Karlshorst, Kreis Berlin, Berlin, DDR
Notizen:
Wikipedia 2025:
Karlshorst ist ein Ortsteil des Bezirks Lichtenberg in Berlin.
Geschichte:
Beim Bau einer neuen Wohnanlage (Treskowhöfe; Treskowallee zwischen Römerweg, Hönower Straße und Cäsarstraße) wurden 400 Relikte einer frühen Siedlung aus der Bronzezeit auf dem Gelände entdeckt und gesichert. Die Archäologen nehmen aufgrund der freigelegten Struktur an, dass sich der eigentliche Siedlungskern an anderer Stelle befunden hatte.
Die erste urkundliche Erwähnung von Karlshorst erfolgte am 11. September 1825 als Vorwerk Carlshorst. Benannt wurde es nach dem Vornamen Carl von Treskows, dem Besitzer des Ritterguts Friedrichsfelde, der das Vorwerk auf seinem Grund anlegte, und dem Flurnamen ‚Horst‘. Als eigentliches Gründungsdatum gilt jedoch der 25. Mai 1895, als mit der Kolonie Karlshorst die ersten Wohnhäuser im heutigen Prinzenviertel errichtet wurden. Vier denkmalgeschützte Häuser in der Lehndorffstraße sind die ältesten Gebäude des Ortsteils. Die nachfolgende Bebauung, zunächst westlich der heutigen Treskowallee, vollzog sich nach den grundlegenden Vorstellungen von Oscar Gregorovius über mehrere Jahrzehnte je nach der Finanzlage der Grundstückskäufer. Bereits 1894 war die heutige Trabrennbahn Karlshorst als Galopprennbahn für Hindernis- oder Jagdrennen eröffnet worden; Jagdrennen hatten bereits in den Jahrzehnten davor in freier Natur stattgefunden.
Die Schreibweise Karlshorst (‚K‘ statt ‚C‘) wurde am 24. Juni 1901 offiziell festgelegt.
Nach der Fertigstellung des Bahnhofs Karlshorst 1902 konnte man sowohl Berlin als auch das Naherholungsgebiet um den Müggelsee in Köpenick problemlos und schnell erreichen. So wurde die Villenkolonie schnell zu einem der beliebtesten Vororte der Hauptstadt und wurde oft als „Dahlem des Ostens“ bezeichnet. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg wurde auch östlich der Treskowallee das Gebiet bis zur Waldowallee bebaut.
Bis 1920 war Karlshorst Bestandteil der Gemeinde Friedrichsfelde. Mit dem Inkrafttreten des Groß-Berlin-Gesetzes wurde Karlshorst am 1. Oktober 1920 ein Ortsteil des Berliner Bezirks Lichtenberg.
Nach Plänen des Architekten Peter Behrens entstand zwischen 1919 und 1921 südwestlich der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahnstrecke die Waldsiedlung mit zweigeschossigen Ein- bis Vierfamilienhäusern sowie Hausgärten und Stallungen für Kleintierhaltung.
Um 1930 wurde das St.-Antonius-Hospital der Marienschwestern in der Köpenicker Allee 39–57 erbaut. Es lag in einem 48.000 m² großen Waldgrundstück und gehörte damals mit 300 (später 375) Betten, vier Operationssälen und Patientenzimmern mit Radios und Kopfhörern zu den modernsten Krankenhäusern Deutschlands. Offene und gedeckte Liegeterrassen mit einer Fläche von 4000 m², vorrangig für Tuberkulosekranke, dienten der Frischlufttherapie. Freiluftgymnastik und Diäten wurden therapiebegleitend angeboten. 1945 wurde das Gelände für die sowjetischen Streitkräfte geräumt, in deren Sperrgebiet das Krankenhaus nun lag. Nach der Verkleinerung des Sperrgebietes war dort seit 1963 das DDR-Ministerium für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft untergebracht. Nach der politischen Wende fiel das Krankenhausgelände in das Eigentum der katholischen Kirche zurück. Der Gebäudekomplex wurde umfassend rekonstruiert. Seitdem befindet sich hier die Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB).
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde 1936–1938 die Pionierschule I der Wehrmacht an der Zwieseler Straße mit etwa 20 Einzelgebäuden errichtet, darunter ein großes Hörsaalgebäude und ein Hochbunker. Sie diente der Offizierausbildung. 1942 wurde sie in Festungspionierschule umbenannt.
In der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 wurde in Karlshorst im Offizierkasino der Festungspionierschule, wo sich während der Schlacht um Berlin das Hauptquartier der 5. Stoßarmee der Roten Armee befand, die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht unterzeichnet. Die Gebäude dienten dann bis 1949 als Hauptquartier der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) und später der Sowjetischen Kontrollkommission bis zu deren Auflösung 1953. Daneben befand sich im Hauptgebäude der ehemaligen Pionierschule bis zum vollständigen Truppenabzug 1994 die weltweit größte Zentrale des KGB außerhalb der Sowjetunion. Bevor die KGB-Zentrale dort eingerichtet wurde, war sie in einem anderen Objekt des großen Sperrgebietes Karlshorst untergebracht.
Der nördliche Bereich von Karlshorst beiderseits der Treskowallee wurde noch im Mai 1945 zu großen Teilen sowjetisches Sperrgebiet. Tausende Karlshorster mussten innerhalb von 24 Stunden ihre Wohnungen verlassen. Die im Sperrgebiet stehenden Kirchen, die katholische Pfarrkirche St. Marien und die evangelische Pfarrkirche Zur frohen Botschaft, wurden von den Militärs entwidmet und meist zu Lagerzwecken benutzt.
Im Jahr 1949 wurde das besetzte Gebiet auf die östlich der Treskowallee gelegenen Straßen und Plätze verkleinert

Tod
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1 | ![]() | 16 Mai 1975 | Karlshorst, Kreis Berlin, Berlin, DDR | I284965 |