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Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2018:

Mühlhausen/Thüringen ist die Kreisstadt des Unstrut-Hainich-Kreises und neuntgrößte Stadt von Thüringen. Die Große kreisangehörige Stadt im Nordwesten des Bundeslandes liegt an der Unstrut, einem Nebenfluss der Saale, rund 55 km nordwestlich der Landeshauptstadt Erfurt und nimmt in der Raumordnung des Freistaates Thüringen den Rang eines Mittelzentrums mit Teilfunktionen eines Oberzentrums ein.

Im Mittelalter war Mühlhausen nach Erfurt die zweitmächtigste Stadt im Thüringer Raum. Die Mühlhäuser Kirmes, die jährlich mit 27 Kirmesgemeinden für eine Woche begangen wird, fand 1877 zum ersten Mal statt und ist die größte Stadtkirmes Deutschlands.

Bekannt ist Mühlhausen auch für sein reichhaltiges historisches Erbe, so war es Wirkungsstätte von Johann Sebastian Bach und Thomas Müntzer sowie bis 1803 Freie Reichsstadt. Von der einstigen Bedeutung zeugen heute noch zahlreiche historische Bauwerke wie die Stadtmauer oder die Marienkirche. Johann August Röbling, der Konstrukteur der Brooklyn Bridge in New York City, stammte aus Mühlhausen.

2016 wurde Mühlhausen der Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.

Geschichte:

Schon in der jungen Steinzeit bildeten die geologischen Bedingungen an der fruchtbaren Unstrutniederung ein gut besiedelbares Areal, was archäologische Funde bestätigen. Sie zeigen auch, dass der Ort zur Zeit des Thüringer Königreichs zwischen 400 und 531 kulturell und politisch bedeutsam gewesen sein kann. Insbesondere wird mit den Funden eine sagenhafte Erzählung verknüpft, nach der Attila der Hunnenkönig auf dem Zug von Ungarn nach Frankreich im Jahre 451 auf der Burg Mulhus wohnte und zu Ehren des Ritters Georg eine Kirche erbauen ließ. (Der latinisierte Name Mühlhausens lautete später Mulhusinus.)

Mit dem Sieg der Franken über das thüringische Germanenreich im Jahre 531 begann die Staatskolonisation, die in der endgültigen Unterwerfung der Thüringer zu Beginn des 8. Jahrhunderts gipfelte. Gleichzeitig wurden die besetzten Gebiete missioniert und das Christentum hielt Einzug.

Im Jahre 967 wurde Mühlhausen erstmals urkundlich als mulinhuson durch Kaiser Otto II. erwähnt. Es war Zentrum eines bedeutenden Reichsgutbezirkes mit befestigtem Königshof, dessen Ursprünge bis in das Fränkische Reich Karls des Großen zurückreichen.

Im 11. Jahrhundert begann die Entstehung der Altstadt (Marktsiedlung), im 12. Jahrhundert folgte die der Neustadt um die Marienkirche unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Im Jahr 1135 söhnte sich Kaiser Lothar III. in der erstmals so bezeichneten „villa regia“ Mühlhausen endgültig mit Konrad von Staufen aus. Mit dem Jahr 1135 war Mühlhausen der erste Ort Thüringens, der die Stadtrechte erhielt. Heinrich der Löwe eroberte Mühlhausen, das sich zu einem bedeutenden Zentrum der Reichsgewalt entwickelt hatte, im Jahre 1180.

Um 1200 wurde die Stadtmauer um die Innenstadt (49 Hektar) mit sieben Doppeltoren und 38 Wehr- und Kanzeltürmen und einer Länge von 2,7 Kilometern erbaut. Mühlhausen, ursprünglich ein königliches Kammergut, erhielt zu Anfang des 13. Jahrhunderts Münz- und Zollrecht. Gegen die Burg, auf der ein königlicher Burggraf waltete, schloss sich die Stadt in der gleichen Zeit durch Mauern ab. Um 1220 wurde das „Mühlhäuser Reichsrechtsbuch“ nach des Reiches Recht (das älteste Stadtrechtsbuch in deutscher Sprache) aufgezeichnet. Es wurde auch für die Reichsstadt Nordhausen geltendes Recht. 1251 erhielt die Stadt Mühlhausen das Recht, einen Schultheißen zu ernennen und wurde dadurch Freie Reichsstadt, wenn auch jenes Amt noch im 14. Jahrhundert eine Zeit lang an den Grafen von Henneberg verpfändet war. Inzwischen hatte auch die Burggrafschaft ihr Ende erreicht: 1256 erstürmten die Bürger die Burg und machten sie dem Erdboden gleich. Kaiser Karl IV. bestätigte die Reichsfreiheit der Stadt. Diese umschloss ihr gesamtes Territorium durch eine zweite Befestigung mit zahlreichen Warten, den „Landgraben“. Mitte des 14. Jahrhunderts erhielten die Zünfte Vertretung im Rat. Die Freie Reichsstadt („des riches stadt“) Mühlhausen war seit 1286 Mitglied der Hanse. Die Stadt erwarb 60 umliegende Dörfer, sie baute viele Bürgerhäuser und 14 Kirchen. Letztere wurden fast alle vom Deutschen Ritterorden errichtet.

Die Freie Reichsstadt Mühlhausen konnte bereits während des 13. Jahrhunderts ihre wirtschaftliche und politische Bedeutung im hessisch-thüringischen Grenzland an der Werra ausbauen. Damit geriet sie, wie auch die benachbarte Vogtei Dorla immer häufiger in Auseinandersetzungen mit den Territorialmächten – den thüringischen Landgrafen und später auch den hessischen Landgrafen sowie dem Erzbistum Mainz. Die in Mühlhausen und Umgebung verbreitete Sage des Blinden Hessen berichtet, dass die Stadt von einer hessischen Streitmacht und von Eichsfelder Raubrittern angegriffen werden sollte und dass die Mühlhäuser die Hessen mit einer List in die Flucht schlagen konnten.

Im Jahre 1292 wurde die Breitsülze, ein an der Stadt entlang fließender Bach, in einem künstlichen Bachlauf zur Wasserversorgung in die Oberstadt geleitet. Dies war für mittelalterliche Verhältnisse ein ingenieurtechnisches Meisterwerk. Der Bach wurde in einem Graben von 5350 Metern Länge mit einem Gefälle von nur 0,33 Millimeter pro Meter in die Oberstadt geleitet. Die Pläne für dieses Bauvorhaben stammen von einem Mönch, der der Sage nach einen Pakt mit dem Teufel traf und kurze Zeit nach der Fertigstellung verschwand.

Im Jahre 1430 trat Mühlhausen gemeinsam mit Erfurt und Nordhausen, mit diesen beiden Städten seit 1310 im Thüringer Dreistädtebund vereinigt, dem starken Goslarer Bund innerhalb der Hanse bei. Mühlhausen blühte wirtschaftlich weiter auf. Bereits 1247 waren Mühlhäuser Tuche durch den Hamburger Zoll gegangen. Flämische und wallonische Zuwanderer brachten neue Kenntnisse und Fertigkeiten in der Wollweberei, Tuchmacherei und Leineweberei mit. „Mühlhäuser Laken“ wurden ein Begriff. Waidanbau, -verarbeitung und -handel und der Handel mit Tuchen bis in ferne Länder spielten eine große Rolle. Mit Wanfried hatte Mühlhausen sogar einen Hafen: Die Waren wurden dorthin auf dem Landweg geschafft und dann weiter mit Schiffen werra- und weserabwärts. Ende des 15. Jahrhunderts hatte Mühlhausen 10.000 Einwohner und war damit eine der größten Städte Deutschlands. Mühlhausen hat es auch geschickt verstanden, die ständige Geldverlegenheit der Kaiser zu nutzen, und dehnte seine enge Stadtflur immer mehr aus. Der Stern von Mühlhausen begann mit der Abnahme der Bedeutung der Färberpflanze Waid und mit dem Aufkommen von Leipzig als Handelsstadt zu sinken. Neue Handelswege führten weiträumig um Mühlhausen herum.

Mit dem Bauernkrieg im Jahre 1525 wurde Mühlhausen durch den Prediger Thomas Müntzer und seinen Mitstreiter Heinrich Pfeiffer zum Zentrum von deren radikalreformatorischer Bewegung: „Die Macht soll gegeben werden dem gemeinen Volk“. Die „Mühlhäuser elf Artikel“ und ein „Ewiger Rat“ sollten die Herrschaft von Patriziern und Adel in der Stadt für immer beenden. Mühlhäuser Bürger nahmen auch an der Schlacht bei Frankenhausen 1525 teil. Nach der Niederlage der Bauern wurde Thomas Müntzer vor den Toren der Stadt hingerichtet. Heute erinnert ein Denkmal am letzten erhalten gebliebenen Stadtmauertor, dem Frauentor, an ihn. Die Stadt hatte schwere Straf- und Entschädigungszahlungen zu leisten und verlor ihre Dörfer. Sie ging vorübergehend auch ihrer Reichsfreiheit verlustig; die Fürsten von Sachsen und Hessen wurden Schutzherren. Diese waren protestantisch geworden, und auch Mühlhausen nahm die Reformation an. Nach 1525 war Mühlhausen auch eines der Zentren der mitteldeutschen Täuferbewegung, die zum Teil auch noch von Thomas Müntzer mitgeprägt gewesen war. 1548 konnte unter Kaiser Karl V. eine neue Reichsfreiheit ausgehandelt werden. 1565 zählten 21 Dörfer mit insgesamt 949 Mann Bevölkerung zum Besitz der Reichsstadt. Der Rat zu Mühlhausen unterzeichnete die lutherische Konkordienformel von 1577. Durch den Ankauf der Liegenschaften des Deutschen Ritterordens (1599) erwarb die Stadt einen großen Grundbesitz (insgesamt 220 km²).

Auf dem Fürstentag zu Mühlhausen im März 1620 gab der Kurfürst von Sachsen Johann Georg I. die Sache der Protestantischen Union preis und erklärte sich mit den rheinischen Erzbischöfen für den Kaiser. Für das Verschontbleiben von der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg hatte Mühlhausen mit 1,75 Millionen Gulden schwer zu zahlen. Die Steuern wurden erheblich erhöht, eine allgemeine Verarmung trat ein. Die Bevölkerungszahl von Mühlhausen sank auf die Hälfte. Die umliegenden Dörfer wurden geplündert und abgebrannt, ihre Bürger flohen in den Schutz der Stadtmauern. Großbrände 1649 und 1689 sowie der Siebenjährige Krieg verminderten ebenfalls die Leistungskraft der Stadt. Bedeutende Mühlhäuser Bürger verließen die Stadt, so Gottfried Christoph Beireis und Wilhelm Gottlieb Tilesius von Tilenau.

Mühlhausen war 1624–1731 von Hexenverfolgung betroffen. 54 Menschen gerieten in Hexenprozesse, 45 Frauen und neun Männer. 20 Verurteilte wurden verbrannt, drei enthauptet, 18 vermutlich hingerichtet. Zwei Frauen starben unter der Folter bzw. im Gefängnis, eine durch Selbstmord. Die erste Hinrichtung wurde an der Hebamme Martha Burghard, Frau des Steinsetzers, vollzogen.

Ort : Geographische Breite: 51.2102488, Geographische Länge: 10.4587698


Geburt

Treffer 1 bis 7 von 7

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Koch, Maria Christine  6 Jul 1781Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I173735
2 Lamhardt, Adam  1519Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I242249
3 Lamhardt, Elisabeth  um 1548Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I242248
4 Lamhardt, Reinhart  1488Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I242251
5 Raufurth, Johann Heinrich  1783Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I173734
6 Raufurth, Maria Juliane  28 Mai 1811Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I173731
7 Schmidt, Margarethe  1491Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I242252

Tod

Treffer 1 bis 8 von 8

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Lamhardt, Adam  20 Mai 1593Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I242249
2 Lamhardt, Bertold  um 1488Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I242255
3 Lamhardt, Reinhart  1554Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I242251
4 Raufurth, Johann Heinrich  13 Mrz 1861Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I173734
5 Schlemmer, Henrich  14 Feb 1591Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I242247
6 Schmidt, Hans  nach 1487Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I242254
7 Schmidt, Johann  um 1526Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I242253
8 Schmidt, Margarethe  1558Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I242252

Alias-Name

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Alias-Name    Personen-Kennung 
1 Schmidt, Johann  Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I242253

Beruf

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Beruf    Personen-Kennung 
1 Lamhardt, Bertold  Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I242255
2 Lamhardt, Reinhart  1525Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland I242251

Eheschließung

Treffer 1 bis 5 von 5

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Lamhardt / Schmidt  um 1473Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland F84533
2 Lamhardt / Schmidt  vor 1519Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland F84530
3 Lamhardt / Schmidt  um 1540Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland F84529
4 Raufurth / Koch  1808Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland F57445
5 Schlemmer / Lamhardt  17 Jun 1566Mühlhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen, Deutschland F84528