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Langd, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland



 


Notizen:

Wikipedia 2024:
Langd ist ein Stadtteil von Hungen im mittelhessischen Landkreis Gießen.
Geschichte:
Scherbenfunde der Bandkeramik aus der Zeit 3000 v. Chr. bis 2500 v. Chr. bezeugen die frühe Besiedlung der Langder Gemarkung. Ausgrabungen aus den Jahren 1842 und 1950 belegen, dass zur Zeit der Urnenfelderkultur (1200–800 v. Chr.) und der Hallstattzeit (800–500 v. Chr.) die Gemarkung bewohnt gewesen ist.
Der Name Langd bezeichnete die Siedlung in einer lang gestreckten Gemarkung (althochdeutsch: lang, mittelhochdeutsch lanc). Der Name ist eine altertümliche Form des Adjektivs. Zunächst Flurname, wurde er zum Siedlungsnamen. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Langd erfolgte um das Jahr 1150 unter dem Namen Langida im Codex Eberhardi. In einer Erwähnung aus dem Jahr 1242 ist der Ritter Henricus de Langete Zeuge der Beurkundung einer Abgabenbefreiung der Ringelshäuser Güter des Antoniterklosters Grünberg durch den Grafen Berthold von Ziegenhain und Nidda. In dieser Erwähnung wird der Ortsname Lank verwendet, danach erschien er unter den Namen Langete, Oberlangd und Niederlangd. Von den beiden Teilen Oberlangd und Niederlangd wurde Oberlangd im Dreißigjährigen Krieg zerstört und nicht wieder besiedelt.
Der Chorturm der Evangelischen Kirche aus dem 11. Jahrhundert enthält mittelalterliche Malereien. 1911 wurde dort das Wappen der Ritter von Langd freigelegt: die Lilie. Zusammen mit einer Grubenlampe bildet es heute das Wappen des Dorfes Langd, das von den Ortsvereinen geführt wird.
Als ehemaliges Lehen der Grafen von Ziegenhain kam Langd im Jahre 1450 an die Landgrafschaft Hessen und 1627 an Hessen-Darmstadt.
Seit dem Jahr 1770 wurde in der Gemarkung Langd Bergbau betrieben. Das an verschiedenen Stellen, hauptsächlich in Waldgebieten, abgebaute Eisenerz entstand zur Zeit des tertiären Vogelsbergvulkanismus. Die Abbaubereiche sind teilweise noch heute sichtbar. Grundmauern der Arbeiterbaracken und einige Spülfelder-Dämme befinden sich im Waldgebiet zwischen Hungen und Langd. Für den Abbau wurden Bergleute aus Tirol angeworben, die sich zum Teil in Langd niederließen. Der Bergbau kam 1945 zum Erliegen.
Nach 1945 schuf der Basaltabbau für den Straßenbau einige Arbeitsplätze. Der Steinbruch wurde jedoch Anfang der 1980er Jahre geschlossen. Er bildet heute ein Ziel für Hobby-Geologen, da er Einblicke in die vulkanische Geschichte der Region bietet. Der in Langd seit Jahrhunderten gebrochene Basalt ist zugleich kennzeichnend für die Mehrzahl der historische Gebäude im Altdorfkern von Langd, die mit diesem Baumaterial errichtet wurden.
Die erste Schule wurde 1832 gebaut. Zwischen 1902 und 1905 entstand die zweite Schule in der Taunusstraße.
Im Jahre 1847 wanderten die ersten Langder Bewohner – aus wirtschaftlichen Gründen – nach Amerika aus. Durch die Realerbteilung waren die landwirtschaftlichen Flächen zu klein geworden, um die Existenz einer Familie zu sichern.
1865 erhielt die evangelische Kirche die heute denkmalgeschützte Orgel von Johann Georg Förster. Langd erhielt 1912 die erste Wasserleitung. Die Kanalisation folgte im Jahr 1958/1959. In beiden Weltkriegen wurden, wie vielerorts, die Kirchenglocken zu Rüstungszwecken eingeschmolzen. Das Bürger- und Gemeindehaus sowie der Kindergarten der evangelischen Kirche wurden 1970 eröfnet.
Zum 31. Dezember 1970 erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Hessen die freiwillige Eingliederung in die nahegelegene Kleinstadt Hungen. Für Langd wurde wie für alle Stadtteile ein Ortsbezirk eingerichtet.

Ort : Geographische Breite: 50.4719859, Geographische Länge: 8.9510365


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Grühn, Anna Maria  1745Langd, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I279835