : Geographische Breite: 51.1172676, Geographische Länge: 10.8330989


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Kirchheim, Hilmer  15 Mai 1878Herbsleben, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I173802

Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Wandsleben, Michael  3 Sep 1635Herbsleben, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I248133

Beruf

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beruf    Personen-Kennung 
1 Wandsleben, Michael  Herbsleben, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I248133