Stollberg, Erzgebirgskreis, Sachsen, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2024:
Stollberg/Erzgeb. ist eine Große Kreisstadt im Erzgebirgskreis in Sachsen (Deutschland). Sie ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Stollberg/Erzgeb. Die Abkürzung „Erzgeb.“ steht jeweils für „Erzgebirge“.
Geschichte:
Seit Jahrhunderten bildet Stollberg den Mittelpunkt einer naturräumlich-historischen Kulturlandschaft. Die Ursprünge der erstmals im Jahre 1343 als Stadt (Civitas) genannten Siedlung Stollberg liegen in der Zeit der Erstbesiedlung des Erzgebirges. Die ersten Besitzer der Stal(e)burc (erstmalige urkundliche Erwähnung 1244 wohl Fälschung, sicher 1267 Stal-burch) und der dazu gehörigen Herrschaft Stollberg waren die Erkenbertinger, die sich später als Burggrafen von Starkenberg bezeichneten. Ursprünglich stammten sie aus Mainfranken bei Würzburg und tauchten 1088 in der Umgebung des Bischofs von Naumburg auf. Dieser machte sie in Tegkwitz bei Altenburg sesshaft. Erkenbert IV. von Tegkwitz besiedelte Ende des 12. Jahrhunderts die spätere Herrschaft Stollberg, deren Sitz und Zentrum die mittelalterliche Grenzfeste Stal(e)burc war. Nachdem die Schönburger das Gebiet um 1300 übernommen hatten, verkauften sie es im Jahr 1367 an König Wenzel von Böhmen. Die immer mit der Burg in Verbindung stehende Stadt Stollberg wird als solche (civitas) erstmals 1343/46 urkundlich erwähnt, die erste Nennung erfolgte bereits im Jahr 1296. Das Marktrecht der Stadt ist ebenfalls ab 1343 belegt. Der Name der Stadt wandelte sich von „Stolburg“ (1412) zu „Stolbergk“ (1459).
Die Burg und Stadt Stollberg gingen im Jahr 1459 als böhmisches Lehen an Sachsen über. Im Jahre 1473 gelangten sie an das Geschlecht derer von Schönberg und 1564 an die Wettiner Herrschaft. Aus der Herrschaft Stollberg wurde nun das kurfürstlich-sächsische Amt Stollberg. Die Staleburc wurde zu einem kurfürstlichen Jagdschloss umgebaut, welches jedoch durch einen Brand im Jahr 1602 und wiederholt im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) zerstört wurde. In der Nähe der einstigen Furt durch den Fluss Gablenz kreuzten sich zwei wichtige Handelsstraßen. Der Böhmische Steig führte von Altenburg nach Prag. Die Chemnitzer Straße verlief zwischen der gleichnamigen Stadt und Dresden. So kamen häufig Handels- und Fuhrleute in die Stadt, die man wegen ihrer zweirädrigen Karren, mit denen sie vor allem Salz und Erze transportierten, als „Kärrner“ bezeichnete. An sie erinnert bis heute die Sage vom „Kärrner von Stollberg“.
Im 17. Jahrhundert wurde das Schloss Stollberg als Untersuchungsgefängnis genutzt. Zu dessen Zweck wurde ein neuer Bergfried (der heutige Uhrenturm) im Hohen Eck errichtet, wovon sich ab 1706 der neue Name Schloss Hoheneck und der darum entstandenen Siedlung Hoheneck ableitete. Der Name „Hoheneck“ erschien erstmals im Jahr 1704 als amtliche Bezeichnung auf einem Lehensschein. Durch einen Brand in der Herrengasse wurden im Jahr 1809 die Herrengasse, der Markt mit dem Rathaus, die Knabenschule und die Pfarre zerstört. Im Jahr 1812 erfolgte die Grundsteinlegung für das Rathaus (heutiges Gebäude des Amtsgerichts). 1815 erfolgte der Wiederaufbau des Schlosses Hoheneck, in dem sich bis 1856 auch das Stollberger Rent- und Justizamt befanden. Die Stadt Stollberg wurde im Jahr 1837 Sitz einer eigenständigen Superintendentur. Die Städtische Sparkasse eröffnete im Jahr 1855. Stollberg war bis 1856 Sitz des kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amts Stollberg und ab 1856 Sitz des Gerichtsamts Stollberg. Im Jahr 1875 kam die Stadt Stollberg zunächst zur Amtshauptmannschaft Chemnitz.
Mitte des 19. Jahrhunderts setzte die Industrialisierung in Stollberg ein. Im Jahr 1855 begann die Errichtung der großen Fabrikgebäude der 1824 gegründeten Strumpffabrik F. E. Woller. Der Bahnhof Stollberg (Sachs) wurde gleichzeitig mit der Bahnstrecke Stollberg–St. Egidien im Jahr 1879 eröffnet. Durch die Eröffnung der Bahnstrecke Zwönitz–Chemnitz Süd (Abschnitt Zwönitz–Stollberg im Jahr 1889, Abschnitt Stollberg–Chemnitz im Jahr 1895) wurde der Stollberger Bahnhof zu einem Eisenbahnknoten. Auf Schloss Hoheneck wurde im Jahr 1862 die Strafanstalt Hoheneck eröffnet. Um die Wende zum 20. Jahrhundert erhielt die Stadt Stollberg zahlreiche neue Gebäude (1867: Bezirksarmenhaus, 1873: Realschule, 1879: Städtische Gasanstalt, 1886: neues Rathaus, 1898: neues Postamt, 1899: Städtischer Schlachthof, 1903: Königliches Lehrerseminar).
Am 1. Juli 1910 wurde aus dem südwestlichen Teil der Amtshauptmannschaft Chemnitz die Amtshauptmannschaft Stollberg gebildet, dessen Verwaltungszentrum die Stadt Stollberg wurde. In diesem Zuge erhielt die Stadt Stollberg ein neues Verwaltungsgebäude. Mit Unterstützung der Gewerkschaft Gottes Segen aus Lugau erfolgte im Jahr 1920 die Gründung der Siedlergenossenschaft „Bergmannsheim“ in Stollberg. In der Folgezeit entstand „Am Eichenbusch“ am Nordwestrand der Stadt die erste Siedlung für Bergarbeiter des Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenreviers in Stollberg. Im Jahr 1923 wurde der Ort Hoheneck nach Stollberg eingemeindet.
Ort : Geographische Breite: 50.7093012, Geographische Länge: 12.7760156
Geburt
Treffer 1 bis 1 von 1
Nachname, Taufnamen | Geburt | Personen-Kennung | ||
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1 | Heust, Elisabeth | um 1727 | Stollberg, Erzgebirgskreis, Sachsen, Deutschland | I275078 |