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Königstädten, Kreis Groß-Gerau, Hessen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Königstädten ist ein Stadtteil von Rüsselsheim am Main im südhessischen Kreis Groß-Gerau und wurde 1956 eingemeindet. Er grenzt im Süden an Nauheim. Ursprünglich ein von der Land- und Forstwirtschaft geprägter Ort, hat sich Königstädten im Laufe der Zeit überwiegend zum Wohngebiet gewandelt.

Geschichte:

Eine Fundstelle endpaläolithischer Werkzeuge mit archäologischer Wichtigkeit für den gesamten südhessischen Raum belegt, dass hier schon vor 13.000 Jahren eiszeitliche Jäger lebten.

Es fanden sich Spuren von Besiedlung aus der Glockenbecherzeit ca. 2000 Jahre v. Chr. und Flachbeile aus der Kupferzeit auf den heutigen Feldern zwischen Königstädten und Schönauer Hof westlich des heutigen Ortes.

Im 1. Jhd. n. Chr. gehörte die Gegend um das heutige Königstädten zum Dekumatland im römisch besetzen Teil Germaniens. Ca. 1 km westlich verlief eine Römerstraße von Mogontiacum bzw. Hochheim am Main zum Kastel Groß-Gerau. Eine Besiedlung zu dieser Zeit ist jedoch nicht belegt. Nach dem Fall des Limes um das Jahr 260 n. Chr. strömten alamannische Siedler in die Oberrheinische Tiefebene und siedelten bis ins 5. Jhd. ausschließlich auf der rechtsrheinischen Seite. Ob Alamannen (womöglich alamannische Bucinobanten, die rund um den Niedermain sesshaft wurden) die Gründer von Königstädten waren oder ob erst den Franken diese Rolle zufiel, ist unbekannt. Allerdings deutet der alte Ortsname Stetin auf eine alamannische, vorfränkische Gründung.

Erstmals erwähnt wurde Königstädten 817 im Lorscher Codex, als Ludwig der Fromme den Ort durch Tausch mit der Abtei Fulda erwarb. In dieser Zeit war der Name des Ortes Steten, bis zum 14. Jahrhundert Stetin, dann Steden, Stethen und Konigsteden genannt. Begütert waren hier die Mönche des Klosters Eberbach.

Die Königstädter Kirche wird 880 erwähnt, als Ludwig der Deutsche sie der königlichen Salvatorskapelle, heute Frankfurter Dom, schenkte. Ab dem 15. Jahrhundert übten vor allem die Grafen von Isenburg-Birstein die Herrschaft über Königstädten aus, bevor der Ort 1642 an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt abgetreten wurde; faktisch allerdings erst durch den Entscheid einer kaiserlichen Kommission. Im Mittelalter erklärte sich die Bedeutung Königstädtens vor allem aus seinem Waldreichtum, der 1927 noch eine Fläche von rund 1.300 Hektar umfasste. Die königliche Jagd und die Holzwirtschaft bestimmten das Dorfleben. In der Reformationszeit evangelisiert, blieb Königstädten im Dreißigjährigen Krieg lange von Plünderung und Zerstörung verschont. Als aber das schwedische Heer in Mainz dauerhaft Quartier nahm, wurde ab 1634 auch Königstädten Opfer von Plünderungen und der Pest. Es ist überliefert, dass nur vier Häuser und neun Königstädter Einwohner die Kriegswirren überstanden. Die Kriegsjahre in Folge der französischen Revolution führten 1791 preußische Truppen, 1805 französische Truppen nach Königstädten.

Im Mittelalter gehörte der Ort zur Grafschaft Isenburg-Birstein und ging 1682 an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Mit der hessischen Herrschaft wurde Königstädten Teil des hessischen Amtes Rüsselsheim und verblieb dort bis 1820. Ab 1806 gehörte es zur Provinz Starkenburg des Großherzogtums Hessen. 1821 wurden im Großherzogtum Landratsbezirke eingeführt und Königstädten wurde dem Landratsbezirk Dornberg zugeteilt.

1832 wurden die Einheiten ein weiteres Mal vergrößert und es wurden Kreise geschaffen. Dadurch gelangte Königstädten in den Kreis Groß-Gerau. Die Provinzen, die Kreise und die Landratsbezirke des Großherzogtums wurden am 31. Juli 1848 abgeschafft und durch Regierungsbezirke ersetzt, was jedoch bereits am 12. Mai 1852 wieder rückgängig gemacht wurde. Dadurch gehörte Königstädten zwischen 1848 und 1852 zum Regierungsbezirk Darmstadt, bevor wieder der Kreis Groß-Gerau für die übergeordnete Verwaltung zuständig war. Dort verblieb der Ort durch alle weiteren Verwaltungsreformen bis heute.

In Königstädten überragte die Agrarwirtschaft bis weit in das 20. Jahrhundert hinein alle übrigen Gewerbe an Bedeutung. Als schwarzer Tag in der Königstädter Geschichte gilt der 12./13. August 1944, als das Dorf in einem nächtlichen Angriff britischer Bomber beinahe komplett vernichtet wurde. Beginnend mit dem Setzen der Zielmarkierungen um kurz nach Mitternacht dauerte es weniger als eine halbe Stunde, bis fast der ganze Dorfkern zu einem Inferno wurde. 22 Einwohner und Gäste kamen in den Flammen ums Leben. Auch 72 Pferde, 245 Rinder, 330 Schweine, 101 Ziegen und 2001 Stück Geflügel kamen im Feuer um. Insgesamt wurden in dieser Nacht nach amtlichen Angaben 86 % der Gebäude in Königstädten zerstört. Es wird vermutet, dass der Angriff eigentlich entweder dem Opel-Werk Rüsselsheim oder dem Bischofsheimer Güterbahnhof mit seiner überregionalen Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt galt. Mehr als 70.000 Brandbomben und ca. 500 t Sprengbomben fielen in dieser Nacht auf Königstädten.

Ort : Geographische Breite: 49.9659175, Geographische Länge: 8.4473705


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Peres, Anna Margaretha  um 1640Königstädten, Kreis Groß-Gerau, Hessen, Deutschland I218862