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Kiel, Kreis Kiel, Schleswig-Holstein, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2018:

Kiel ist die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein. Als Holstenstadt tom Kyle im 13. Jahrhundert gegründet, wurde sie im Jahr 1900 mit über 100.000 Einwohnern zur Großstadt. Heute gehört Kiel mit 247.943 Einwohnern zu den 30 größten Städten Deutschlands und bildet das Zentrum der Kiel-Region.

Die nördlichste Großstadt Deutschlands liegt an der Ostsee (Kieler Förde) und ist Endpunkt der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt, des international Kiel Canal genannten Nord-Ostsee-Kanals. Kiel ist traditionell ein bedeutender Stützpunkt der Deutschen Marine und bekannt durch das jährliche internationale Segelereignis Kieler Woche, den Handballverein THW Kiel, den Fußballverein Holstein Kiel und durch die kulinarische Spezialität der Kieler Sprotten.

Von wirtschaftlicher Bedeutung sind neben dem Dienstleistungssektor die größte deutsche Werft ThyssenKrupp Marine Systems und der Kieler Ostseehafen mit den Fähren nach Skandinavien und ins Baltikum. Die kreisfreie Stadt ist Sitz dreier Hochschulen: der Christian-Albrechts-Universität, der Fachhochschule sowie der Muthesius Kunsthochschule.

Geschichte:

Das Gebiet an der Kieler Förde gehörte seit der Unterwerfung der Sachsen durch Karl den Großen zunächst zum Frankenreich und dann zu Holstein. Kiel wurde zwischen 1233 und 1242 von Adolf IV. (Schauenburg und Holstein) gegründet, der erst kurz zuvor die Herrschaft über die zeitweilig an Dänemark verlorene Grafschaft zurückgewonnen hatte. Vermutlich gab es bereits längere Zeit vor 1233 eine Kaufmannssiedlung an dieser Stelle. Doch nur bei Kiel stieß das fränkisch-sächsische Territorium an die Ostsee – nördlich der Levensau lag Schleswig und damit dänisches Gebiet, östlich der Schwentine hinter dem Limes Saxoniae lag Wagrien und damit slawisches Gebiet, das zu dieser Zeit noch nicht fest in der Hand der holsteinischen Grafen war. Daher war diese Stelle an der Förde die einzige Möglichkeit für einen sächsischen bzw. holsteinischen Ostseehafen. Als solcher wurde Kiel als eine der nördlichsten Städte im Heiligen Römischen Reich planmäßig angelegt. Gleichzeitig stiftete Graf Adolf das Franziskanerkloster, in dem er seinen Lebensabend verbrachte. 1242 erhielt Kiel das Lübische Stadtrecht verliehen. Aus dieser Zeit stammen die ersten Stadtbücher, die sich zunächst im norddeutschen Raum verbreitet haben.

Kiels Fernhandel blieb im Mittelalter weit hinter dem anderer Osteehäfen wie Lübeck, Flensburg, Stralsund, Rostock und Wismar zurück. Zwar trat die Stadt 1283/84 in die Hanse ein, beteiligte sich aber nur selten an gemeinsamen Aktivitäten und konnte auch die Handelsprivilegien kaum nutzen: Der landesherrliche Einfluss auf den Handel war hier stärker als in den freien Städten. Die Burg war 1465 bis 1469 an Hans Schackssohn von Rantzau verpfändet, Stadt und Burg waren 1469 bis 1496 an die Freie Hansestadt Lübeck verpfändet, das beschränkte die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Stadt. All diese Nachteile führten schließlich 1554 zum Ausschluss aus der Hanse, zumal Kiel vorgeworfen wurde, Piraten beherbergt zu haben.

Ökonomisch für die Stadt bedeutender als die Mitgliedschaft in der Hanse war der Kieler Umschlag, der 1469 erstmals erwähnt wird, vermutlich jedoch bereits deutlich länger bestand. Eine Woche lang (vom 6. bis 14. Januar) wurden hier Geldgeschäfte insbesondere des Adels und der Kaufleute betrieben. Dafür reisten die Interessenten aus dem ganzen Land an. Anschließend wurde ein Volksfest gefeiert, das es seit 1975 wieder einmal im Jahr gibt.

Im Jahr 1301 war Kiel bereits befestigt. Die Landesherren, die Schauenburger Grafen von Holstein und Stormarn, hatten eine Burg angelegt. Ab 1329 war die Stadt von einer steinernen Stadtmauer umgeben. In dieser Zeit hatte Kiel neun Stadttore: Holstentor (Holsteintor), Kütertor (Küter=Innereienfleischer), Haßtor, Dänisches Tor, Kattentor, Fischertor, Flämisches Tor, Schumachertor und Pfaffentor. Bis ins späte 16. Jahrhundert blieb das besiedelte Gebiet weitgehend auf die kleine Altstadt beschränkt. Neben dem Franziskanerkloster gab es nur eine Kirche, die bereits um 1240 fertiggestellte Nikolaikirche.

Seit 1460 wurde Kiel vom dänischen König in seiner Eigenschaft als Herzog von Holstein regiert (siehe Personalunion), blieb also staatsrechtlich weiter ein Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, nicht Dänemarks. Die Reformation begann in Kiel 1526, als der Kieler Bürgersohn Marquard Schuldorp, der bei Martin Luther in Wittenberg studiert hatte, seinen Dienst als Vikar antrat. 1527 lud Friedrich I. Melchior Hofmann als Laienprediger nach Kiel ein. Hofmanns Lehre vom Abendmahl, der zufolge Brot und Wein nur Christi Leib bedeuten, widersprach der lutherischen Position, nach der Christus im Sakrament anwesend ist. Hofmann und Schuldorp sollen sich deshalb sogar auf der Kanzel geprügelt haben. 1529 wurden Hofmann und seine Anhänger nach der Flensburger Disputation vor Kronprinz Christian (III.) im Flensburger St. Katharinenkloster des Landes verwiesen. Kiel erhielt eine neue Kirchenordnung. Das Franziskanerkloster wurde aufgelöst und das Gebäude der Stadt übereignet, die es als Schule und später als Hospital nutzte.

In den Hexenverfolgungen in der Stadt Kiel von 1530 bis 1676 waren 32 Menschen betroffen. Mindestens 25 Personen wurden in Hexenprozessen hingerichtet, darunter Trinke Preetzen und ihr Vater Hinrich Busch.

Seit der Aufteilung der Herzogtümer Schleswig und Holstein zwischen dem dänischen König Christian III. und seinen Brüdern, den Herzögen Adolf und Johann, im Jahr 1544 gehörte Kiel zum herzoglichen Anteil, dem Haus Schleswig-Holstein-Gottorf. Im Verlauf des 16. Jahrhunderts und frühen 17. Jahrhunderts gelang es den Herzögen, die älteren Privilegien einiger Städte schrittweise abzubauen; so wurde Kiel gezwungen, beim Herrschaftsantritt von Herzog Friedrich III. einen speziellen Huldigungseid zu leisten, der die vormals „privilegierte Stadt“ auf den Status einer erbuntertänigen Körperschaft reduzierte.

1665 gründete Herzog Christian Albrecht von Gottorf die Christian-Albrechts-Universität, die nördlichste Universität im römisch-deutschen Reich, im Gebäude des ehemaligen Kieler Klosters. Die Universität hatte ursprünglich theologische, juristische, medizinische und philosophische Fakultäten und zog bald in eigene Gebäude um. Die Kieler Bürger waren anfänglich wenig begeistert, denn die Stadt hatte nicht nur die Gebäude zur Verfügung zu stellen, sondern die oft flegelhaften Studenten – schon 1700 waren es über 300 bei einer Einwohnerschaft von nur knapp 4000 Menschen – zu ertragen, die wie die übrigen Universitätsangehörigen nicht der städtischen Gerichtsbarkeit unterstanden. Zudem zahlten die Universitätsdozenten keine Steuern. Trotzdem profitierte Kiel wirtschaftlich von der Hochschule, an der schon bald bedeutende Gelehrte tätig waren.

Nachdem die Gottorfer Herzöge 1721 ihre Besitzungen in Schleswig verloren hatten, wurde Kiel für ein halbes Jahrhundert Hauptort und Residenz des verbliebenen Territoriums. 1728 wurde im Kieler Schloss der spätere russische Zar Peter III. als Sohn des Herzogs Karl Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf geboren. Als Zar plante Peter einen Feldzug gegen Dänemark; nur sein früher Tod ersparte Kiel und den Elbherzogtümern einen erneuten Krieg.

Peters Witwe, die Zarin Katharina die Große, überließ 1773 die Reste der gottorfschen Anteile in Holstein und damit auch Kiel dem dänischen König. Dieser regierte die Stadt fortan wieder in seiner Eigenschaft als Herzog von Holstein; Kiel gehörte also staatsrechtlich weiterhin zu Deutschland, nicht zu Dänemark. Die Universität erlebte einen erheblichen Aufschwung; 1803 wurde der erste Botanische Garten Deutschlands in Kiel eröffnet.

Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches 1806 wurden Kiel und Holstein für neun Jahre staatsrechtlich Teil Dänemarks. Im Rahmen der Napoleonischen Kriege wurde Kiel im „Kosakenwinter“ 1813 von den Schweden eingenommen; 1814 wurde der Kieler Frieden geschlossen: Das Herzogtum Holstein wurde weiter vom dänischen König regiert, 1815 wurde es Mitglied des Deutschen Bundes. Damit gehörte Kiel formal wieder zu Deutschland. 1817 nahmen so Kieler Studenten am Wartburgfest teil. Die Kieler Universität wurde in den folgenden Jahren zu einem Zentrum der Burschenschaftsbewegung. Nicht ohne Grund wählte der Urburschenschafter und Absolvent der Kieler Universität Uwe Jens Lornsen deshalb 1830 Kiel als den Ort, wo er Über das Verfassungswerk in Schleswigholstein veröffentlichte, eine der einflussreichsten Streitschriften des Vormärz. Er wurde von Franz Hermann Hegewisch unterstützt, der später einer der wichtigsten Propagatoren der Eisenbahnverbindung mit Altona war.

1838 erfolgte die Gründung der Maschinenbauanstalt Schweffel und Howaldt; dies war Kiels erster großer Industriebetrieb, aus dem später die heutige Werft Howaldtswerke-Deutsche Werft hervorging. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie nach Altona (König-Christian VIII.-Ostseebahn) wurde der Ostseehafen Kiel bereits 1844 mit Elbe und Nordsee verbunden. Mit dem Brandtaucher wurde 1850 in Kiel das erste Unterseeboot der Welt gebaut.

In Kiel konstituierte sich 1848 eine provisorische schleswig-holsteinische Regierung. Der Versuch, sich von der dänischen Krone zu lösen und souveränes Mitglied im Deutschen Bund zu werden, scheiterte.

Doch 1864 kam es zur Eroberung Schleswig-Holsteins durch Preußen und Österreich im Deutsch-Dänischen Krieg; Kiel wurde zunächst von Preußen und Österreich gemeinsam verwaltet. 1865 ordnete der preußische König die Verlegung der Ostsee-Marinestation von Danzig nach Kiel an. In der Gasteiner Konvention wurde im selben Jahr zwischen Österreich und Preußen vereinbart, eine Bundesflotte aufzubauen und Kiel zum Bundeshafen zu machen. Dieser Plan kam wegen des Deutschen Krieges 1866 nicht zur Geltung; trotzdem entwickelte sich Kiel von diesem Zeitpunkt an rasch zur Großstadt.

1867 wurde Kiel Teil der Provinz Schleswig-Holstein im Königreich Preußen und Kriegshafen in der von Preußen majorisierten Marine des Norddeutschen Bundes. Das Artilleriedepot (ab 1891 Kaiserliche Torpedowerkstatt) wurde in Friedrichsort eingerichtet; hier wurden unter anderem Über- und Unterseewaffen entwickelt. Im selben Jahr entstand mit der Norddeutschen Schiffbaugesellschaft (ab 1882 Germaniawerft) nach Schweffel & Howaldt der zweite große Schiffbaubetrieb in Kiel. Die Stadt wurde Sitz des aus den Ämtern Bordesholm, Kronshagen, Kiel und Neumünster gebildeten Kreises Kiel.

Mit der Deutschen Reichsgründung wurde Kiel wie Wilhelmshaven Reichskriegshafen. Das seit 1865 bestehende preußische Marinedepot wurde zur Kaiserlichen Werft Kiel, die wiederum nach Gründung des Deutschen Kaiserreiches 1871 in Kaiserliche Werft umbenannt wurde. Die Kieler Werftarbeiter begannen sich 1873 zu organisieren; es kam zur Gründung des Allgemeinen Deutschen Schiffszimmerer-Vereins.

Die erste Kieler Woche fand 1882 statt; seit 1885 wurde sie als Kombination von Schiffsparade, Segelregatten und Volksfest veranstaltet und sollte sich im Laufe der Zeit zu einem weltweit bekannten Segelsportereignis und neben dem Oktoberfest und dem Cannstatter Volksfest zu einem der größten Volksfeste Deutschlands entwickeln. Kaiser Wilhelm II. war ein regelmäßiger Gast der Veranstaltung.

1883 schied Kiel aus dem gleichnamigen Kreis aus und wurde kreisfreie Stadt; neuer Sitz des Kreises Kiel wurde Bordesholm. In den 1880er Jahren setzte durch den Anstieg des Schiffbaus ein schnelles Bevölkerungswachstum ein. Deren Beschäftigte organisierten sich rasch: Das Kieler Gewerkschaftskartell wurde 1893 gegründet und hatte zu Anfang 2.900 Mitglieder.

1895 erfolgte die Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Kanals (heute Nord-Ostsee-Kanal), der bald die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt wurde. In der Folge wurde Kiel zum Haupthafen der deutschen Kriegsflotte. Mitten im Ersten Weltkrieg wurde Kiel 1917 Amtssitz des Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holstein und somit Provinzialhauptstadt. Vorher saß das Oberpräsidium in Schleswig.

Mit dem Kieler Matrosenaufstand begann 1918 eine Revolution, die maßgeblich zum Ende des Ersten Weltkriegs beitrug. Am 3. November 1918 erhoben sich dort die Matrosen, gründeten nach einem spontanen Gefecht mit regierungstreuen Truppen am 4. November den ersten Arbeiter- und Soldatenrat Deutschlands und begannen somit die Novemberrevolution, die innerhalb weniger Tage ganz Deutschland erfasste und den Grundstein für die Weimarer Republik legte.

Der Zivilflughafen Kiel-Holtenau wurde 1928 in Betrieb genommen.

Geographische Breite: 54.31666666666666, Geographische Länge: 10.133333333333333333


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Becker, Friedrich Wilhelm  2 Aug 1910Kiel, Kreis Kiel, Schleswig-Holstein, Deutschland I198421

Tod

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Hinz, Emma Auguste Maria  11 Mai 1976Kiel, Kreis Kiel, Schleswig-Holstein, Deutschland I243136
2 Jensen, Catharina Ingeborg  2 Apr 1995Kiel, Kreis Kiel, Schleswig-Holstein, Deutschland I200697
3 Schramm, Heinrich  1936Kiel, Kreis Kiel, Schleswig-Holstein, Deutschland I279425

Beruf

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beruf    Personen-Kennung 
1 Hansen, Carl Johann  Kiel, Kreis Kiel, Schleswig-Holstein, Deutschland I200696