Seulingen, Kreis Göttingen, Niedersachsen, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2015:
Seulingen ist eine Gemeinde im Landkreis Göttingen in Niedersachsen.
Geschichte:
Die erste schriftliche Erwähnung Seulingens als Sulliggi wird heute für die Zeit 973–975 in den Corveyer Traditionen angenommen. In den Traditiones Corbeienses wird folgendermaßen auf den Ort eingegangen: Tradidit Sicca promatre sua Bertha I familiam in Sullig, x iugera et aliam familiam in Neghenborne x iugera, in Gitlithi x iurnales. Eine, vermutlich männliche, Person schenkt dem Kloster Corvey eine "famlia" (Hofgenossenschaft) in Sulligi neben einer anderen "familia" und verschiedenen Gütern in den heutigen Orten Negenborn und Gittelde für seine Mutter Bertha, d. h. für die Verpflichtung der Mönche, für seine Mutter zu beten. Die Aufzeichnung fungiert damit als eine Art Merknotiz für die Mönche, sie stellt somit auch eine Schenkungsnotiz dar für alle Ewigkeit, da ein Datum nicht mit angegeben wurde. Die Festlegung auf die Jahre 973 bis 975 stammt von Klemens Honselmann, welcher die Corveyer Traditionen neu editierte. Ortsnamensforscher Uwe Ohainski spricht sich bei der Bezeichnung Sullige eindeutig für Seulingen statt Sohlingen bei Uslar aus. Dagegen wird in anderen Ausarbeitungen fälschlicherweise eine weitere frühe Erwähnung aus dem Jahr 1055 als Ersterwähnung angeführt. In dieser Urkunde tritt der Ort dabei unter dem Namen Suligge auf. Die mittelalterliche Ministerialenfamilie besaß dabei ihren Sitz im sogenannten Herpaul (Herrenpfuhl, -sumpf). Das seit dem 12. Jahrhundert bezeugte Geschlecht starb im 15. Jahrhundert aus, wobei die Gemeinde das Wappen, welches die drei Säulen darstellt und bis heute seine Gültigkeit besitzt, von dem ausgestorbenen Geschlecht übernahm. Mit der Expansion des Machtbereichs Duderstadts geriet auch Seulingen unter die Grundherrschaft und Gerichtsbarkeit der Stadt. Der Ort gehörte fortan zu den fünf Kespeldörfern der Stadt Duderstadt, welche später der Kurfürst Albrecht von Mainz 1525 der Gerichtsbarkeit des Amtes Gieboldehausen unterstellte, wobei jedoch an Duderstadt die bisherigen Abgaben und Dienste belassen wurden. Unter der Obhut von Duderstadt hatte Seulingen Getreideabgaben sowie Hand- und Spanndienste zu leisten. Daneben wurde das Dorf verpflichtet, Dienste bei Bauvorhaben zu erbringen und Wegeverbindungen zu realisieren. Die enge Anbindung an Duderstadt zeigt sich, wenn man den äußeren Befestigungsring der Stadt betrachtet. Dieser umfasste nicht nur die Stadt selbst, sondern schloss auch Seulingen ein. Erst im 19. Jahrhundert sollten sich bezüglich der Abgaben, die Seulingen zu leisten hatte, diese Umstände verändern. Mit den Agrarreformen und den Ablösungsgesetzen befreite man das Dorf von diesen Diensten.
Um den Verkehr auf der Heerstraße von Göttingen nach Duderstadt zu sichern, ließ der Rat Duderstadts 1408 auf der Höhe des Westerberges eine Warte errichten. Ihr Name lebt in der Benennung des Gasthauses Seulinger Warte weiter, da diese in der unmittelbaren Nähe des heutigen Gasthauses stand. Weitere Verteidigungsanlagen fand man in der damaligen Wehrkirche. Der damalige Kirchturm ist heute Bestandteil der örtlichen Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Dieser Kirchturm und drei weitere Häuser blieben die einzigen Gebäude, die nicht von Christian von Braunschweig während des Dreißigjährigen Krieges am 19. Juli 1623 niedergebrannt wurden. Nach dem Krieg entstand aus der alten Bürgerwehr eine Schützengilde. Während der beiden Weltkriege fanden sich auch unter den Seulingern viele Opfer, während der Ort selbst vor einer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg verschont blieb. Nach 1945 suchten viele Flüchtlinge und Heimatlose in Seulingen Zuflucht und fanden dabei auch eine neue Heimat.
Der historische Ortskern Seulingens zeichnet sich durch eine Vielzahl von Fachwerkhäusern aus, welche im Kontrast zu den errichteten Neubaugebieten stehen und so die Entwicklung der Gemeinde im architektonischen Sinne dokumentieren. Zur Verbesserung der Lebensqualität haben zudem zahlreiche Investitionen beigetragen, die es ermöglichten, Kindergartenplätze, eine Sport- und Freizeitanlage, einen Schulneubau, den Bau eines Bürgerhauses mit Verwaltung, einer Bibliothek, eines Jugendraumes sowie Gesellschaftsräume zu errichten. Man bemühte sich um die Ansiedlung von weiteren Industrie-, Handwerks- und Versorgungsbetrieben und gestaltete das Ortsbild in dem Maße um, dass die Dorfstraßen, Wege und Plätze ein neues Gesicht bekamen.
Treffer 1 bis 5 von 5
Nachname, Taufnamen | Geburt | Personen-Kennung | ||
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1 | Muthig, Franz | 1 Okt 1835 | Seulingen, Kreis Göttingen, Niedersachsen, Deutschland | I140538 |
2 | Muthig, Franz Bartholomäus | 24 Aug 1769 | Seulingen, Kreis Göttingen, Niedersachsen, Deutschland | I140561 |
3 | Muthig, Heinrich Johannes Franz | 22 Aug 1802 | Seulingen, Kreis Göttingen, Niedersachsen, Deutschland | I140533 |
4 | Muthig, Maria Elisabeth | 19 Apr 1832 | Seulingen, Kreis Göttingen, Niedersachsen, Deutschland | I139733 |
5 | Wucherpfennig, Anna Maria Christina | 25 Apr 1772 | Seulingen, Kreis Göttingen, Niedersachsen, Deutschland | I140562 |
Treffer 1 bis 1 von 1
Nachname, Taufnamen | Taufe | Personen-Kennung | ||
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1 | Muthig, Franz Bartholomäus | 24 Aug 1769 | Seulingen, Kreis Göttingen, Niedersachsen, Deutschland | I140561 |
Treffer 1 bis 5 von 5
Nachname, Taufnamen | Tod | Personen-Kennung | ||
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1 | Kaltenheuser, Maria Elisabeth | 27 Jan 1789 | Seulingen, Kreis Göttingen, Niedersachsen, Deutschland | I140564 |
2 | Muthig, Franz Bartholomäus | 23 Dez 1829 | Seulingen, Kreis Göttingen, Niedersachsen, Deutschland | I140561 |
3 | Muthig, Johann Franz | Datum unbekannt | Seulingen, Kreis Göttingen, Niedersachsen, Deutschland | I140565 |
4 | Muthig, Nikolaus | 23 Mrz 1789 | Seulingen, Kreis Göttingen, Niedersachsen, Deutschland | I140563 |
5 | Wucherpfennig, Anna Maria Christina | 29 Jan 1828 | Seulingen, Kreis Göttingen, Niedersachsen, Deutschland | I140562 |
Treffer 1 bis 2 von 2
Familie | Eheschließung | Familien-Kennung | ||
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1 | Muthig / Kaltenheuser | 1769 | Seulingen, Kreis Göttingen, Niedersachsen, Deutschland | F45998 |
2 | Muthig / Wucherpfennig | 15 Aug 1792 | Seulingen, Kreis Göttingen, Niedersachsen, Deutschland | F45997 |