Tägerwilen, Kreuzlingen, Kanton Thurgau, Schweiz
Notizen:
Wikipedia 2022:
Tägerwilen (früher auch Taegerweilen oder Tägerweilen geschrieben) ist eine politische Gemeinde und eine Ortschaft im Bezirk Kreuzlingen des Kantons Thurgau in der Schweiz. Bis 2002 war Tägerwilen eine Einheitsgemeinde.
Geschichte:
In Tägerwilen fanden sich Spuren einer neolithischen Siedlung aus der Zeit um 4000 vor Christus. Im siebten oder achten Jahrhundert liessen sich an den Dorfbächen, nahe der Römerstrasse Konstanz–Winterthur, die Alemannen in Tägerwilen nieder. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 990 als Tegirwilare. Die Geschichte Tägerwilens ist stark mit derjenigen des benachbarten Konstanz verbunden. Amtleute des Bischofs von Konstanz begründeten auch die Burg und das später daneben gebaute Schloss Castell.
Im Frühmittelalter gehörte Tägerwilen zur Konstanzer Bischofshöri, ab etwa 1300 vorwiegend zur Herrschaft Castell. Bis 1816 gehörte auch die Burg Girsberg zu Tägerwilen. Die Offnung von 1447 nennt ein eigenes Gericht. Im Schwabenkrieg 1499 bzw. nach der Schlacht im Schwaderloh wurde das Dorf niedergebrannt und die Burg Castell zerstört. Danach bildete die Herrschaft mit dem Gericht Siegershausen die Vogtei Gottlieben. Die Freisitze Castell, Girsberg, Hochstrass, Hertler, Okenfiner und Pflanzberg verfügten selbst über die niedere Gerichtsbarkeit, ab 1766 nur noch Schloss Castell und Girsberg.
Die Pfarrei Tägerwilen schied schon früh – um 900, urkundlich belegt aber erst ab dem 12. Jahrhundert – aus dem bischöflichen Gebiet aus. Die Kirche mit dem Patrozinium von Kosmas und Damian wurde 1455 neu erbaut, das Beginenhaus stammt aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Während der Reformation trat das ganze Dorf 1528 zusammen mit Konstanz zum neuen Glauben über. Trotzdem blieb die Kollatur beim Bischof von Konstanz.
Neben Ackerbau und Viehzucht wurde auch Reb- und Obstbau betrieben, wichtig war der grosse Bürgerwald. In Tägerwilen gab es neun Mühlen, ein Siechenhaus und ab ca. 1610 eine Schule. Die Familie von Scherer auf Schloss Castell stiftete 1801 eine Mädchenarbeitsschule und 1837 die erste kantonale Kleinkinderschule. Sie finanzierte 1822 auch den Bau eines Armenhauses und dessen Betrieb. Nach der Eröffnung der Bahnlinien Etzwilen–Konstanz 1875 und Konstanz–Wil 1911 dehnte sich das Dorf in Richtung der Bahnhöfe aus. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden zahlreiche Gewerbebetriebe, unter anderem ein Automobilhersteller. 2005 boten Industrie und Gewerbe einen Viertel der Arbeitsplätze in der Gemeinde, während die Landwirtschaft noch 10 % stellte.
Die Gemeinde Tägerwilen verwaltet auch das Tägermoos, eine staatsrechtliche Kuriosität: Die 1,54 km2 liegen zwar im Kanton Thurgau, sind jedoch durch einen Staatsvertrag von 1831 als Gemarkung der deutschen Grenzstadt Konstanz zugeordnet. Die angegebenen Zahlen zu Fläche und Einwohnerzahl von Tägerwilen enthalten auch die Zahlen des Tägermooses.
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Nachname, Taufnamen | Taufe | Personen-Kennung | ||
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1 | Egloff, Salomea | 6 Dez 1697 | Tägerwilen, Kreuzlingen, Kanton Thurgau, Schweiz | I256934 |