Kaiserswerth, Kreis Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2015:
Kaiserswerth ist ein am Rhein gelegener Stadtteil Düsseldorfs, der zum Stadtbezirk 5 gehört. Die frühere Reichsstadt wurde 1929 eingemeindet.
Geschichte:
Das älteste noch erhaltene Denkmal in Kaiserswerth und in Düsseldorf insgesamt ist, von einigen Bodenfunden abgesehen, der Kaiserswerther Menhir aus der Zeit von 2000 bis 1500 v. Chr.
Zwischen 695 und 700 gründete der Mönch Suitbert ein Benediktinerkloster auf einer dem Rhein vorgelagerten Insel, einem Werth, dem späteren Kaiserswerth, das jedoch 88 Jahre später wieder zerstört wurde. Diese Rheininsel war dem angelsächsischen Suibertus vom fränkischen Hausmeier Pippin dem Mittleren geschenkt worden. Vorher stand hier ein Königshof, der sich schrittweise zu einer befestigten Burg entwickelte. Zudem war dies einer der ältesten Rheinübergänge, mit gutem Überblick über den Rhein. Für eine Festung war und ist dies eine günstige strategische Lage.
1045 wurde die im Mittelalter weit bekannte Kaiserpfalz in Kaiserswerth von dem salischen Kaiser Heinrich III. gegründet. Beim „Staatsstreich von Kaiserswerth“ im Jahr 1062 entführte der Kölner Erzbischof Anno II. von Köln den noch minderjährigen deutschen König Heinrich IV. aus dieser Kaiserpfalz. Durch diesen Königsraub erlangte Anno die Regentschaft über das Heilige Römische Reich. Im Jahre 1145 wurde Kaiserswerth Reichsstadt, als König Konrad III. die Einwohner unter seinen Schutz nahm und den Händlern überall im Reich Zollfreiheit gewährte. Im 11./12. Jahrhundert verlor der Ort seine Insellage, da der alte Rheinarm, die Fieth, verlandete.
1078 wurde nahe dem Kaiserswerther Menhir die Kirche St. Georg errichtet (1689 zerstört).
1135 wurde Düsseldorf, zu dem Kaiserswerth heute gehört, erstmals urkundlich als Dusseldorp erwähnt. 1174 verlegte Kaiser Friedrich Barbarossa den Rheinzoll von Tiel (Holland) nach Kaiserswerth. Er baute eine neue Kaiserpfalz als mächtige Zollfestung. Diese mittelalterlichen Kaiserpfalzen waren kein ständiger Wohnsitz des Kaisers, sondern wurden von ihm auf seinen Reisen durch das Reich besucht. Er regierte das Reich „vom Pferd aus“. Die heutigen Mauerreste stammen von dieser staufischen Pfalz ab. Dass die Pfalz im Jahr 1189 noch nicht vollendet war, belegt ein Brief, den Friedrich Barbarossa auf seinem zweiten Kreuzzug aus Philippopolis an seinen Sohn Heinrich schrieb und ihm auftrug, für die Fertigstellung und Bewachung der Bauten in Kaiserswerth und Nimwegen zu sorgen.
Im staufisch-welfischen Thronstreit hielt Kaiser Otto IV. hier hochrangige Gefangene fest. Zu deren Befreiung belagerte Graf Adolf III. von Berg die Pfalz mehrmals zwischen 1213 und 1215. Zur Erstürmung der Befestigung errichtete er einen Damm, so dass einer der beiden Rheinarme umgelenkt wurde und trocken fiel. Dadurch verlor auch die Festung Kaiserswerth ihre Insellage und konnte eingenommen werden. 1237 erfolgte die Neuweihe der erweiterten Basilika St. Suitbertus, doch schon 1243 ließ der Burggraf den Turm aus strategischen Gründen wieder abtragen. Zwischen 1247 und 1249 belagerte König Wilhelm von Holland Kaiserswerth. Nach der Schwächung des deutschen Kaisertums wurde Kaiserswerth dann 1273 an den Kölner Erzbischof verpfändet. Der deutsche König Albrecht I. bestätigte Kurköln in einer Urkunde vom 28. „Erndmonat“ 1298 den Besitz der Burg. 1397 kam es im Streit um Kaiserswerth zur Schlacht von Kleverhamm. Der Kölner Kurfürst baute Kaiserswerth bis 1424 zur mächtigsten Festung in seinem Territorium aus. Seitdem gehörte sie mit kurzen Unterbrechungen bis 1772 zum Kurfürstentum Köln.
Während des Truchsessischen Krieges belagerten 1586 Söldnertruppen die Stadt. Erneut wurde Kaiserswerth während des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1636 belagert.
1591 wurde der spätere Barockdichter Friedrich Spee von Langenfeld, der als Jesuit zu einem der wichtigsten Gegner der Hexenverfolgung seiner Zeit werden sollte, als Sohn eines adligen Beamten in Kaiserswerth geboren.
Im Jahre 1654 wurde auf Druck des Kölner Erzbischofs ein Kapuzinerkloster gegründet.
1656 beschädigte eine Pulverexplosion das Pfalzgebäude erheblich. 1689 wurden die Festung und die Kirche im Krieg gegen die französischen Truppen von Ludwig XIV. schwer beschädigt. Ein kaiserliches Heer belagerte Kaiserswerth und eroberte es zurück. Die Stadt wurde hierbei schwer beschädigt. Die Kirche des Heiligen St. Georg wurde zerstört.
Zu schwersten Zerstörungen kam es 1702 im Spanischen Erbfolgekrieg. Die Festung wurde abermals von französischen Truppen besetzt. Nach zweimonatiger Belagerung, in deren Verlauf die Festung fast völlig zerstört wurde, eroberten die verbündeten Reichstruppen Hollands und Preußens Kaiserswerth unter Kurfürst Johann Wilhelm II. wieder zurück. Durch die Kämpfe wurde die Stadt bis auf wenige Häuser vollkommen zerstört und die Pfalz von den Siegern gesprengt. Bis 1711 dienten die Trümmer als Steinbruch zum Wiederaufbau der Stadt. Seitdem ist die Pfalz eine Ruine. Erst 1717 war die Stiftskirche wieder aufgebaut.
1762/1772 kam Kaiserswerth durch ein Urteil des Reichskammergerichts an die Kurpfalz. Diese hob das Niederlassungsverbot für evangelische Christen auf. Hierauf gründeten evangelische Unternehmer aus Krefeld mehrere Textilfabriken. Hierdurch verbesserte sich nicht nur die wirtschaftliche Situation des Ortes, sondern es kam auch zur Neugründung einer lutherischen (1777) Gemeinde und einer reformierten (1778), die zwischen 1790 und 1811 eine Pfarrkirche mit Pfarrhaus und Schule errichtete. Nach zwei schweren Überschwemmungen 1784 und 1795 (die so genannten „Eiswasserfluthen“) wurde 1794–1799 durch die Anlage der Kaiserpfalz der Hochwasserdamm gelegt.
Im 19. Jahrhundert war Kaiserswerth durch die von Theodor Fliedner gegründete Diakonissen-Anstalt berühmt geworden, in der u. a. 1849 Florence Nightingale ausgebildet wurde. Das Klinikum Florence Nightingale ist heute Düsseldorfs größtes Krankenhaus, wenn man von der Universitätsklinik, am anderen Ende der Stadt, absieht.
In den Jahren 1899–1908 wurden die Mauerreste der Kaiserpfalz erstmals restauriert. Weitere Instandsetzungen der Kaiserpfalz wurden in den Jahren 1967–1974 und 1998–2001 durchgeführt.
Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wuchs Kaiserswerth zu einer umfangreichen Lazarettstadt. Von 1933 bis 1945 wurde die Pfalz zu einer nationalsozialistischen Gedenkstätte. Vom September 1944 bis zum Kriegsende befand sich die Luftschutz-Warnzentrale für das Rhein- und Münsterland (Luftgaukommando VI / Münster) im Hochbunker und unter der Brücke, welche vom Klemensplatz zum Kaiserswerther Markt führt.
1929 wurde die Stadt Kaiserswerth von Düsseldorf eingemeindet, womit die Geschichte Kaiserswerths als eigenständige Kommune endete. Kaiserswerth gehört heute zu den Stadtteilen Düsseldorfs mit der höchsten Kaufkraft.
Treffer 1 bis 1 von 1
Nachname, Taufnamen | Tod | Personen-Kennung | ||
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1 | Hecker, Elisabeth Cäcilia | 1977 | Kaiserswerth, Kreis Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland | I139728 |
Treffer 1 bis 1 von 1
Nachname, Taufnamen | Beruf | Personen-Kennung | ||
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1 | Hecker, Elisabeth Cäcilia | Kaiserswerth, Kreis Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland | I139728 |