Schluckenau, Decin, Sudetenland, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2015:
Sluknov (deutsch Schluckenau) ist die nördlichste Stadt Tschechiens. Sie liegt im Böhmischen Niederland (Sluknovsky vybezek) im Okres Decín, Üstecky kraj. Die Stadt gab dem Schluckenauer Zipfel, dem Gebietsvorsprung Böhmens zwischen der Sächsischen Schweiz und dem Zittauer Gebirge, ihren Namen. Im Ortsteil Rožany (Rosenhain) befindet sich ein Grenzübergang nach Sohland an der Spree.
Geschichte:
Die Stadt wurde in der Mitte des 14. Jahrhunderts an der Stelle einer alten slawischen Siedlung Slanknov durch das böhmische Adelsgeschlecht der Berka von Dubá gegründet; deshalb ist das Wappen der Herren von Duba bis heute als Herzschild im Stadtwappen zu sehen. Während der Hussitenkriege in Böhmen von 1419 bis 1436 wurde auch das Böhmische Niederland mit seinem Zentrum Schluckenau heimgesucht. Im Gefecht bei Schluckenau 1423 sollen die Hussiten den Lausitzern eine militärische Niederlage beigebracht haben. Die Städte Schluckenau und Rumburk wurden in der Folgezeit zu Mittelpunkten hussitischer Truppenbewegungen in Nordböhmen. Daraus ist zu schlussfolgern, dass sich von hier aus auch die hussitischen Formationen in Marsch setzten, die erneut die Sechsstadt Bautzen im Februar 1431 belagerten, wobei unter anderem die Grenzdörfer Georgswalde, Ebersbach, Friedersdorf, Spremberg und Oppach in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die alten Handelswege, die sich vom Böhmischen Niederland aus durch die Grenzwälder in die Südlausitz hinzogen, waren somit für die Kriegsführung der Hussiten in der Oberlausitz von enormer strategischer Bedeutung.
Schluckenau wurde 1710 und 1830 von zwei großen Stadtbränden heimgesucht. 1813 kam es in der Stadt während der Napoleonischen Kriege zu großen Plünderungen beim Durchzug eines Heeres von 200.000 Mann Stärke. Ab 1850 bildete Schluckenau eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Schluckenau und war Sitz des Bezirksgerichts.
In der ersten tschechoslowakischen Republik war Schluckenau ein Zentrum der Sudetendeutschen Partei Konrad Henleins. Dies war auch ein Grund, dass Adolf Hitler 1938 bei der Annexion der Sudetengebiete der Tschechoslowakei die Stadt als erste Station auswählte. 1930 hatte Schluckenau 5578 zum größten Teil deutschsprachige Einwohner. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht ins Sudetenland im Oktober 1938 wurden die wenigen Tschechen ins Innere Böhmens vertrieben. Von 1938/39 bis 1945 war Schluckenau der Sitz des Landrates des gleichnamigen Kreises im Reichsgau Sudetenland, Regierungsbezirk Aussig. Aufgrund der Benes-Dekrete wurde im Zuge der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei die deutschböhmische Bevölkerung 1945 zum Verlassen des Ortes gezwungen. Nur wenige Tschechen waren damals bereit, sich in der abgelegenen nordböhmischen Stadt niederzulassen. Heute ist die Stadt Šluknov und das ganze Schluckenauer Ländchen eine Problemregion in Tschechien. Ein Fünftel der Bewohner sind Roma, unter denen eine hohe Arbeitslosigkeit verbreitet ist und deren Anteil an der Gesamtbevölkerung wächst. Es ist der Stadt kaum möglich, die vorhandene Bausubstanz zu erhalten. Leer stehende Gebäude sind Vandalismus ausgesetzt.
Treffer 1 bis 2 von 2
Nachname, Taufnamen | Geburt | Personen-Kennung | ||
---|---|---|---|---|
1 | Baisch, Woldemar | 19 Aug 1894 | Schluckenau, Decin, Sudetenland, Deutschland | I71095 |
2 | Tschursch, Johann | 21 Feb 1852 | Schluckenau, Decin, Sudetenland, Deutschland | I271197 |
Treffer 1 bis 1 von 1
Nachname, Taufnamen | Tod | Personen-Kennung | ||
---|---|---|---|---|
1 | Brenner, Johannes | 20 Dez 1940 | Schluckenau, Decin, Sudetenland, Deutschland | I70276 |