Schatthausen, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2016:
Schatthausen ist ein Dorf im Rhein-Neckar-Kreis im Nordwesten Baden-Württembergs. Es ist ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Wiesloch und hat 1.595 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2005).
Geschichte:
Der Ort wurde unter dem Namen Schadehusen im Jahre 1294 im Zuge eines Hofverkaufes erstmals schriftlich erwähnt. Er unterlag damals der Gerichtsbarkeit der Meckesheimer Zent. Im hohen Mittelalter wurde Schatthausen noch nicht als eigener Ort betrachtet, sondern Schloss mit Schlossgut und Dorf waren noch Teil anderer Herrschaften. Das Schlossgut befand sich im hohen Mittelalter vermutlich im Besitz der Edelfreien von Hohenhart, um 1300 teilten sich die gleichnamige Ministerialenfamilie von Hohenhart und die Herren Gabel von Obrigheim den Besitz. Später erwarben die Herren von Sickingen einen Anteil an Schatthausen, den sie um 1400 über die Hochzeit von Schwarz-Reinhard von Sickingen mit Margarete Gabel von Obrigheim noch ausbauen konnten. Nach Sickingens Tod um 1439 kam der Besitz an die Grafen von Neipperg und von diesen an Philipp Sturmfeder. Als im Jahre 1562 Hans Sturmfeder das Erbe unter seinen Kindern aufteilte, wurde das an die jüngste Tochter Katharina und ihren Gemahl Hans von Bettendorff fallende Gebiet von Schatthausen erstmals als eigene Einheit behandelt. Um 1590 wurde der Ort von zwei Bettendorff-Brüdern gemeinsam verwaltet, die den Ort aufgrund von Überschuldung an die Familie Kechler von Schwandorf veräußerten, die den Ort 1599 an Eberhard von Weitershausen verkaufte. Da die Bettendorff den Ort mit Hypotheken veräußert hatten, kam es zu langen Streitigkeiten mit den Gläubigern, die sich bis nach dem Dreißigjährigen Krieg hinzogen. Erst die Familie Gerner von Lilienstein, in die eine der beiden Weitershausen-Erbtöchter um 1660 eingeheiratet hatte, konnte die Gläubiger befriedigen. In den 1670er Jahren übernahm mit Wollrad von Brüggen († 1685) ein Gerner-Schwiegersohn die Ortsherrschaft. Sein Sohn August Erich Philipp von Brüggen baute den noch vom Dreißigjährigen Krieg gezeichneten Ort ab etwa 1700 wieder auf. Er brachte auch das bereits im 14. Jahrhundert von der Ortsherrschaft verkaufte Kirchenpatronat des 1556 reformierten Ortes wieder in seinen Besitz. Zum Wiederaufbau des Ortes siedelte er auch Katholiken und Wiedertäufer an, denen die Religionsausübung jedoch vorerst verwehrt blieb. Seine Kinder blieben unverheiratet und haben den Ort gemeinsam verwaltet.
Seit die Gerichtsbarkeit der Herrschaft Schatthausen im 14. Jahrhundert an Kurpfalz gefallen war, erstritten die adeligen Herren immer wieder Sonderrechte gegenüber der Kurpfalz, unter anderem im Zentvertrag von 1560. Die Kurpfalz hat diese Rechte ab dem 17. Jahrhundert sukzessive wieder beschnitten, vor allem in der Zeit um 1700, als die Ortsherrschaft in Speyer lebte und sich die Beamten des Amts Dilsberg als nähere Gerichtsinstanz anboten. Um 1750 griff das Amt Dilsberg besonders stark in die noch verbliebenen Sonderrechte der Ortsherren ein. Vermutlich machte man sich in Dilsberg die Rückendeckung der Schatthausener Katholiken zunutze, denen die Ortsherrschaft schon mehrere Jahrzehnte einen eigenen Versammlungsraum verwehrte und die mit Unterstützung aus Dilsberg immer mehr in Opposition zur Ortsherrschaft traten. Die letzte noch lebende Brüggen-Tochter Wilhelmine scheiterte schließlich mit der Verwaltung des Ortes. Sie vermachte den Ort ihrem Neffen Karl von Zyllnhardt, der auch schon den Ort Mauer geerbt hatte. Er gewährte 1795 den Katholiken des Ortes einen Gebetsraum, konnte aber die sozialen Spannungen am Ort nicht lösen.
Im 19. Jahrhundert ging die Herrschaft nach Auflösung der Kurpfalz an das Großherzogtum Baden über, in dem Zyllnhardtschen Ortsherren abermals Sonderrechte geltend machten. Über Karl von Zyllnhardts Tochter, die 1826 Karl Göler von Ravensburg heiratete, kam Schatthausen an die Göler von Ravensburg, die das Schlossgut bis heute besitzen. Die Sonderrechte der Ortsherrschaft gingen mit der Ablösung der Adelsprivilegien und der Vereinheitlichung der badischen Gesetze, an der nicht zuletzt auch Karl Göler von Ravensburg mitgewirkt hatte, verloren. Die Spannungen zwischen Schlossherren und Gemeinde blieben in jener Zeit gespannt, besserten sich jedoch nach dem Wegfall der vogtsherrlichen Rechte 1848 wieder, schließlich war das Schlossgut ja auch der wichtigste Arbeitgeber des Ortes und der Grundherr trug mit Stiftungen und Schenkungen zum Wohl der politischen Gemeinde bei.
War Schatthausen im 18. und 19. Jahrhundert ein eher armes Bauerndorf, konnten später mit dem Tabakanbau und der Kalkgewinnung neue Wirtschaftszweige erschlossen werden. So stand von Ende des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein Bergwerk im Kalksteinbruch am Hummelberg in Schatthausen.
Schatthausen besaß vom 14. Mai 1901 bis 1968 einen Bahnhof an der Bahnstrecke Wiesloch–Meckesheim, der seinen Personenverkehr am 1. Juni 1964 verlor.
Im Zuge der Kreisreform wurde Schatthausen am 31. Januar 1972 nach Wiesloch eingemeindet.
Treffer 1 bis 3 von 3
Nachname, Taufnamen | Geburt | Personen-Kennung | ||
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1 | Hetzel, Anna Barbara | 18 Mrz 1812 | Schatthausen, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I57559 |
2 | Hetzel, Anna Maria Elisabetha Margaretha | 14 Jan 1809 | Schatthausen, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I1196 |
3 | Schatz, Barbara | 18 Mrz 1812 | Schatthausen, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I57554 |