Drucken Lesezeichen hinzufügen

Bartenstein, Kreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2022:

Die ehemalige Stadt Bartenstein ist seit dem 1. Januar 1973 ein Teilort der Stadt Schrozberg im Landkreis Schwäbisch Hall im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs. Zur 164 Hektar großen Gemarkung Bartenstein gehören noch der Weiler Klopfhof und das Gehöft Wengertshof; insgesamt hat Bartenstein 350 Einwohner (Stand 31. Dezember 2019).

Bartenstein ist womöglich die kleinste unter den planmäßig angelegten Residenzstädten der Barockzeit. Trotz Veränderung mancher Bürgerhäuser ist das Ensemble aus Schloss und Stadtanlage insgesamt sehr gut erhalten. Der barocke Gesamteindruck des Ortes blieb unverändert. Deshalb wurde der historische Bereich unter Gesamtanlagenschutz gestellt.

Das Foto der Südseite zeigt die weitgehend originale barocke Häuserfront, links beginnend mit dem Schloss, daran nach Osten anschließend die Häuser der höchsten Hofbeamten. Darüber sind die Bäume des Hofgartens zu erkennen.

Geschichte:

Der Name des Ortes geht auf die 1234 urkundlich erwähnten Ritter von Bartenstein zurück, die hier ihren Herrschaftssitz (Herrschaft Bartenstein) hatten. Ihr Wappen waren drei nach links gerichtete Wurfbeile. Das nebenstehende Wappen, das in Blau auf schwebendem goldenem Dreiberg zwei aufrechte, abgekehrte, silberne Barten zeigt, wurde ab etwa 1880 bis zur Eingemeindung von der Stadt Bartenstein geführt, ist aber ein geschichtlicher Irrtum, da es auf das erloschene niederadlige Geschlecht von Bartelstein (Schloss Bartelstein) zurückgeht. In der Zeit von 1302 bis 1334 erhielten die Ritter von Bartenstein mehrere umliegende Ortschaften vom Bischof von Würzburg als Lehen, unter anderem auch die Gerichtsbarkeit von Riedbach. Somit ist der Zent Bartenstein mit der dazugehörigen Zentgerichtsbarkeit wohl in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstanden. Nach dem Aussterben der Ritter von Bartenstein um 1350 ging das Schloss in den Besitz derer von Seldeneck über. Ab 1419 wurden Teile des Besitzes an von Rosenberg zu Röttingen verkauft; sie nannten sich dann Rosenberg zu Bartenstein. Sie hielten den Besitz bis ca. 1440. In der Zeit von 1442 bis 1445 hatten die Horneck von Hornberg Anteile am Schloss Bartenstein. Bartenstein war von 1419 bis etwa 1455 Ganerbenburg. Ab 1440 kauften die Grafen von Hohenlohe nach und nach die Anteile von Rosenberg, Seldeneck und Hornberg auf. Um 1455 war Schloss und Amt Bartenstein im alleinigen Besitz von Graf Albrecht von Hohenlohe.

Residenz der Grafen und Fürsten von Hohenlohe

1688 wurde das Schloss die Residenz der Grafen von Hohenlohe-Bartenstein. Zu dieser Zeit bestand der Ort nur aus vier Gebäuden: einer alten Schafscheuer, einer neuen Schafscheuer, einem Jägerhaus, später Gasthaus zum Grünen Baum, und einer Zehntscheuer. Dieser Weiler befand sich etwa 1 km ostwärts des Schlosses.

Bartenstein ist im Gegensatz zu den übrigen Hohenloher Residenzen nicht gewachsen, sondern eine barocke Stadtanlage, die auf dem Reißbrett geplant und in der Zeit von 1720 bis 1770 errichtet wurde. Die Gebäude mussten für die Unterbringung der Untertanen errichtet werden, die für den Umbau des Schlosses, die Verwaltung von Grafschaft und Oberamt und die Versorgung des Hofstaates erforderlich waren. Die Erhebung in den Reichsfürstenstand führte zur Vergrößerung des Hofstaates. Er umfasste vom Hofmarschall über den Hofmusikus bis zum Küchenjungen etwa einhundert Bedienstete. Für den Ausbau und die Versorgung von Stadt und Schloss wurden tüchtige katholische Handwerker, Beamte und Kaufleute entsprechend ihrer Bedeutung für den Hof angesiedelt: Je höher ihre Stellung, umso näher wohnten sie am Schloss. Die höchsten Hofbeamten wie Hofmarschall, Mundschenk, Tafeldecker und Leibarzt wohnten am Schlossplatz. In den sich nach Osten anschließenden stattlichen Gebäuden wohnten Regierungsräte und Hofräte. Daran schlossen sich Handwerker an, die ein sogenanntes Hofprivileg besaßen. Dazu gehörten Hofknopfmacher, Hofstrumpfstricker, Hofperückenmacher, Hofbildhauer, Hofseiler etc., insgesamt über 40 Handwerker mit dieser Privilegierung.

Stadtauswärts, jenseits der Stadttore, wurden Handwerker angesiedelt, die wegen ihrer Geruchsbelästigung oder wegen Lärm und Feuer vom Schloss ferngehalten werden sollten, wie Schmiede, Gerber, Ziegler und Hafner. Diese Berufsgruppe wohnte vor allem in einfachen einstöckigen Häuslein vom Riedbachtor nach Osten. In den Anfängen der Residenz wurden hier auch zum Schutz der Stadt Soldaten einquartiert. Auf dem Panoramabild sieht man sehr schön die Ausrichtung der Stadtanlage auf das Schloss. Unter Fürst Ludwig Leopold, der hier mit seinem Hofstaat residierte, blühte die junge Stadt auf und brachte den Bewohnern bescheidenen Wohlstand. Der berühmte fürstbischöflich-fuldaische Hofbaumeister Andrea Gallasini beendete in Bartenstein mit dem Plan für die barocke Gesamtanlage sein bedeutendes Lebenswerk. Nach seinem Tod 1766 wurden die abschließenden Bauarbeiten, wie Bau der drei Stadttore, Fertigstellung des Schlossplatzes und diverse Baumaßnahmen im Hofgarten, von seinen Nachfolgern, Hofbaumeister Wölfling und Hofbaumeister Ernst, überwacht und zu Ende gebracht. Nahezu alle Gebäude, die in Bartenstein bis 1770/80 errichtet wurden, wurden zunächst von der Hofkammer bezahlt und anschließend für Pauschalpreise an die vorgesehenen Nutzer verkauft. Die Preise bewegten sich zwischen 200 Gulden und 1000 Gulden, je nach Anteilsgröße. Der Hofmarschall verdiente damals pro Jahr 300 Gulden.

Im Jahr 1792 wurde hier das Jägerregiment Hohenlohe-Bartenstein aufgestellt. Zusammen mit dem Füsilier-Regiment Hohenlohe-Schillingsfürst bildeten sie später das Regiment Hohenlohe, das 1831 in der französischen Fremdenlegion aufging.

Zum Fürstentum Hohenlohe-Bartenstein zählten um 1800 folgende Ämter: Bartenstein, Herrenzimmern, Schnelldorf, Sindringen, Pfedelbach, Mainhardt. Dazu kamen Besitzungen in Oberbronn im Elsass. Bis 1960 befand sich Schloss Pfedelbach noch im Besitz der Fürsten zu Hohenlohe-Bartenstein. Auf Grund des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 wurden die Fürsten von Hohenlohe-Bartenstein für die Wegnahme der Besitzungen im Elsass durch fürstbischöflich würzburgische Besitzungen in der Nähe von Bartenstein entschädigt.

Hohenlohe-Bartenstein entstand 1688 aus einer Waldenburgischen Landesteilung als Grafschaft, (seit 1743/44 Fürstentum) mit allen Rechten und Pflichten. Das eigenständige Territorium wurde 1806 in das Königreich Württemberg eingegliedert, die Regierungsgewalt des Fürsten und das Oberamt Bartenstein aufgelöst. Die noch verbliebenen Hofräte und Hofbediensteten mussten dem König von Württemberg den Treueeid leisten.

1688 ging das Haus Hohenlohe-Bartenstein als selbständiger Teil des Gesamthauses Hohenlohe aus einer Erbteilung der Grafschaft Hohenlohe-Waldenburg hervor. Zur Grafschaft, dem späteren Fürstentum, gehörten mehrere Oberämter, neben Bartenstein z. B. Pfedelbach und Oberbronn im Elsass. Sitz der fürstlichen Zentralbehörden (Geheimes Kabinett, Regierung, Hofkammer und Hofkammergericht) war Bartenstein. Noch im Jahr 1786 wurde eine Hinrichtung unmittelbar an der heutigen B290 vollstreckt. Das Oberamt Bartenstein mit den Ämtern Bartenstein, Gröningen (der Bereich um Untergröningen), Schnelldorf und Mainhardt hatte seinen Sitz in der Residenzstadt Bartenstein. Das Amtshaus des Oberamtmanns lag zwischen Gasthaus zum Löwen und dem Wohnhaus von Hofbaudirektor Gallasini. Einer der Oberamtmänner wurde 1765 von zwei hohenlohe-bartensteinischen Offizieren verprügelt. Sie wohnten gegenüber im „Langen Bau“. Beide wurden zu empfindlichen Strafen verurteilt. Um 1760 wurde in Bartenstein der erste Stadtschultheiß ernannt, ab diesem Zeitpunkt hatte der Residenzort die Stadtrechte. Der erste namentlich bekannte Schultes war der Hofbäcker. Er hatte seinen Amtssitz wohl noch in der Hofbäckerei nahe beim Gasthaus zum Löwen. Das Stadtschultheißenamt, später Rathaus war in den folgenden 200 Jahren zentral im Ort, in verschiedenen Gebäuden um den Marktplatz untergebracht.

Nach der Übernahme der Hohenlohischen Besitzungen durch das Königreich Württemberg im Zuge der Mediatisierung blieben die Stadtrechte Bartensteins 1806 zunächst erhalten, die Oberamtsfunktion samt Gerichtsbarkeit ging jedoch verloren. Das Amt Bartenstein wurde aufgeteilt und weitgehend dem württembergischen Oberamt Gerabronn zugeordnet.

Ort : Geographische Breite: 49.3566677, Geographische Länge: 9.8819661


Geburt

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Kirchmaier, Katharina  2 Aug 1781Bartenstein, Kreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland I254008
2 Stiefel, Hugo  2 Jan 1869Bartenstein, Kreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland I253949
3 Stiefel, Kaspar  15 Dez 1813Bartenstein, Kreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland I253973

Taufe

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Taufe    Personen-Kennung 
1 Kirchmaier, Katharina  3 Aug 1781Bartenstein, Kreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland I254008

Tod

Treffer 1 bis 6 von 6

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Kirchmaier, Katharina  25 Dez 1824Bartenstein, Kreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland I254008
2 Paul, Eva Katharina  39 Nov 1830Bartenstein, Kreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland I254000
3 Rauh, Andreas  28 Jan 1880Bartenstein, Kreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland I254003
4 Schuhmann, Christina  24 Dez 1872Bartenstein, Kreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland I253998
5 Stiefel, Heinrich  1 Jun 1823Bartenstein, Kreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland I254007
6 Stiefel, Kaspar  5 Dez 1892Bartenstein, Kreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland I253973

Beruf

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beruf    Personen-Kennung 
1 Stiefel, Kaspar  Bartenstein, Kreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland I253973

Eheschließung

Treffer 1 bis 4 von 4

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Rauh / Arnold  24 Jan 1785Bartenstein, Kreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland F90425
2 Rauh / Schuhmann  2 Feb 1825Bartenstein, Kreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland F90422
3 Stiefel / Kirchmaier  22 Jun 1807Bartenstein, Kreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland F90427
4 Stiefel / Rauh  6 Nov 1863Bartenstein, Kreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland F90411