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Büdingen, Wetteraukreis, Hessen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2021:
Büdingen ist eine hessische Mittelstadt am östlichen Rande des Rhein-Main-Gebietes, im südöstlichen Teil des Wetteraukreises. Bis zum Jahr 1972 war sie Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises. Büdingen liegt in einem waldreichen Gebiet am Seemenbach, am Übergang der Wetterau zum Vogelsberg. Überregional ist die Stadt durch ihre mittelalterliche Altstadt mit Schloss bekannt, die zu den besterhaltenen Stadtanlagen Europas zählt. Büdingen ist mit 122 km² flächenmäßig die größte Stadt des Landkreises und eine der größten Hessens.
Geschichte:
Bereits in früher vorchristlicher Zeit war das Gebiet um Büdingen besiedelt. Als Beleg für die keltische Besiedlung der Region zählt insbesondere der archäologisch sehr bedeutende Fund des Keltenfürsten vom Glauberg aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Wie Funde in Hirzenhain und Rinderbügen belegen, wurde hier Brauneisen verarbeitet. Nach den Alamannen, die zwischen 260 und 500 für Düdelsheim belegt sind, folgte eine weitere Besiedlung durch die Merowinger.
Auf etwa 700 datiert der Beginn der Errichtung der St.-Remigius-Kirche in Büdingen-Großendorf als hölzerne Eigenkirche eines unbekannten Grundherrn. Im Jahr 847 wurde „Büdingen“ in der Wormser Bischofschronik erwähnt, dabei ist nicht sicher, um welches Büdingen es sich handelt. Die St.-Remigius-Kirche wurde etwa 1050 (dendrochronologisch datiert) zur heutigen Gestalt umgebaut und aufgestockt.
Im Jahre 1131 wurden die Herren von Büdingen (Gerlacus et frater eius Ortswinus de Buedingen) erstmals urkundlich erwähnt.
Die Herkunft des Adelsgeschlechts ist ungeklärt. Sicher ist, dass seine Vorfahren in der Wetterau begütert waren und dem Hochadel angehörten. Die Familie gehörte zu den Parteigängern der Staufer. Sie lebte an der Grenze der Interessensbereiche der geistlichen Fürsten aus Mainz und Fulda, die etwa in der mittleren Wetterau an das Gebiet der Landgrafen von Hessen angrenzten. Über Jahrhunderte standen die Herren von Büdingen zwischen diesen beiden Machtblöcken, die ihre Herrschaft auszudehnen versuchten.
Hartmann I. von Büdingen wurde 1170 Vogt und Burggraf der Pfalz Gelnhausen. Die „villa“ Büdingen wurde 1206 erstmals urkundlich erwähnt.
Mit Gerlach II. starb das edelfreie Geschlecht nach 1240 und vor 1247 im Mannesstamm aus. Erben waren Gerlachs Schwiegersöhne, die Herren von Hohenlohe-Brauneck, von Ysenburg-Kempenich, von Trimberg, von Breuberg und von Ysenburg. Letzteren gelang es schließlich, die anderen Ganerben aus dem Büdinger Burgsitz zu verdrängen. Im Jahr 1259 erscheint das Gericht Büdingen erstmals in einer Urkunde.
Am 26. Juli 1330 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer Luther von Ysenburg, Herrn zu Büdingen, für seine Stadt das Marktrecht:
„Wir Ludwig, von Gottes Gnaden Römischer Kaiser, zu allen Zeiten Mehrer des Reiches, tun kund allen denen, die diesen Brief ansehen oder hören lesen, dass wir dem edlen Manne Luther von Isenburg, unserem lieben Getreuen, von kaiserlicher Gewalt erlaubt haben und erlauben, einen Wochenmarkt zu haben, in seiner Stadt zu Büdingen an dem Montage, und haben ihm auch von besonderen Gnaden daselbst erlaubt, einen Jahrmarkt zu haben, der sein soll jährlich vor Sankt Remigi zwei Tage vor und zwei Tage nach und wollen auch, dass dieselbe Stadt Büdingen mit dem Wochenmarkt und dem Jahrmarkt Freiung und Rechte haben in aller Weise, als sie hat unser und des Reiches Stadt Gelenhausen.“
Im Jahre 1353 begnadete Heinrich II., Herr zu Büdingen, seine Stadt mit dem großen „Freiheitsbrief“. Nun eigenverantwortlich für den Schutz ihrer Stadt, wurden die Schützen organisiert. Die Büdinger Schützengesellschaft bezieht sich auf dieses Gründungsdatum.
Im Jahre 1442 wurden die Herren von Büdingen zu Grafen erhoben. Im Jahre 1578 begnadete Kaiser Rudolf II. die Grafen zu Büdingen mit dem „Jubilatemarkt“. Im Jahre 1806 wurde die Grafschaft Ysenburg-Büdingen dem Fürstentum Isenburg-Birstein einverleibt. Mit dem Wiener Kongress 1816 wurde das Fürstentum Isenburg zwischen dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt und dem Kurfürstentum Hessen-Kassel geteilt, die Stadt Büdingen kam an Hessen-Darmstadt. Graf Ernst Casimir III. wurde 1840 durch Dekret des Großherzogs in den erblichen Fürstenstand erhoben.
Zwischen 1480 und 1510 ließ Graf Ludwig II. einen mächtigen Mauergürtel vor die älteren Stadtmauern legen und bestückte diesen mit 22 Türmen und Halbschalen. Diese Mauern sind noch heute vollständig erhalten und waren eine der bedeutendsten spätmittelalterlichen Festungsanlagen Deutschlands.
Nach dem Wormser Reichstag von 1521 kam Martin Luther auf seinem Weg in sein Eisenacher Exil durch das Büdinger Land und fand im Hause Ysenburg Bewirtung; zumindest wird dies vermutet, da die Herrschaft von Büdingen – und gemäß dem Grundsatz „cuius regio, eius religio“ auch ihre Bürger – schon im gleichen Jahr zum evangelischen Glauben konvertierten. Mit Fortschreiten der Reformationsbewegung in Deutschland wurde die Stadt später calvinistisch.
1576 raffte die Pest viele Bewohner dahin. 1632 wütete sie erneut in Büdingen. 1590 brannten bei einem Großbrand 48 Wohngebäude nebst Scheunen und Stallungen nieder.
1634 nahmen kaiserliche Truppen (Kroaten) Büdingen ein, vertrieben die Schweden und hausten übel in der Stadt. Verschiedene Bürger kamen ums Leben und viele Häuser brannten nieder.
1601 begründete Graf Wolfgang Ernst die Lateinschule, das heutige Wolfgang-Ernst-Gymnasium. Mit einem Toleranzedikt lud 1712 Graf Ernst Casimir I. zum Bau in Büdingen ein. In der Folge entstand bis 1724 vor dem Untertor (Jerusalemer Tor) die Vorstadt, in der sich Glaubensflüchtlinge wie Hugenotten, Waldenser und Inspirierte aus anderen Gegenden ansiedelten.
1822 wurden Verwaltung und Justiz im Großherzogtum Hessen-Darmstadt getrennt. Büdingen wurde Sitz des Landgerichtsbezirks Büdingen, aus dem 1852 der Landkreis Büdingen hervorging. Hessen-Darmstadt war 1828 mit Preußen eine Zollunion eingegangen, die jedoch den Handel mit dem an Büdingen grenzenden Kurhessen-Kassel erschwerte. Die Landbevölkerung der Büdinger Provinz verarmte zunehmend und war durch Teuerungen, Verbrauchssteuern, Arbeitsmangel, niedrige Löhne, hohe Abgaben, Willkür der Polizei und der Verwaltungen verärgert. Um aufkeimenden Unruhen vorzubeugen, verlegte die hessische Regierung zum Schutze ihrer Interessen ein Militärkommando nach Büdingen, das bald eine Stärke von 60 Mann erreichte. 1830 gab es in Büdingen Zollunruhen: In der Nacht zum 30. September versammelten sich 2000 bewaffnete Bauern vor der Stadt und verlangten Zugang. Zunächst weigerte sich die Stadtregierung, aber als die Zahl der „Aufrührer“ weiter anwuchs, öffnete man ihnen die Tore. Sie verwüsteten das Zollbüro und verbrannten die Akten, bevor sie gegen Abend wieder abzogen. Tage später stellten Butzbacher Dragoner den „Haufen“ und vertrieben die aufrührerischen Bauern.
Im Jahr 1839 wurde die Handwerkerschule (später Gewerbeschule) gegründet. Zwischen 1867 und 1868 entstand das Mathildenhospital. 1879 wurde die „Vorschuß- und Kreditkasse“ (heute Volksbank) gegründet.
Seit 1732 bestand eine Poststation, die durch die Deutsche Bundespost mit einer eigenen Briefmarke 1991 in der Serie Historische Posthäuser in Deutschland gewürdigt wurde. Ab 1739 bestand eine Postverbindung zwischen Büdingen und Frankfurt am Main mit wöchentlich einer Postkutsche und zweimal einem reitenden Boten. In den Jahren 1869/1870 wurde die Eisenbahnlinie Büdingen–Gelnhausen gebaut. 1879 entstand das neue Gymnasium mit Turnhalle und Direktorwohnung. Zwischen 1888 und 1895 baute die Stadt eine Wasserleitung und begann mit einer Teilkanalisierung. 1910 wurde das städtische Gaswerk errichtet. 1913 erhielt Büdingen elektrisches Licht.
1911 wurde in der Brunostraße die neue Volksschule erbaut. Die Gründung der Landwirtschaftlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaft erfolgte 1920. 1965 wurde das Bürgerhaus mit Stadtbücherei eingeweiht.

Ort : Geographische Breite: 50.2929872, Geographische Länge: 9.1099620


Geburt

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Lehr, Johannes  um 1774Büdingen, Wetteraukreis, Hessen, Deutschland I266679
2 Spomer, Johann Peter  1742Büdingen, Wetteraukreis, Hessen, Deutschland I271845
3 Wagner, Anna Maria  1745Büdingen, Wetteraukreis, Hessen, Deutschland I271846

Eheschließung

Treffer 1 bis 6 von 6

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Beckel / Ritzel  15 Jun 1766Büdingen, Wetteraukreis, Hessen, Deutschland F96843
2 Haag / Brunner  28 Apr 1766Büdingen, Wetteraukreis, Hessen, Deutschland F91023
3 Lehr / Lehr  um 1743Büdingen, Wetteraukreis, Hessen, Deutschland F96653
4 Lehr / Schutz  18 Mrz 1766Büdingen, Wetteraukreis, Hessen, Deutschland F96652
5 Schneidmüller / Flach  1 Jul 1766Büdingen, Wetteraukreis, Hessen, Deutschland F97614
6 Sterkel / Junger  22 Mai 1766Büdingen, Wetteraukreis, Hessen, Deutschland F81425