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Elberfeld, Kreis Wuppertal, Nordrhein-Westfalen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2021:

Elberfeld war bis zu seiner Vereinigung mit vier anderen Städten zum heutigen Wuppertal am 1. August 1929 eine bergische Großstadt im östlichen Rheinland. Heute erstreckt sich Elberfeld als Stadtteil Wuppertals auf die Stadtbezirke Elberfeld, Elberfeld-West und Uellendahl-Katernberg. Seit 1975 gehören zu dem Stadtteil einige Eingliederungen aus der ehemaligen Stadt Neviges.

Geschichte:

Ab dem 7. Jahrhundert erfolgte die relativ späte und spärliche Besiedelung des überwiegend bewaldeten Wupperraums durch altgermanische Volksstämme (möglicherweise Borchter, ein ehemals fränkischer Stamm, der unter sächsischen Einfluss stand, oder Westfalen). Die Region war lange Zeit Grenzgebiet zwischen dem Fränkischen Reich und dem Einflussgebiet der Sachsen, was neben den im Vergleich zur Rheinebene unwirtlicheren landwirtschaftlichen Bedingungen größere Siedlungsstrukturen verhinderte. Mit der fränkischen Landnahme ab dem 9. Jahrhundert wurden die spärliche, unter sächsischem Einfluss stehende Bevölkerung assimiliert.

Karl der Große ließ in Folge zur Sicherung des Wuppergebiets fränkische Herrenhöfe anlegen, unter anderem vermutlich auch Elberfeld. Der in Corvey wirkende Geschichtsschreiber Widukind berichtete gegen Ende des 10. Jahrhunderts von dem ersten Herren einer Fliehburg Elberfeld. Diese Fliehburg war ab 955 im Besitz des Kölner Erzbischofs und diente vermutlich als Versorgungsstation an der Heerstraße nach Soest. Die Chroniken Widukinds sprechen von einem sächsischen Burgherrn Droste Brüning, Lehnsmann von König Konrad I. Nach dessen Tod beanspruchte laut Widukind Eberhard von Franken die Burg. Trotz Belagerung konnte er seine Ansprüche nicht durchsetzen.

Vor 931 wurde die erste Kirche in Elberfeld errichtet, ein Vorgängerbau der Alten reformierten Kirche. Sie wurde dem heiligen Laurentius von Rom geweiht und zählt wohl zu den Triumph- und Dankeskirchen, die nach dem Sieg Ottos I. über die Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfeld errichten wurden. Die erste urkundliche tatsächliche Erwähnung der Laurentiuskirche erfolgte aber erst 1371. Das Patrozinium übernahm später die neue Hauptkirche St. Laurentius.

1161 wurde ein Schulte (Villicus) vom Tafelhof Elverfeldt erstmals urkundlich erwähnt. Der Erzbischof von Köln, Philipp I. von Heinsberg, verpfändete zur Erbpacht 1176 Stiftshöfe in Elberfeld und Hilden für 400 Mark an den Grafen Engelbert von Berg, weil er für den Kreuzzug von Kaiser Barbarossa Geld benötigte.

Am 9. August 1366 verkaufte Ritter Johann von Elverfeld das Lehen „Burg und Herrschaft Elverfeld“ an Ritter „Engelbrecht Sobbe“. Zehn Tage später am 19. August bestätigt der Kölner Erzbischof Engelbert III. dieses Lehen an den Ritter Sobbe.

1402 verkauft entsprechend einer Urkunde der Sohn Engelbrechts „Johann Sobbe“ Burg und Herrschaft Elverfeld an den Erzbischof von Köln. In einer weiteren Urkunde von 1409 bestätigt Wilhelm von Nesselrode dem Erzbischof von Köln dessen Amtmann in Elverfeld zu sein und, dass alle erbrachten Dienste für das Erzbistum abgegolten wurden. Entsprechend einem vereinbarten Wiederkaufsrecht erwirbt Johann von Sobbe 1414 erneut Burg und Herrschaft Elverfeld und bestätigt dem Erzbischof von Köln, dass dieser Besitz ein Lehen des Kölners sei. Entsprechend einem Ehevertrage zwischen Adolph von Quade und Metzin von Elvervelde, letztere war die Tochter von Johann von Sobbe, gehörten Schloss und Herrlichkeit Elvervelde zur Mitgift. Die Eheleute konnten deshalb Schloss und Herrlichkeit 1427 an Herzog Adolf von Jülich-Berg verkaufen.

1397 versuchte Wilhelm II. von Berg Ansprüche an seine Neffen Adolf von Kleve und Dietrich II. von der Mark geltend zu machen. Er unterlag in der Schlacht von Kleverhamm seinen Neffen und wurde gefangen genommen. Um die gewaltige Summe von 3.000 Goldschilden zur Freilassung aufbringen zu können, verpfändete er in der Folge bis 1399 große Teile seines Besitzes an die Sieger, darunter die Burg Elberfeld. Die drei Söhne Wilhelms II. von Berg, Adolf, Gerhard und Wilhelm, fanden sich mit dem Verlust nicht ab, besetzten das väterliche Schloss in Düsseldorf, entmachteten temporär ihren Vater und begannen eine militärische Auseinandersetzung mit ihren märkischen Vettern. Die sich anschließenden Kämpfe bildeten den Höhepunkt der bergisch-märkischen Fehdewesens.

Nach dem Tod Dietrichs II. von der Mark, vermutlich während der Belagerung der Burg Elberfeld, fiel die Grafschaft Mark an Adolf von Kleve. Zu dieser Zeit ist Eberhard von Limburg (Ehemann von Johanns Schwester Anna Sobbe und Gefolgsmann Adolfs VII. von Jülich-Berg) der Burgherr der Burg Elberfeld. Die Bergischen begannen sich wieder durchzusetzen.

1408 folgte Adolf von Berg seinem Vater nach dessen Tode auf den Herzogsitz. Ihm fiel 1424 das Herzogtum Jülich zu und er vereinigte es mit dem Herzogtum Berg zum Vereinigten Herzogtum Jülich-Berg. Mit frischen Mitteln kaufte er wie bereits angeführt 1427 die Burg Elberfeld, die nun zusammen mit dem Kirchspiel Elberfeld ständiger bergischer Besitz blieb. Das Kirchspiel wurde anschließend zu einem bergischen Amt ernannt.

Elberfeld wurde ab 1444 als „Freiheit“ bezeichnet (1530 als Stadt) und hatte damit eine städtische Ratsverfassung. Das Stadtprivileg wurde jedoch erst 1610 erteilt und 1623 erweitert.

1527 erhielt Elberfeld mit Barmen das herzogliche Privileg der Garnnahrung, dem exklusiven Recht innerhalb der vereinigten Herzogtümer Garne zu bleichen und zu zwirnen. Die Garnnahrung bildete die Grundlage des über Jahrhunderte bedeutendsten Zweigs der Industrie im Wuppertal, der Textilherstellung und -handel.

1536 brannte die Burg Elberfeld und die Freiheit nieder. 1631 brach die Pest aus, 1678 brannte es erneut. Am 22. Mai 1687 zerstörte ein weiterer Stadtbrand in Elberfeld 350 Häuser und das gesamte Ortszentrum, erst 1707 wurde das Rathaus für die ca. 3.000 Bürger (um 1700) der Stadt neu aufgebaut.

Als Erich Philipp Ploennies im Jahre 1715 seine Topographia Ducatus Montani des Herzogtums Berg verfasste, stellte er dazu bei der Beschreibung von Elberfeld fest, dass es in den Jahren 1678 zuerst halb und 1687 „Völlig in die Asche gelegt worden“ und „nichts da Von übrig geblieben“ war. So ist auch hier die unverzügliche und großzügige Hilfe des Landesherrn für den raschen Wiederaufbau der Stadt Elberfeld und der Produktionsstätten entscheidend gewesen: „Wegen gemelten unglücks, da nemlich diese stadt...ganz abgebrandt, ist ihnen Von dem...izo regierenden Churfürsten...Johann Wilhelm eine 20 jährige freyheit de dato des schadens, in welcher zeit sie aller schazzung und steüer frey seyn sollen, Gnädigst mitgeteilt worden, daher sich diese stadt baldt wieder erhohlet und Vorizo wieder in einen guten standt ist“.

Nach der Übernahme des Herzogtums Berg durch die Franzosen 1806 erhält Elberfeld die Munizipalverfassung. Das Amt Elberfeld wird aufgelöst und das Arrondissement Elberfeld und der Kanton Elberfeld gegründet.

Nach dem Übergang an Preußen 1815 wurde Elberfeld Sitz eines Landkreises, der aus den Bürgermeistereien Elberfeld und Barmen gebildet wurde. Ihm wurden 1820 die Gemeinden des Landkreises Mettmann angegliedert. Elberfeld selbst wurde zur Oberbürgermeisterei ernannt.

Bestand schon in der frühen Neuzeit eine umfangreiche protoindustrielle Fertigung von Garnen und Textilien, die 1527 zu einem ortsbezogenen herzoglichen Herstellungprivileg (Garnnahrung) führte, so begann ab Ende des 18. Jahrhunderts rasant die Industrialisierung in den benachbarten Wupperstädten Elberfeld und Barmen. Mitte des 19. Jahrhunderts waren Elberfeld und Barmen die höchstindustrialisierten Städte Deutschlands, die in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung spätere Wirtschaftszentren wie Köln, Düsseldorf oder das Ruhrgebiet deutlich in den Schatten stellten. Der nun durchweg mechanisierten Textilindustrie folgten unterstützende Gewerbezweige wie die chemische Industrie, die zunächst sich der Entwicklung von Textilfarbstoffen widmete (das Stammwerk der Bayer AG liegt in Elberfeld), der Maschinenbau (Textilmaschinen) und der Elektrotechnik. Daneben entwickelte sich Elberfeld zu einem umschlagsstarken Handelszentrum, dass vor allem lokale Produkte (Barmer Artikel) weltweit vermarktete. Dem Wachsen der Wirtschaft folgte ein erheblicher Anstieg der Bevölkerung, deren Zuwachs vor allem aus der zugewanderten Arbeiterschaft bestand. Zwischen 1830 und 1885 vervierfachte sich die Einwohnerschaft und Elberfeld wuchs wie das benachbarte Barmen, das eine ähnliche Entwicklung nahm, zur Großstadt.

1841 wurde die erste dampfbetriebene Eisenbahn im Westen Deutschlands eröffnet. Sie führte von Düsseldorf nach Elberfeld-Steinbeck. Die Revolution von 1848/1849 führte auch in Elberfeld zu Barrikadenbau und Straßenkämpfen.

Durch die sprunghafte Industrialisierung traten im „deutschen Manchester“, wie Elberfeld in Bezug auf die britische Industriestadt auch genannt wurde, die sozialen Probleme des Pauperismus zuerst auf, aber auch Bestrebungen die soziale Frage mit bürgerlichen Engagement zu lösen, haben in Elberfeld ihren Ursprung. Das 1853 eingeführte Elberfelder Modell für Armenpflege und Sozialvorsorge wurde in Hamburg und in anderen Städten übernommen.

1854 gründete der Geschäftsmann Hermann Heinrich Grafe zusammen mit fünf weiteren Männern in Elberfeld die erste Freie evangelische Gemeinde im damaligen deutschsprachigen Raum, die somit auch den Grundstein für die spätere Gründung des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland legte. Bereits 1846 wurde von Johann Gregor Breuer der erste katholische Gesellenverein Deutschlands, der zwischen 1847 und 1849 vom bekannten Priester Adolph Kolping geführt wurde, in Elberfeld gegründet. Auch diese Idee war ein Grundstein für weitere Vereinigungen in ganz Deutschland. Am 1. Juni 1861 schied Elberfeld aus dem Kreis Elberfeld aus und bildete einen eigenen Stadtkreis. 1865 wurde die Synagoge fertiggestellt, die 1938 der Reichspogromnacht zum Opfer fiel. Seit 1994 befindet sich an ihrem ehemaligen Standort die Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal.

Um 1885 überstieg die Einwohnerzahl Elberfelds die 100.000er Marke und wurde zur Großstadt.

Ort : Geographische Breite: 51.2577836, Geographische Länge: 7.1458340


Geburt

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Jakoby, Carl Johann Friedrich  22 Okt 1895Elberfeld, Kreis Wuppertal, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I209417
2 Kleinschmidt, Dr. Gerhart  23 Jul 1927Elberfeld, Kreis Wuppertal, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I234699
3 Klingmann, Johann Peter  31 Jul 1757Elberfeld, Kreis Wuppertal, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I231805