Westerstetten, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2020:
Westerstetten ist eine Gemeinde im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.
Geschichte:
Das Lonetal mit seinen Karsthöhlen war bereits in der Steinzeit ein beliebtes Siedlungsgebiet. Da sich auf Westerstetter Gemeindegebiet aber keine Höhlen befinden, sind hier keine nennenswerten Funde gemacht worden.
Ab 75. n. Chr. verband eine Römerstraße die Kastelle Ad Lunam bei Lonsee-Urspring und Aquilea bei Heidenheim. Als Alblimes bildete diese Straße zeitweise die Außengrenze des Römischen Reiches. Der Verlauf der Römerstraße ist auf Westerstetter Gemeindegebiet bis heute erkennbar: der Lone entlang führte sie in etwa im Bereich der heutigen Hauptstraße durch den Ort. Am Ortsausgang teilte sie sich in zwei Trassen, von denen eine der Lone folgend Richtung Breitingen führt, während die andere das Lonetal verlässt und in etwa der heutigen Kreisstraße nach Bernstadt entspricht. Eine römische Ansiedlung ist auf Westerstetter Gebiet nicht nachgewiesen.
Nach der Völkerwanderung besiedelten Alemannen die Schwäbische Alb. Zahlreiche Ortschaften in der Umgebung von Westerstetten zeichnen sich durch das Suffix -ingen klar als alemannische Gründungen aus (z. B. Tomerdingen). Dagegen bezeichnet das Suffix -stadt oder -stetten ursprünglich nur eine unbewohnte Stätte, z. B. eine Weide oder Tränke. Der erste Teil des Ortsnamens gibt eine Himmelsrichtung an. Das Pendant zu Westerstetten, der kleine Weiler Osterstetten, liegt acht Kilometer östlich.
Die genauen Ursprünge sind unbekannt. Jedenfalls wurden beim Neubau der Kirche 1717 bis 1721 alemannische Reihengräber gefunden – eine Bestattungsform, die nach 800 zunehmend abgelöst wurde. Auch das Patrozinium des fränkischen Nationalheiligen St. Martin lässt auf eine Kirchenstiftung in jener Zeit und eine zugehörige Siedlung schließen.
Der Ort Westerstetten wurde zwar erst 1225 urkundlich erwähnt, aber bereits 1094 erfolgt die erste Nennung der Herren von Westerstetten. Die Ritteradlingen des Ortes waren vermutlich Lehnsnehmer der Herren von Helfenstein. Da zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert mehrere derer von Westerstetten höhere Stellen in Klöstern und an Höfen besetzten, ist davon auszugehen, dass das angesehene Geschlecht bereits lange vorher existierte.
Die Herren von Westerstetten residierten auf einer Burg beim heutigen Birkhof. Infolge kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Ulrich von Württemberg, in dessen Diensten die Herren von Westerstetten standen, und dem Schwäbischen Städtebund unter der Führung Ulms wurde die Burg 1378 zerstört, und nur in begrenztem Umfang wiederaufgebaut. 1414 verkauften die Herren von Westerstetten ihren Stammsitz samt Ort an das Kloster Elchingen. Die Burg wurde 1525 endgültig zerstört. Ihr Aussehen wurde in der Mitte des 20. Jahrhunderts rekonstruiert, ein Wiederaufbau aber nicht unternommen.
Im 14. Jahrhundert spaltete sich das Geschlecht derer von Westerstetten in mehrere Linien, die sich an verschiedenen Orten niederließen. Bekanntester Spross ist der Eichstätter Bischof Johann Christoph von Westerstetten aus der Altenburger Linie. Das Geschlecht erlosch 1649.
Von 1414 bis 1803 war Westerstetten im Besitz des Klosters Elchingen. Zusammen mit Tomerdingen und Dornstadt bildete der Ort das Pflegeamt Tomerdingen. Als die kirchliche Herrschaft des Klosters mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 endete, kam der Ort mit Elchingen zu Bayern. Der Grenzverlauf zwischen Bayern und Württemberg wurde 1810 in einem Vertrag endgültig festgelegt und Westerstetten wurde württembergisch.
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Nachname, Taufnamen | Geburt | Personen-Kennung | ||
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1 | Mair, Barbara | um 1550 | Westerstetten, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I217760 |