Landgraaf, Landgraaf, Limburg, Niederlande
Notizen:
Wikipedia 2025:
Landgraaf ist eine Gemeinde im Südosten der Niederlande und liegt in der Provinz Limburg. Sie hat 36.850 Einwohner (Stand 1. Januar 2025) und umfasst eine Fläche von insgesamt 24,67 km², davon 0,09 km² Gewässer.
Geschichte:
Die Gemeinde Landgraaf entstand am 1. Januar 1982 aus einer Fusion zwischen den vormals selbständigen Gemeinden Nieuwenhagen, Ubach over Worms und Schaesberg. Weitere untergeordnete Ortsteile sind Rimburg, Waubach, Abdissenbosch, Groenstraat und Leenhof. Mit städtebaulichen Mitteln wurde zwischen den alten Siedlungskernen ein neues, als gemeinsames Stadtzentrum gedachtes, Viertel (Op de Kamp) mit Geschäften, Büros, Wohnungen, öffentlichen und karitativen Einrichtungen, Schulen usw. gebaut. Außerdem wurde neben der sozialen auch die Versorgungsinfrastruktur hierdurch deutlich aufgewertet. In Abdissenbosch befindet sich ein Gewerbegebiet, desgleichen in Schaesberg (Industrieterrein Strijthagen). Letzteres ist in räumlicher Nähe der und zur Schaffung von Ersatzindustrien und mithin Ersatzarbeitsplätzen für die Ende der 1960er bis Anfang der 1970er Jahre geschlossenen Bergwerke Oranje Nassau 1, Schaesberg, Wilhelmina, Terwinselen, und Laura, Eygelshoven.
Auf eine keltische Besiedlung weisen in dem Umfeld des Landgraben entdeckte prähistorische Urnenfelder und Hügelgräber hin.
Eine römerzeitliche Besiedlung gilt als gesichert, denn in der Römerzeit verlief die für Handel und die Versorgung römischer Legionen bedeutsame Heerstraße aus Flandern über Tongern-Heerlen-Köln, die Via Belgica, durch das Gebiet der heutigen Gemeinde, wo nahe Rimburg die Wurm überquert wurde.
Um 1100 werden hier unter anderem in der mittelalterlichen Chronik des Klosters Rolduc (Annales Rodenses) diverse Bauernhöfe und Weiler erwähnt. Auch ein lebhaftes und für die Region damals bedeutendes Töpferhandwerk wird für diese Zeit im heutigen Ortsbereich belegt.
Nach dem Westfälischen Frieden im Jahre 1648 kam der Ortsteil Nieuwenhagen zur Republik der Vereinigten Niederlande.; der übrige Bereich gehörte als Teil der katholische Partage der „Landen van Overmaas“ (rechts der Maas) zu den Spanischen Niederlanden und kam 1713 nach dem Frieden von Utrecht an die Österreichischen Niederlande.
Im 17. Jahrhundert, erlebte das später verfallene Schloss Schaesberg seine Blüte. Ein Jahrhundert später hatte die Region zwischen Rhein und Maas unter Räuberbanden zu leiden. Während weiter südlich der Schinderhannes sein Unwesen trieb, traten hier die so genannten Bokkenrijders (Bockreiter) im Grenzgebiet zwischen dem Herzogtum Jülich und den „Landen van Overmaas“ auf. Davon waren auch die damaligen Ortskerne Rimburg, Waubach und Scheidt des heutigen Landgraaf betroffen. Im Schloss Schaesberg waren Bockreiter eingekerkert und hier soll das niederländische Bockreiterlied geschrieben worden sein.
1792, für kurze Zeit, und erneut 1794 wurde das Gebiet durch die Truppen Napoleons besetzt. Um 1800 wurde die französische Gemeindeordnung eingeführt. In dieser Zeit entstanden die Gemeinden Schaesberg, Ubach over Worms und Nieuwenhagen.
Nach der französischen Besatzung 1794 bis 1814 und dem Wiener Kongress 1815 kam der größte Teil des heutigen Landgraaf zum Königreich der Niederlande, die Bürgermeisterei Rimburg wurde geteilt. Das Gebiet östlich der Wurm kam an Preußen, westlich der Wurm an die Niederlande. Die meisten Einwohner Rimburgs wurden Niederländer, aber das Schloss preußisch. Beide Gemeinden Rimburg überlebten das 19. Jahrhundert nicht. Zwischen 1831 und 1839 gehörte Landgraaf vorübergehend zum nach Unabhängigkeit strebenden und neu entstandenen Königreich Belgien, das weite Teile der ehemaligen spanischen beziehungsweise österreichischen Niederlande umfasst. Ab 1839 bis 1867 wurde die niederländische Provinz Limburg ein Herzogtum und zusammen mit dem Großherzogtum Luxemburg ein Mitglied des Deutschen Bundes.
Seit 1895 kam der Steinkohlenbergbau auf und bewirkte eine Zuwanderung von Bergarbeitern und Verwaltungspersonal aus dem In- und Ausland. Für die Bergleute wurden zunächst in Zechennähe neue Wohnviertel gebaut. Diese verschmolzen mit der Zeit mit den bestehenden agrarisch geprägten Dorfkernen, in denen jetzt zusehends Einrichtungen zur Deckung der Bedürfnisse der Bergarbeiter und ihrer Familien entstanden, darunter – wie in den meisten Bergbaugemeinden – auch eine Vielzahl von Gaststätten. Gleichwohl brachten die 1960er Jahre die Montankrise und als deren Folge die staatlich oktroyierte Schließung aller niederländischen Steinkohlebergwerke. Auch die einzige Zeche auf dem heutigen Gemeindegebiet, die Grube „Oranje-Nassau II“, musste 1971 ihren Betrieb einstellen. Und auch die Schließung der Bergwerke Wilhelmina (unweit der vorgenannten) in Kerkrade-Terwinselen sowie der Bergwerke in Eygelshoven, Brunssum und Heerlen, deren Belegschaften zum Teil in Landgraaf lebten, sorgten trotz erheblicher staatlicher Eingriffe zur Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen.
Ort : Geographische Breite: 50.9087087, Geographische Länge: 6.0263860
Tod
Treffer 1 bis 1 von 1
| Nachname, Taufnamen |
Tod |
Personen-Kennung | ||
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| 1 | 25 Mai 1993 | Landgraaf, Landgraaf, Limburg, Niederlande | I290680 | |
