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Neudietendorf, Kreis Gotha, Thüringen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2018:

Neudietendorf ist ein Ortsteil der Landgemeinde Nesse-Apfelstädt im thüringischen Landkreis Gotha. Hier ist Verwaltungssitz der Gemeinde Nesse-Apfelstädt.

Geschichte:

Der Ort Dietendorf wurde als Ditendorp erstmals im Jahre 1147 in Verbindung mit dem Adelsgeschlecht von Dietendorf urkundlich erwähnt. Günther von Dietendorf und seine Söhne waren Zeugen bei einem Vertrag des Mainzer Erzbischofs Heinrich I. Felix von Harburg mit dem Kloster Ichtershausen.

Wichtig bei der Betrachtung der Bebauungsentwicklung von Dietenorf ist die Tatsache, dass die Apfelstädt früher einen anderen Verlauf hatte: Sie floss vom heutigen Feuerwehrgelände aus in nördlicher Richtung parallel zur heutigen Zinzendorfstraße, um dann südlich der heutigen Ingerslebener Straße nach Osten abzubiegen und wenige hundert Meter weiter in das Flussbett zu münden, in dem sie heute noch verläuft. Das Gebiet der Gartenstraße und des westlich davon liegenden heutigen Ortsteils sowie das Gelände der Gotter- und der Goethestraße waren südlich des Flusses und somit auf Dietendorfer Flur. So wundert es nicht, dass dieses Gelände bei heftigem Hochwasser besonders betroffen ist.

Durch zahlreiche Schenkungen und Käufe war das Kloster Georgenthal zu den bedeutendsten Grundbesitzern in Mittelthüringen aufgerückt. Auch in Dietendorf erwarb dieses Kloster umfangreichen Besitz. Gegenüber Dietendorf befand sich, durch die Apfelstädt getrennt, das Rittergut Altenhof in der Zinzendorfstraße. Dieses kam im Jahr 1306 in den Besitz der Herren von Wittern. Aufständische Bauern zerstörten um Ostern 1525 im Verlauf des Bauernkrieges diesen Rittersitz und auch das nahe Kloster Ichtershausen. Großen Einfluss übte auch die Stadt Erfurt auf ihre Umlandgemeinden aus, um das Waidmonopol zu sichern. 1575 wurde das Rittergut durch aufständische Bauern zerstört. Die Wirren des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) brachten große Not über die Bewohner von Dietendorf. Die Menschen starben vor Hunger, und ihre Wohnhäuser wurden fast alle zerstört. So kann man davon ausgehen, dass fast alle Häuser ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts neu errichtet wurden. Es entstand die heutige Siedlungsstruktur. Weitsichtige Ortseinwohner zogen damals (1667) einen wichtigen Schluss. Die mit vielen Holzteilen erbauten Häuser würden im Falle eines Brandes sehr schnell ein Raub der Flammen. Deshalb organisierten sie - wie urkundliche Hinweise belegen - eine Feuerbekämpfung. In dieser Zeit spielte auch der Anbau der Färbepflanze Waid in Dietendorf eine große Rolle. In über 300 Dörfern Thüringens wurde damals diese Pflanze gesät, geerntet und verarbeitet.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts begann eine für die Musikgeschichte erwähnenswerte Entwicklung mit den beiden Organisten und Komponisten Heinrich Nagel und Johann Peter Kellner. Der bekannte Flügelbauer Carl Bechstein verbrachte zu Beginn des 19. Jahrhunderts hier seine Kindheit und schulische Jugend und erwarb seine musikalische Bildung. Dietendorf und Neudietendorf gehörten zum Amt Wachsenburg, welches 1640 zum Herzogtum Sachsen-Gotha, ab 1672 zum Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg und 1826 zum Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha kam.

Ort : Geographische Breite: 50.9120035, Geographische Länge: 10.9101219


Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Broneske, Harald  2017Neudietendorf, Kreis Gotha, Thüringen, Deutschland I179687