Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2020:
Die Stadt Lorch liegt im oberen Remstal im Ostalbkreis (Baden-Württemberg). Sie gehört zur Region Ostwürttemberg und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart.
Geschichte:
Das Römische Reich verschob unter Kaiser Augustus kurz vor der Zeitenwende (15 v. Chr.) seinen Machtbereich nach Norden über die Alpen in die Räume der heutigen Schweiz, Süddeutschlands und Österreichs. Zunächst bildeten die obere Donau und der Hochrhein die Reichsgrenze. Etwa 100 Jahre später eigneten sich die Römer das von ihnen so genannte Dekumatenland und damit das Gebiet von Lorch an. Die beiden Provinzen Raetia (Rätien) und Germania superior (Obergermanien) wurden eingerichtet. Die neue Außengrenze des Reiches wurde nach Norden und Osten verlegt und markiert. Im Laufe der Jahrzehnte wurde diese neue Grenze immer stärker gesichert. Der Obergermanisch-Raetische Limes entstand. Dabei trafen die Ostgrenze Obergermaniens und die Nordgrenze Rätiens, die zugleich Außengrenze des römischen Reiches waren, in einem Limesknie genannten Knick zwischen den heutigen Städten Lorch und Schwäbisch Gmünd zusammen.
Das Kastell Lorch wurde unter Kaiser Antoninus Pius (Regentschaft 138–161 n. Chr.) als Kohortenkastell zur Sicherung des Limes eingerichtet. Es war das südlichste Kastell des Obergermanischen Limes; östlich schloss sich der Raetische Limes an. Das Zentrum des Kastells lag auf dem Hof der heutigen evangelischen Stadtkirche, die Seiten des Kastells waren rund 150 bis 160 Meter lang. Dem Kastell schloss sich eine Zivilsiedlung (vicus) an, die sich auf ungefähr einem Kilometer entlang der durch das Remstal geführten römischen Fernstraße entwickelte. Die damals strategisch wichtige Straße führte von Augsburg (Augusta Vindelicorum) über das heutige Stuttgart-Bad Cannstatt nach Mainz (Mogontiacum).
Der Name Lorchs zur römischen Zeit ist nicht gesichert; oft wird Lauriacum angenommen aufgrund der mittelalterlichen Bezeichnung und durch Analogieschluss mit dem heute ebenfalls Lorch heißenden Lauriacum in Oberösterreich. Zwischen 260 und 268 gaben die Römer unter dem Druck der Alamannen den Nordwestteil Raetiens und den Ostteil Obergermaniens und damit auch den Limes und das Kastell Lorch auf (Limesfall); die Römer zogen sich nach Westen hinter den Rhein, nach Süden hinter den Bodensee und den Hochrhein und nach Osten hinter die Iller zurück (Donau-Iller-Rhein-Limes). Germanen, von den Römern Alamannen genannt, rückten nach und ließen sich in dem von den Römern geräumten Gebiet nieder.
Die frühmittelalterliche Ortsgeschichte liegt im Dunklen; es ist unklar, ob der Ort fortwährend besiedelt war. In der Mitte des 11. Jahrhunderts wurde ein Kollegiatstift an der im Dorf gelegenen Pfarrkirche gegründet. Es war Grabstätte der Vorfahren der Staufer.
Um 1100 stifteten die Staufer das Kloster Lorch, eine Benediktinerabtei, als ihr Hauskloster auf dem Berg, wo sich ungesicherter Überlieferung zufolge eine Burg befand. Das Kloster bestimmte von nun ab die Geschicke des Ortes. Konrad III. ließ seine in der Pfarrkirche begrabenen Vorfahren in das Kloster umbetten. Lorch wurde im 12. Jahrhundert in verschiedenen Schriftstücken unter den Namen Loricha und Lorche geführt, auf lateinisch als Laureacus und Laureacum monasterium.
Das Kloster kam im 13. Jahrhundert unter die Vogtei der Grafen von Württemberg. Das Stift an der Pfarrkirche wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts aufgehoben. Das Dorf hatte im ausgehenden Mittelalter das Marktrecht. An zentralen Einrichtungen bestanden ein Gericht und eine Badestube.
Herzog Ulrich ließ 1535 die Reformation in Lorch einführen. Im Gefolge des Schmalkaldischen Krieges wurden 1548 zunächst wieder katholische Gottesdienstformen eingeführt, aber ab 1553 waren wieder evangelische Pfarrer eingesetzt. Ein weiteres Ergebnis der Reformation war die Einführung einer Schule, für die um 1560 ein eigenes Gebäude gebaut wurde. Als Kloster des Herzogtums Württemberg wurde das Kloster Lorch im 16. Jahrhundert aufgehoben.
Durch den Dreißigjährigen Krieg ging die Einwohnerzahl Lorchs auf ein Drittel zurück. In den folgenden Jahrzehnten setzte ein reger Wiederaufbau ein. 1660 konnte Lorch das vor dem Krieg verlorene Recht wieder erlangen, zwei Jahrmärkte abzuhalten. Nach der Gründung des Königreichs Württemberg erfolgten umfangreiche Anpassungen in der Verwaltungsgliederung des Landes. So war Lorch von 1810 bis 1819 Sitz eines Oberamtes, welches danach wieder zurück nach Welzheim verlegt wurde. 1831 und 1832 erhielt Lorch Berechtigungen für weitere zwei Märkte.
Mit der Eröffnung des Abschnittes Bad Cannstatt–Wasseralfingen der Remsbahn 1861 war Lorch ans Schienennetz der Württembergischen Staatseisenbahnen angeschlossen und es gewann nun der Fremdenverkehr wirtschaftliche Bedeutung; Unterkunftsmöglichkeiten wurden aus- und neugebaut. Am 22. Juni 1865 erhob König Karl Lorch zur Stadt. Neben der Stadtverwaltung förderte ein Verschönerungsverein den Fremdenverkehr, und Lorch stellte sich als Luftkurort auf. Für 1898 waren 464 Kurgäste ausgewiesen, darunter 64 Ausländer.
Parallel dazu wurden Industriebetriebe gegründet. Die 1876 gegründete Nudelfabrik Gebrüder Daiber hatte 1904 125 Beschäftigte und war damit wichtigster Arbeitgeber am Ort. Sie wurde 1893 auch der erste Verwender von Elektrizität am Ort. Der selber generierte Strom wurde auch an Privathäuser im Ort geleitet.
Treffer 1 bis 8 von 8
Nachname, Taufnamen | Geburt | Personen-Kennung | ||
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1 | Bidlingmayer, Balthas | 1690 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I256447 |
2 | Fritz, Anna | um 1618 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I256457 |
3 | Fritz, Georg | um 1598 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I256458 |
4 | Irion, Johann Georg | 17 Okt 1846 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I223264 |
5 | Oswald, Johannes | 1 Feb 1701 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I236449 |
6 | Schoelhammer, Christina | 2 Dez 1650 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I219446 |
7 | Wahl, Hans Georg | Sep 1671 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I268784 |
8 | Wahl, Jerg | Nov 1689 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I115263 |
Treffer 1 bis 15 von 15
Nachname, Taufnamen | Taufe | Personen-Kennung | ||
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1 | Bidlingmayer, Balthas | 5 Jan 1690 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I256447 |
2 | Bulling, Magdalena | 18 Mai 1668 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I207268 |
3 | Dannehauer, Anna Maria | 22 Sep 1839 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I258114 |
4 | Göhring, Johannes | 7 Jun 1648 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I268800 |
5 | Göhring, Leonhard | 7 Aug 1678 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I268771 |
6 | Grau, Ursula | 20 Feb 1672 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I236452 |
7 | Höfer, Johann Melchior | 3 Jun 1656 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I226432 |
8 | Höfer, Maria Margaretha | 11 Apr 1698 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I226431 |
9 | Nagel, Anna Magdalena | 30 Aug 1687 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I268769 |
10 | Nagel, Hans Jacob | 22 Jul 1652 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I207267 |
11 | Oswald, Johannes | 1 Feb 1701 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I236449 |
12 | Stegmeyer, Johannes | 12 Mrz 1661 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I248536 |
13 | Stegmeyer, Johannes | 7 Mai 1693 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I207266 |
14 | Wahl, Hans Georg | 18 Sep 1671 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I268784 |
15 | Wahl, Jerg | 4 Nov 1689 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I115263 |
Treffer 1 bis 4 von 4
Nachname, Taufnamen | Tod | Personen-Kennung | ||
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1 | Grau, Ursula | 15 Mrz 1694 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I236452 |
2 | Munz, Georg | 25 Jan 1716 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I219445 |
3 | Schultheiss, Apollonia | 24 Nov 1689 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I256459 |
4 | Wahl, Jerg | nach 1743 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I115263 |
Treffer 1 bis 3 von 3
Nachname, Taufnamen | Beerdigung | Personen-Kennung | ||
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1 | Fazin, Anna | 6 Mrz 1659 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I269640 |
2 | Gauder, Maria | 21 Nov 1671 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I268817 |
3 | Weiss, Eva | 2 Nov 1683 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | I269637 |
Treffer 1 bis 12 von 12
Familie | Eheschließung | Familien-Kennung | ||
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1 | Bidlingmayer / Werner | 6 Feb 1677 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | F91608 |
2 | Göhring / Gauder | 1647 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | F97709 |
3 | Göhring / Müller | 24 Aug 1668 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | F97700 |
4 | Grau / Bader | 16 Apr 1654 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | F81685 |
5 | Heinlen / Höfer | 6 Sep 1718 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | F77449 |
6 | Höfer / Hertzer | 4 Okt 1654 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | F77454 |
7 | Höfer / Pfister | um 1615 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | F97702 |
8 | Müller / Höfer | Sep 1642 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | F97701 |
9 | Nagel / Bulling | 22 Apr 1684 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | F69514 |
10 | Osswald / Grau | 19 Okt 1687 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | F81684 |
11 | Oswald / Stüber | 1721 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | F81683 |
12 | Wahl / Wahl | 1695 | Lorch, Ostalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland | F97691 |