Wernigerode, Kreis Harz, Sachsen-Anhalt, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2024:
Wernigerode ist eine Mittelstadt und (seit September 2006) ein staatlich anerkannter Erholungsort im Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt). Nach Hermann Löns wird Wernigerode, wie im – seit 1910 – offiziellen Stadtmotto, auch als Die bunte Stadt am Harz bezeichnet. Das Wappen der Stadt Wernigerode zeigt in Rot eine dreitürmige Burg mit Tor und Fallgitter, darunter eine Forelle.
Geschichte:
Über die genaue Entstehung des Ortes gibt es keine schriftlichen Quellen. Nach neuesten Forschungen bestehen keine – wie durch Eduard Jacobs und Walther Grosse angenommen – ursprünglichen Beziehungen zum Kloster Corvey (Weser) und dem dortigen Abt Warin, sondern der Ortsname weist auf eine geschützte Rodungssiedlung hin.
Erstes Siedlungsgebiet war der Klint, wo sich eine Niederungsburg befand, die sogenannte Schnakenburg. 1805 wurden die Reste dieser Burganlage abgebrochen, als Teil davon ist nur noch das Haus Gadenstedt (Oberpfarrkirchhof 13) aus dem Jahr 1582 erhalten. Zu Zeiten der mittelalterlichen Siedlung befanden sich auf der Anhöhe des Klints noch reiche, ursprüngliche Buchen- und Laubmischwälder, die erst gerodet werden mussten, daher auch der Namensteil „-rode“. Um 1100 bestanden hier neben einer dörflichen Siedlung der oben genannte Grafenhof, fünf Ritterhöfe sowie die St.-Silvestri-Kirche (damals dem Heiligen Georg geweiht).
Wernigerode wurde im Jahr 1121 erstmals urkundlich erwähnt, in Zusammenhang mit dem hier ansässig gewordenen Grafen Adalbert zu Haimar aus dem Gebiet nahe Hildesheim, der sich fortan Graf von Wernigerode nannte. Er und seine Nachfahren sind bis mindestens 1230 als Vögte des Klosters Drübeck nachweisbar. Erstmals 1213 wird die Burg Wernigerode als „castrum“ erwähnt. Am 17. April 1229 wurde der Siedlung das Stadtrecht nach dem Vorbild von Goslar verliehen; im Jahr 2004 feierte Wernigerode das Jubiläum der Verleihung des Stadtrechts vor 775 Jahren. Im 13. Jahrhundert wurde die Stadt planmäßig erweitert, vor allem in östlicher Richtung, mit den beiden Hauptachsen der Breiten Straße und der Burgstraße. Da die Silvestrikirche seit 1265 als Chorherrenstift und Grablege des Grafenhauses in Anspruch genommen wurde, wurde die Liebfrauenkapelle als St.-Marien-Kirche bzw. Frauenkirche zur Pfarrkirche erhoben; außerdem entstand am heutigen Nicolaiplatz die Nicolaikirche, die 1873 abgerissen wurde (angeblich wegen Baufälligkeit). Wichtigster Fernverkehrsweg war die die Städte am nördlichen Fuß des Harzes verbindende Straße, die seit 1932 als Fernverkehrsstraße 6 bezeichnet wurde (heute L 85). Von Ilsenburg kommend erreichte sie am Westerntor die Altstadt, folgte dem Straßenzug Westernstraße – Breite Straße und verließ die Neustadt in östlicher Richtung. An dieser west-östlich verlaufenden Hauptstraße wurde der quadratische Marktplatz mit dem Rathaus angelegt. In nord-südlicher Richtung verlief der Trockweg, als ein Abschnitt der Via Romea, durch Wernigerode, von Braunschweig kommend über Bodfeld nach Nordhausen.
Das gesamte Mittelalter hindurch wurden die Geschicke der Stadt stark von der Grafenfamilie bestimmt. Trotz Münz- (um 1200) und Stadtrecht (1229) blieb die Gerichtsbarkeit Wernigerodes in der Hand der Grafen, die jedoch seit 1324 Bürger als Stadtvögte und damit als Stadtrichter einsetzten. Im Jahr 1279 wird ein Rat der Stadt genannt, ein Bürgermeister erst 1388. Die Altstadt war schon im 12. Jahrhundert von einem Wall umngeben, der Anfang des 13. Jahrhunderts zu einer steinernen Mauer ausgebaut wurde, die im Endausbau vier Tore und an die 20 Türme aufwies.
Durch Zuzug neuer Bewohner aus den umliegenden Dörfern begann sich um 1270 am nordöstlichen Rand der alten Stadt eine neue Siedlung zu bilden – die spätere Neustadt, eine Ackerbürgerstadt, die außerhalb der Umfassungsmauer der Altstadt lag. Die Johanniskirche wurde als Pfarrkirche der Neustadt Wernigerode im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts im romanischen Stil gebaut. Die Neustadt blieb bis 1529 völlig getrennt von der Altstadt, mit eigener Umfassungsmauer, eigenem Rat (1379 erwähnt), der stark vom gräflichen Stadtherrn abhängig war, und eigenem Marktrecht (1428).
Nach dem Aussterben der Grafen von Wernigerode in männlicher Linie durch den Tod des Grafen Heinrich 1429 wurde Wernigerode Sitz der Grafen zu Stolberg, die hier über Jahrhunderte die Oberherrschaft ausübten. Im Bauernkrieg 1525 wurden mehrere umliegende Klöster geplündert und teilweise zerstört, so insbesondere das Kloster Himmelpforten im heutigen Stadtteil Hasserode.
In der Grafschaft Wernigerode wurde nach dem Tod des Grafen Botho 1538 die Reformation eingeführt. Von 1521 bis 1608 wurden zwanzig Menschen in Wernigerode in Hexenprozessen zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Zu den Opfern der örtlichen Hexenverfolgungen gehören Andreas Meinicke aus dem Eckertal (1581), Mette Fliß aus Drübeck (1583) und Katharina Bernburg aus Rohrsheim (1597). Plünderungen im Dreißigjährigen Krieg und Zerstörungen durch Brände brachten großes Leid über die Bevölkerung.
Ort : Geographische Breite: 51.8349546, Geographische Länge: 10.7860225
Geburt
Treffer 1 bis 5 von 5
Nachname, Taufnamen | Geburt | Personen-Kennung | ||
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1 | Dippe, Elfriede | 30 Jun 1927 | Wernigerode, Kreis Harz, Sachsen-Anhalt, Deutschland | I280136 |
2 | Hochbaum, Johann Heinrich Andreas | 1793 | Wernigerode, Kreis Harz, Sachsen-Anhalt, Deutschland | I266992 |
3 | Querfurt, Henriette Christiane Dorothea | 19 Apr 1794 | Wernigerode, Kreis Harz, Sachsen-Anhalt, Deutschland | I266976 |
4 | Riemenschneider, Juliane Friederike | 30 Mai 1828 | Wernigerode, Kreis Harz, Sachsen-Anhalt, Deutschland | I266972 |
5 | van Semmern, Adolf Hermann Clemens | 13 Apr 1870 | Wernigerode, Kreis Harz, Sachsen-Anhalt, Deutschland | I276596 |
Taufe
Treffer 1 bis 1 von 1
Nachname, Taufnamen | Taufe | Personen-Kennung | ||
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1 | Riemenschneider, Juliane Friederike | 1 Jun 1828 | Wernigerode, Kreis Harz, Sachsen-Anhalt, Deutschland | I266972 |
Tod
Treffer 1 bis 4 von 4
Nachname, Taufnamen | Tod | Personen-Kennung | ||
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1 | Banek, Maria Louise | 17 Mrz 1945 | Wernigerode, Kreis Harz, Sachsen-Anhalt, Deutschland | I252419 |
2 | Poljakow, Nikolai Walter | 14 Mrz 1945 | Wernigerode, Kreis Harz, Sachsen-Anhalt, Deutschland | I17516 |
3 | Querfurt, Henriette Christiane Dorothea | 24 Mrz 1872 | Wernigerode, Kreis Harz, Sachsen-Anhalt, Deutschland | I266976 |
4 | Riemenschneider, Christoph Heinrich | 29 Jun 1856 | Wernigerode, Kreis Harz, Sachsen-Anhalt, Deutschland | I266975 |