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Whittier ist eine Stadt in Südkalifornien im Los Angeles County, Teil der Gateway Cities. Die 14,7 Quadratmeilen (38,0 km2) große Stadt hatte zum Zeitpunkt der US-Volkszählung 2020 87.306 Einwohner, ein Anstieg von 1.975 gegenüber der Volkszählung von 2010. Whittier wurde im Februar 1898 eingemeindet und 1955 zur Charterstadt erklärt. Die Stadt ist nach dem Quäkerdichter John Greenleaf Whittier benannt und beherbergt das Whittier College.

Geschichte:

Die Gabrielino bewohnten zuerst die Gegend.

Whittiers Wurzeln gehen auf den spanischen Soldaten Manuel Nieto zurück. Im Jahr 1784 erhielt Nieto als Belohnung für seinen Militärdienst und zur Förderung der Ansiedlung in Kalifornien eine spanische Landbewilligung von 300.000 Acres (1.200 km2), Rancho Los Nietos. Das Gebiet, auf dem Nieto Land erhielt, wurde 1790 aufgrund eines Streits mit der Mission San Gabriel reduziert. Dennoch hatte Nieto immer noch Anspruch auf 167.000 Acres (680 km2), die sich von den Hügeln nördlich von Whittier, Fullerton und Brea, südlich bis zum Pazifischen Ozean und von dem, was heute als Los Angeles River bekannt ist, östlich bis zum Santa Ana River erstreckte. Nieto baute für seine Familie in der Nähe von Whittier eine Ranch, kaufte Rinder und Pferde für seine Ranch und pflanzte auch Maisfelder an. Als Nieto 1804 starb, erbten seine Kinder den Besitz ihres Vaters.

Zur Zeit des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges in den 1840er Jahren gehörte ein Großteil des Landes, aus dem später Whittier wurde, Pio Pico, einem Viehzüchter und letzten mexikanischen Gouverneur von Alta California. Pio Pico baute hier am San Gabriel River eine Hacienda, die heute als Pio Pico State Historic Park bekannt ist. Nach dem Mexikanisch-Amerikanischen Krieg zahlte der deutsche Einwanderer Jacob F. Gerkens 234 US-Dollar an die US-Regierung, um gemäß dem Homestead Act 160 Acres (0,6 km2) Land zu erwerben, und baute die Hütte, die heute als Jonathan Bailey House bekannt ist. Gerkens wurde später der erste Polizeichef des Los Angeles Police Department. Gerkens‘ Land war im Besitz mehrerer anderer, bevor eine Gruppe von Quäkern es kaufte und auf 1.259 Acres (5 km2) erweiterte, mit der Absicht, eine Quäkergemeinschaft zu gründen. Das Gebiet wurde bald als florierende Zitrusanbauregion bekannt, wobei Früchte der Marke „Quaker“ in alle Vereinigten Staaten verschifft wurden. Ab 1887 wurden Walnussbäume gepflanzt und Whittier wurde zum größten Walnusszüchter in den Vereinigten Staaten. Neben Walnüssen und Zitrusfrüchten war Whittier auch ein bedeutender Produzent von Pampasgras.

Viele Jahre lang war das einzige Transportmittel von dieser Gegend nach Los Angeles der Fuß oder per Pferd und Wagen über holprige unbefestigte Straßen, was die Besiedlung, Entwicklung und den Export der Landwirtschaft behinderte. So schlossen „unternehmungslustige und aggressive Geschäftsleute“ 1887 mit der Southern Pacific Railroad einen Vertrag über den Bau der ersten Eisenbahnverbindung nach Whittier, einschließlich eines Depots. Die Geschäftsleute übernahmen die Baukosten von 43.000 US-Dollar für die sechs Meilen lange Stichleitung, die an einer Kreuzung in der Nähe der heutigen Studebaker Road zwischen Firestone Boulevard und Imperial Highway von der Hauptstrecke des Südpazifiks abzweigte. Bis 1906 wurden jährlich 650 Wagenladungen Orangen und 250 Wagenladungen Zitronen per Bahn verschifft. Im Jahr 1904 eröffnete die Pacific Electric die als „Big Red Cars“ bekannte Oberleitungslinie von Los Angeles nach

Whittier. In den ersten beiden Jahrzehnten fuhren über eine Million Passagiere pro Jahr mit der Whittier-Linie von und nach Los Angeles. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs Whittier schnell und die Unterteilung der Orangenhaine begann, ausgelöst durch den Wohnungsmangel in Südkalifornien. 1955 wurde der neue Civic Center-Komplex fertiggestellt und der Stadtrat trat am 8. März 1955 zum ersten Mal in neuen Kammern zusammen. Die Stadt wuchs weiter, als die Stadt Teile des Whittier Boulevard und East Whittier annektierte. Durch die Annexion im Jahr 1961 wuchs die Bevölkerung um über 28.000 Menschen, sodass sich die Gesamtbevölkerung auf etwa 67.000 erhöhte.