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Brandenburg an der Havel, Kreis Brandenburg, Brandenburg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Brandenburg an der Havel ist mit rund 72.000 Einwohnern die drittgrößte und gemessen an der Fläche die größte kreisfreie Stadt sowie eines der vier Oberzentren des deutschen Bundeslandes Brandenburg. Die slawische namensgebende Brandenburg wurde erstmals 928 oder 929 schriftlich erwähnt. Stadtstrukturen entwickelten sich erst nach der deutschen Eroberung im 12. Jahrhundert. Eine Urkunde aus dem Jahr 1170 nennt in Brandenburg erstmals die Altstadt als Stadt deutschen Rechts. Wegen ihrer langen Geschichte und weil sie namengebend für das ganze Land Brandenburg war, wird sie auch als „Wiege der Mark“ bezeichnet.

Geschichte:

Die altsteinzeitliche Befundlage ist als äußerst dünn anzusprechen, da die glaziale Überformung des Geländes während der Weichseleiszeit sämtliche vorhandenen Artefakte in unzugänglich tiefe Bodenschichten exportiert hat.

Aus der germanischen Besiedlungsphase gibt es nur spärliche archäologische Befunde. So werden Schädelbestattungen, „deren Fundumstände zum Teil Kult oder Opfer vermuten lassen“, in der Gemarkung Brandenburg-Neuendorf erwähnt.

Im 4. bis 3. vorchristlichen Jahrhundert bildete das Areal der heutigen Stadt Brandenburg an der Havel „[…] die Grenze des massenhaften Auftretens sowohl späthallstädtischer als auch keltischer Importgüter.“ Daraus kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass der Havelübergang nördlich des Marienberges schon sehr lange Zeit Kreuzungspunkt bedeutender Handelsrouten war.

Tacitus siedelt in seiner Schrift De origine et situ Germanorum (Germania) im Elbe-Havel-Raum den suebischen Stamm der Semnonen an, deren Bevölkerungsmehrheit jedoch bereits zum Ende des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts während der frühen Völkerwanderungsperiode die alte Heimat verlassen haben dürfte. Vermutungen, die das Vorhandensein eines Frigga- oder Freyja-Heiligtums auf dem Marienberge suggerieren, sind rein spekulativer Natur und können sich seit der Anlage des Wasserkessels auf der Spitze des Marienberges in den 1960er Jahren archäologisch nicht mehr belegen oder ausschließen lassen.

Für die Zeit zwischen der Abwanderung der germanischen Bevölkerung und dem massiven Zuzug der Slawen aus dem Süden und Osten wird für etwa 150 Jahre ein siedlungsfreier Raum angenommen. Zwischen dem 5. und dem 7. Jahrhundert ist durch Grabungsbefunde unter anderem im Brandenburger Raum in bescheidenem Umfang noch germanische Besiedlung nachgewiesen, was der Theorie einer völligen Siedlungsleere widerspricht. Ab dem 6. Jahrhundert kommt es dann zur Landnahme durch slawische Stämme aus dem schlesischen und böhmischen Raum. Die verbliebenen Reste der germanischen Bevölkerung werden von den Slawen überschichtet, assimiliert und gehen letztendlich in den Zuzüglern auf. Es erhalten sich vor allem Gewässernamen wie jene der Havel, Spree, Elbe und andere aus der germanischen Sprachschicht, während Flur- und Siedlungsnamen von den Slawen neu vergeben werden.

Auf der Dominsel lag die zentrale Brandenburg (Brendanburg) der slawischen Heveller, die 928/929 von König Heinrich I. erobert wurde. Otto I. errichtete hier 948 das Bistum Brandenburg und das zugehörige Reichsfürstentum Hochstift Brandenburg. Seit dem Ende der 1990er Jahre gibt es einzelne Historiker wie Dietrich Kurze oder Helmut Assing, die bezweifeln, dass das Bistum tatsächlich bereits 948 gegründet wurde, und vermuten, dass das Bistum erst im Jahr 949 oder erst 965 gestiftet wurde.

Im großen Slawenaufstand von 983 wurden neben der Brandenburg auch die Gebiete östlich der Elbe wieder zurückerobert. Damit wurde die nach der ersten deutschen Invasion neu errichtete Reichsherrschaft durch den Liutizenbund zunächst beseitigt. Für die nun wieder slawische Region folgte daraus ein Stopp der Christianisierung für die nächsten 150 bis 200 Jahre. Das Bistum bestand formal mit kontinuierlicher Besetzung von Titularbischöfen im Exil in Magdeburg weiter und kehrte nach der Wiedereroberung 1157 zurück.

Der letzte, bereits zum Christentum übergetretene Hevellerfürst Pribislaw-Heinrich herrschte von der auf der Dominsel gelegenen Burg mit Petrikirche. Er rief die Prämonstratenser nach Brandenburg, die sich vor 1147 in der Kaufmannssiedlung Parduin bei der St.-Gotthardt-Kirche niederließen.

Nach seinem Tode 1150 fiel das Land durch Erbvertrag an Markgraf Albrecht den Bären. Zunächst besetzte allerdings der polnische Vasall Jacza von Köpenick Burg und Land. Während Kaiser Friedrich Barbarossa 1157 einen Kriegszug gegen Polen führte, eroberte Albrecht der Bär das ihm zugesagte Erbe Pribislaws und begründete die Mark Brandenburg. Die beiden Domkietze sowie der Altstädter und der Neustädter Kietz dürften bald darauf entstanden sein. Die Prämonstratenser siedelten 1165 auf die Burginsel, heute Dominsel über, wo im selben Jahr die Errichtung des Doms begann.

Die Siedlung um die Gotthardtkirche weitete sich nach 1160 zur Altstadt an der Straße von Magdeburg über Köpenick und Lebus nach Posen aus. 1170 wurde Brandenburg in einer von Markgraf Otto I. ausgestellten Urkunde als Stadt erwähnt. Westlich vor der Altstadt deutet die vor 1173 entstandene Nikolaikirche im Dorf Luckenberg auf eine alte Kaufmannssiedlung hin. Südlich der Altstadt wurde am Ende des 12. Jahrhunderts die Neustadt mit der Katharinenkirche planmäßig angelegt (erstmalige urkundliche Erwähnung 1196). Beide Städte wurden getrennt mit Mauern versehen und bildeten zwei eigenständige Kommunen. Diese gehörten zum weltlichen Markgrafentum Brandenburg, während Dom Brandenburg zwischenzeitlich Hauptort des kirchlichen Hochstifts Brandenburg war. Die Havel bildete die Grenze zwischen den beiden Fürstentümern.

In der Altstadt gründeten die Franziskaner nach 1234 das Kloster St. Johannis, in der Neustadt wurde der markgräfliche Hof 1286 den Dominikanern zum Bau des Klosters St. Pauli überlassen. Ein wohl in der Mitte des 12. Jahrhunderts eingesetztes Burggrafengeschlecht verschwindet seit 1243 aus der Überlieferung. Als Hauptstadt der Markgrafschaft Brandenburg, als Bischofssitz, als Ort eines von weither angerufenen, seit 1326 bezeugten Schöppenstuhls und als Fernhandelsstadt bildeten die beiden Städte Brandenburg im Spätmittelalter zusammen das unbestrittene Zentrum zwischen Elbe und Oder.

Die auf Fernhandel hinweisende Judengemeinde wurde um 1350, 1446 und 1510 auf das schwerste verfolgt. Der 1402 erwähnte erste Roland auf dem Neustädtischen Markt drückte die städtischen Freiheiten aus, seit 1230 lagen die Obergerichte in der Hand bürgerlicher Schulzen und Schöppen.

Am 21. und 22. Juni 1412 zog Friedrich I., der vorherige Burggraf von Nürnberg und erster Fürst der Mark aus dem Haus Hohenzollern, als neuer Kurfürst über die wichtige Heerstraße Brandenburg–Magdeburg in die Stadt. Ihm beziehungsweise diesem Ereignis zu Ehren wurde später an der damaligen Grenze der Mark in der Neustädter Heide der Hohenzollernstein, ein Denkmal errichtet. Gegen Beeinträchtigen durch die neuen Landesherren schlossen beide Brandenburg-Städte 1431 einen Städtebund mit Berlin, Kölln und Frankfurt (Oder). Bis 1518 gehörten sie der Hanse an.

Im Jahr 1521 bestätigte Kurfürst Joachim I. offiziell den Titel Chur- und Hauptstadt für Brandenburg an der Havel. Außerdem legte er die Reihenfolge der märkischen Städte bei Huldigungen und im Felde fest. Die Reihenfolge hierbei war: Brandenburg Alt- und Neustadt, Berlin, Kölln, Stendal, Prenzlau, Perleberg, Ruppin, Frankfurt (Oder) und Cüstrin. In der Folge kam es später bei Erbhuldigungen deshalb noch bis ins 19. Jahrhundert zu Rangstreitigkeiten mit Berlin.

Zwischen 1536 und 1555 setzte sich die Reformation in Stadt und Domkapitel durch, das Bistum wurde säkularisiert und 1571 wurde das Hochstift Brandenburg dem Kurfürstentum Brandenburg eingegliedert. Gleichzeitig verloren die Städte infolge des Aufstiegs Berlins zur kurfürstlichen Residenzstadt ihre führende Stellung.

1619 wurde die freie Ratswahl abgeschafft, die Münzverschlechterung löste 1622 Tumulte bei der städtischen Bevölkerung aus. Die Zerstörungen und der Niedergang im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) konnten erst nach 1800 aufgeholt werden. Von den 10.000 Einwohnern vor dem Krieg lebten 1648 nur noch 3.000. Die Ansiedlung von Hugenotten 1685 brachte mit der Gerberei und Lederverarbeitung eine wirtschaftliche Belebung; eine reformierte Gemeinde entstand. Der Aufbau des brandenburgischen Heeres seit dem späten 17. Jahrhundert machte beide Brandenburgs zu Garnisonstädten (siehe auch Geschichte Brandenburgs).

Im frühen 18. Jahrhundert, 1704 gründete das Domstift mit Zustimmung des Königs die Ritterakademie als Ausbildungsstätte des Adels für den Staats- und Militärdienst. 1715 wurden auf Befehl des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. Brandenburg Altstadt und Brandenburg Neustadt zu einer Stadt vereinigt. Es gab nun eine gemeinsame Stadtverwaltung, aber jede Stadt behielt ihre Ratsmannen. Das Zusammenwachsen beider vorher eigenständiger Städte war ein langwieriger Prozess. Dom Brandenburg war weiterhin eine selbstständige Gemeinde und gehörte noch nicht zur vereinten Stadt Brandenburg.

Ort : Geographische Breite: 52.4130136, Geographische Länge: 12.5492191


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Borchardt, Rudi Fritz Harry  24 Apr 1925Brandenburg an der Havel, Kreis Brandenburg, Brandenburg, Deutschland I251999

Taufe

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Taufe    Personen-Kennung 
1 Böttcher, Johann Ludwig  16 Sep 1750Brandenburg an der Havel, Kreis Brandenburg, Brandenburg, Deutschland I241481

Tod

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Böttcher, Joachim  Datum unbekanntBrandenburg an der Havel, Kreis Brandenburg, Brandenburg, Deutschland I241484
2 Serr, Helmut  2017Brandenburg an der Havel, Kreis Brandenburg, Brandenburg, Deutschland I227554
3 Serr, Waldemar  18 Feb 1992Brandenburg an der Havel, Kreis Brandenburg, Brandenburg, Deutschland I227551