Lengfeld, Kreis Darmstadt-Dieburg, Hessen, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2018:
Lengfeld ist einer der sechs Ortsteile der Gemeinde Otzberg im südhessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg.
Geschichte:
Die Besiedlung um Lengfeld reicht bis in die Jungsteinzeit (5500 bis 2500 v. Chr.) zurück. Dies beweisen unter anderem Funde, die im Jahr 2008 im Lengfelder Baugebiet Pfarrers Dreispitz (?Lage) gemacht wurden. Dort wurden jahrtausendalte Abfallgruben entdeckt, in denen sich unter anderem auch verzierte Tonscherben, deren Muster für die Rössener Kultur typisch sind, befanden.
Um 500 v. Chr. gehörten die Bewohner rund um Lengfeld zu den Kelten.
Auch die Römer hatten eine Siedlung an der Stelle, an der sich heute der Ort Lengfeld befindet. Man nimmt an, dass sie zusammen mit Resten verschiedener germanischer Stämme lebten. Zunächst waren es einzelne Hofreiten (Gehöfte), daraus entstand das Haufendorf mit ringsherum gelegenen Straßenzügen. Die Römer beherrschten die Gegend bis 260, zu diesem Zeitpunkt wurde der Limes vom Osten her von den Alemannen überwunden.
Um 750 gehörte das Gebiet zu Franken. 766 schenkte der Karolinger Pippin III., der Vater Karls des Großen, die villa autmundistat mit Zubehör der Reichsabtei Fulda (autmundistat=Umstadt, heute Groß-Umstadt). Lengfeld gehörte hierbei wohl zum „Zubehör“.
Vermutlich übte bereits Pfalzgraf Konrad die Vogtei über den fuldischen Besitz am Nordrand des Odenwalds aus. Sicher ist, dass 1214 die fuldische Obervogtei über Umstadt und Höchst an die Pfalzgrafen übergegangen ist.
Die Erstnennung Lengfeld datiert später. 1244 wird Lengfeld als fuldischer Pfarrort in einer Urkunde erstmals erwähnt. Die Urkunde bestätigt das Ende eines Streites zwischen der Pfarrgemeinde Lengfeld und dem Konvent des Klosters Höchst durch einen Vergleich. Der Text lautet im Auszug:
„…, daß dem schwebenden Streit zwischen dem Konvent von Höchst und den Burgmannen von Otzberg namens der Pfarrgemeinde Lengfeld über gewisse, dieser Pfarrei gehörige Äcker folgenden Ausgleich zwischen den Parteien erzielt wurde: …“
– Urkunde aus dem Jahr 1244
Anfang des 14. Jahrhunderts gingen dem Kloster Fulda die Mittel aus, und so verpfändete Fürstabt Heinrich VI. von Hohenberg 1332 Lengfeld an Werner von Anevelt und Engelhard von Frankenstein. Fulda löste das Gut 1374 wieder aus und verpfändete es noch im gleichen Jahr an Ulrich IV. von Hanau. Im Jahr 1390 verkaufte Friedrich I., Abt des Klosters Fulda, Otzberg und die Hälfte von Umstadt zusammen mit der Hanauer Pfandschaft an Pfalzgraf Ruprecht II.
Damit war Lengfeld kurpfälzisch und blieb es zunächst bis 1504. In diesem Jahr ging Lengfeld an den Landgrafen Wilhelm II. von Hessen. Im Streit um das Landshuter Erbe wurde von Kaiser Maximilian gegen den Pfalzgrafen Philipp wegen Landfriedensbruch die Reichsacht erklärt. Landgraf Wilhelm II. von Hessen nahm das Oberamt Otzberg militärisch ein. Er zog mit 20.000 Mann Fußvolk und 2.000 Reitern nach Südhessen und machte Hippenheim und Wächtersbach (beide sind heute Wüstungen) dem Erdboden gleich, auch Lengfeld wird dabei nicht verschont worden sein.
Schon 1507 kam Lengfeld wieder in den Besitz der Pfalz zurück.
Nachdem der Landesherr, Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz, im Konflikt mit Kaiser Ferdinand II. um die böhmische Krone der Reichsacht verfiel (1621) und seine pfälzischen Erblande schließlich aufgeben musste, kam Lengfeld unter die Verwaltung von Hessen-Darmstadt und wurde 1626 dem Landgrafen Ludwig V. von Kaiser Ferdinand II. geschenkt.
Bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges blieb Lengfeld hessisch. Der Westfälische Friede sprach dem neuen Pfalzgrafen Karl I. Ludwig die alten Gebiete wieder zu.
1653 gehörte Lengfeld nach dem Aussterben der pfälzischen Linie, zur Herrschaft des Herzogtums Pfalz-Neuburg. Daran erinnert noch der Wappenstein mit dem Wappen von Pfalz-Neuburg am Alten Rathaus aus dem Jahre 1717.
Lengfeld blieb kurpfälzisch bis 1803, als der Landgraf von Hessen-Darmstadt durch den Reichsdeputationshauptschluss die rechtsrheinischen Gebiete erhielt.
Lengfeld war bis Mitte des 19. Jahrhunderts ein überwiegend landwirtschaftlich geprägter Ort. Als 1871 die Odenwaldbahn in Betrieb genommen wurde, war das ein bedeutendes Ereignis, das Lengfeld zu einem wirtschaftlichen Aufschwung verhalf, wodurch auch die Einwohnerzahl in die Höhe ging.
Treffer 1 bis 1 von 1
Nachname, Taufnamen | Geburt | Personen-Kennung | ||
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1 | Lutz, Johann Nikolaus | 1698 | Lengfeld, Kreis Darmstadt-Dieburg, Hessen, Deutschland | I175142 |