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Stetten, Rems-Murr-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:

Wikipedia 2025:
Stetten im Remstal ist der südliche Teilort der Gemeinde Kernen im Remstal im Rems-Murr-Kreis.
Geschichte:
Bereits in der Mittleren Steinzeit war das heutige Stetten besiedelt. Es wurden Pfeilspitzen und Abschläge von Bearbeitungen aus dieser Epoche gefunden. Aus der Jungen Steinzeit wurden Tongefäße, Speer- und Pfeilspitzen, Schaber, Messerteile, Steinbeile, Reste von Häusern und Feuerstellen gefunden.
Im Herbst 1973 wurde ein Alamannengrab am Stettener Finkenweg entdeckt.
2018 wurden bei Bauarbeiten die Reste einer alten Wasserburg entdeckt, welche vermutlich aus der Zeit zwischen 1220 und 1240 stammen. Die Reste sind damit älter als die erste urkundliche Erwähnung Stettens.
Im Jahre 1241 wurde Stetten das erste Mal urkundlich genannt. Am 2. Februar 1241 verkauften die Grafen Ulrich und Eberhard von Württemberg einen Hof an das Kloster Heiligkreuztal. Als Zeuge wird ein Eberhardus dapifer de Stetin genannt, also Eberhard, Truchsess von Stetten. Truchsesse waren leibeigene Dienstmänner der Grafen von Württemberg. Sie hatten die Rolle des ersten Hofmarschalls. Bei wichtigen Entscheidungen waren stets die Herren Truchsessen von Stetten als Hofbeamte der Württembergischen Grafen und Herzöge dabei. Die Herren von Stetten kamen aus dem Gebiet der Herzöge von Teck (Wernau-Pfauhausen) und führten deshalb die „teckschen Wecken“ (drei blaue Rauten auf goldenem Grund) in ihrem Wappen.
Das Dorf Stetten wurde im Lauf der Jahrhunderte immer wieder verkauft.
Um 1300 wurde die Yburg oberhalb des Tales errichtet. Anfangs trug sie den Namen Eibenberg, der über Yberg zu Yburg mutierte. Dort wohnten die Herren von Yberg. Die Burg wurde seit 1442 nicht mehr bewohnt. Nach dem Tod des letzten Herren der Yburg kam die Yburg an das Haus Württemberg. 1490 kaufte Ritter Truchsess von Stetten die Yburg von Graf Eberhard von Württemberg. Nach dem Tod des letzten Herren von Stetten wird die Yburg an Dietrich von Weiler, dem Herren der Burg Lichtenberg im Bottwartal verkauft. Im Jahre 1760/61 wurde sie auf Geheiß von Herzog Karl Eugen bis auf die Zargenmauern abgebrochen.
Zwischen 1384 und 1387 wurde das Stettener Schloss im Tal gebaut.
Stetten war, laut einer Urkunde aus dem Jahre 1413, ein kirchliches Filial von Beutelsbach. Deshalb mussten die Toten dort zum Friedhof getragen werden. Der Weg, welcher noch heute Totenfurt genannt wird, führt am heutigen ehemaligen Fernsehumsetzer vorbei. Dort stand auch später der Galgen, welcher womöglich nie genutzt wurde. Erst 1482 wurde Stetten durch den Bischof von Konstanz zur selbständigen Pfarrei erhoben. 1488 hat Hans I. von Stetten den berühmten Altar gestiftet, der mittlerweile im württembergischen Landesmuseum in Stuttgart ausgestellt wird.
Der württembergische Erbmarschall Konrad Thumb von Neuburg kaufte Stetten im Jahr 1507 und erhielt die hohe Gerichtsbarkeit über den Ort. Sein Sohn Hans Konrad Thumb von Neuburg förderte dort um 1530 die Reformation und führte sie später auch durch. Die Thumb von Neuburg herrschten bis 1645 in Stetten.
1664 wurde Stetten an Herzog Eberhard III. verkauft.
Herzogin Magdalena Sibylla von Hessen-Darmstadt, Tochter des Landgrafen von Hessen, erhielt das Dorf und das Schloss Stetten als Brautgabe. Als ihr Mann Herzog Wilhelm Ludwig von Württemberg 1677 starb, erhielt sie Stetten als Witwensitz. Sie wohnte jedes Jahr von März bis Oktober in Stetten. Sie ließ die Stettener St.-Veits-Kirche im Jahre 1698 erneuern.
1692 wurde die erste Straße, welche ursprünglich für den Weintransport über den Schurwald gedacht war, gebaut.
Magdalena Sibyllas Nachfolgerin als Ortsherrin wurde nach ihrem Tod 1712 Wilhelmine von Grävenitz aus Mecklenburg, Nebenfrau von Herzog Eberhard Ludwig. Da dieser oft nach Stetten kam, wurde das Schloss standesgemäß ausgebaut. Außerdem wurde der Stettener Pfarrer zum Dekan ernannt, damit Wilhelmine von Grävenitz nicht vom Dekan in Waiblingen abhängig war. Der Herzog schickte sie 1731 außer Landes.
Nach dem Tod des Herzogs 1733 wurde seine Witwe Johanna Elisabeth Ortsherrin. Diese starb 1757 und die Herrschaft über das Dorf fiel an Herzog Karl Eugen. Dieser hatte für das Dorf nicht viel übrig und es ärgerte ihn, dass Stetten zwar sein Privatbesitz war, aber dennoch die Steuern an die Reichsritterschaft gingen. Außerdem hatte diese das Recht auf die Aushebung von Soldaten.
Im Jahre 1798 wurde zwischen Endersbacher- und Rommelshauser Straße von Kirchenrats-Baumeister Goez eine Zehntscheuer errichtet. Dort wurden bis Mitte des 19. Jahrhunderts Zehnten abgelöst bzw. in Geldabgaben verwandelt. Die Zehnten gehörten dem Stift Stuttgart, der Ortsherrschaft und dem Stift zum Heiligen Kreuz in Stuttgart. Um 1969 wurde die Zehntscheuer abgerissen.
1806 verloren die Reichsritter im Zuge der Mediatisierung ihre Selbstständigkeit und Stetten kam nach der Errichtung des Königreichs Württemberg vorübergehend zum Oberamt Esslingen, 1807 dann zum Oberamt Cannstatt.

Ort : Geographische Breite: 48.7904477, Geographische Länge: 9.3421535


Geburt

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Boger, Elisabeth  31 Jul 1804Stetten, Rems-Murr-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I246373
2 Haas, Georg  10 Jan 1801Stetten, Rems-Murr-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I120269
3 Kaemmler, Katharina  13 Mrz 1808Stetten, Rems-Murr-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I120270

Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Görres, Reinhold  8 Mrz 1948Stetten, Rems-Murr-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I187699