Jerusalem, Jerusalem, Jerusalem, Israel
Notizen:
Wikipedia 2021:
Jerusalem ist eine Stadt in den judäischen Bergen zwischen Mittelmeer und Totem Meer mit rund 920.000 Einwohnern.
In Jerusalem begegnen sich viele Kulturen der Antike und Moderne. Die Altstadt ist in das jüdische, christliche, armenische und muslimische Viertel gegliedert und von einer aus osmanischer Zeit stammenden Befestigungsmauer umgeben.
Der politische Status der Stadt ist international umstritten und Teil des Nahostkonflikts. Jerusalem wurde 1980 von Israel, das das gesamte Stadtgebiet kontrolliert, durch das Jerusalemgesetz zu seiner vereinigten und unteilbaren Hauptstadt erklärt, aber als solche nur von den USA, Guatemala, Honduras und Nauru anerkannt. In Jerusalem befinden sich der Sitz des Staatspräsidenten, die Knesset und das Oberste Gericht als Teil des politischen Systems Israels, die 1918 gegründete Hebräische Universität sowie die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem und der Israel National Cemetery am Herzlberg. Bis zum Sechs-Tage-Krieg (1967) befand sich nur Westjerusalem unter israelischer Herrschaft; Ostjerusalem, das bedeutende religiöse Stätten des Judentums, des Christentums und des Islams beherbergt, wird von gemäßigten Palästinenser-Organisationen als Hauptstadt eines zukünftigen palästinensischen Staates beansprucht, während radikale Palästinenser-Organisationen die gesamte Stadt als Hauptstadt fordern.
Geschichte:
Die ältesten bisher nachgewiesenen Spuren menschlicher Besiedlung des heutigen Stadtgebiets sind keramische Ausgrabungsfunde der Kupfersteinzeit (um 4500–3150 v. Chr.) in Felstaschen des Südosthügels. Aus der Frühbronzezeit I-II (3150–2650 v. Chr.) ist eine Höhle mit Bestattungen oberhalb der Gihonquelle bekannt sowie zwei Breitraumhäuser am östlichen Abhang des Südosthügels. Dann folgt anscheinend eine Besiedlungslücke von der Frühbronzezeit III bis zur Mittelbronzezeit I. In der Mittelbronzezeit IIA (2000–1750 v. Chr.) entstand auf dem Südosthügel die befestigte Stadtsiedlung Uruschalimum/Urusalim. Die Gihonquelle wurde mit einer Mauer umfasst und erhielt ein Becken; auch das Warren-Tunnel-System entstand in dieser Zeit.
Die Amarna-Briefe aus der Zeit von Pharao Echnaton (Amenophis IV.) belegen, dass der Stadtgouverneur Abdi-Hepa in Konflikte mit Habiru und anderen Stadtgouverneuren verwickelt war. Dieser Abdi-Cheba ist aufgrund seines Namens der hurritisch-mitannischen Oberschicht zuzuordnen.
Im Tanach, der hebräischen Bibel, finden sich Angaben zur Frühzeit der Stadt Jerusalem. Für sie fehlt oft eine außerbiblische Bestätigung, auch archäologischer Art, und sie entstanden in der heute überlieferten Form erst Jahrhunderte nach den beschriebenen Begebenheiten. Nach Ri 1,21 EU und Jos 15,63 EU gehörte die Stadt zur Zeit der Landnahme (etwa 1200–1000 v. Chr.) den Jebusitern, in deren Nachbarschaft die Israeliten vom Stamm Benjamin und Juda siedelten. Der Ort hieß damals auch Jebus; die Israeliten bezeichneten ihn als Jebusiterstadt oder „Stadt der Fremden“ (Ri 19,10ff. EU). Deren Könige bildeten nach Jos 10 EU und Jos 18,16 EU mit anderen Gegnern der Zwölf Stämme Israels Kriegskoalitionen. Nach Ri 1,8 EU eroberte und zerstörte der Stamm Juda die Stadt als Auftakt zur Eroberung Kanaans. Diese Angabe widerspricht Ri 1,21 EU, wonach die Benjaminiter die Jebusiter nicht vertrieben, sondern friedlich neben ihnen wohnen blieben, und 2 Sam 5,6ff. EU wonach erst König David Jerusalem von den Jebusitern eroberte. Ri 1,8 gilt daher als ahistorische, später vorangestellte redaktionelle Notiz.
David eroberte Jerusalem laut 1 Sam 16ff. EU erst, nachdem er seinen Vorgänger König Saul entmachtet, die Nachbarvölker der Amalekiter und Philister besiegt hatte und dann auch von den daran unbeteiligten Stämmen der Israeliten als ihr König anerkannt worden war (2 Sam 5,1-5 EU). Daraufhin soll er seinen Regierungssitz um 1000 v. Chr. von Hebron nach Jerusalem verlegt haben, das etwa in der Mitte zwischen Norden und Süden Israels lag und auf das bisher kein Stamm der Israeliten Besitzansprüche erhoben hatte. Er nannte die Stadt fortan die „Davidsstadt“. So machte er Jerusalem zur Hauptstadt seines Großreiches. Indem er die Bundeslade, die als beweglicher JHWH-Thron die früheren Feldzüge der Israeliten begleitet hatte, dorthin überführt haben soll, wurde die Stadt auch zum religiösen Mittelpunkt seines Reichs. Damals befand sich das Stadtzentrum südlich der heutigen Altstadt im Hinnomtal, der Platz des späteren Tempels auf einer Anhöhe nördlich der damaligen Stadt.
Davids Sohn Salomo (um 969–930) erbaute laut 1 Kön 8 EU einen Palast und den ersten Tempel für JHWH, den David geplant hatte. Nach Salomos Tod (als Sterbejahr wird 926 v. Chr. angenommen) und der Spaltung des Königreichs in die Staaten Juda (Süden) und Israel (Norden) wurde Jerusalem die Hauptstadt des Südreiches Juda. Im Nordreich Israel wurde der Jerusalemer Tempelkult abgelehnt: Unter den Omriden war Israel mit dem Zentrum in Samaria wirtschaftlich und militärisch dem Südreich überlegen. Es ist anzunehmen, dass zu dieser Zeit der später in der Bibel behauptete Alleinstellungsanspruch Jerusalems als hervorragendes oder sogar einziges politisches und geistiges Zentrum der Israeliten noch nicht umgesetzt war.
Königin Atalja (845–840) soll den Baalskult im Tempel eingeführt haben. Unter König Ahas (741–725) wurden vielleicht auch assyrische Götter verehrt. Erst Hiskija (725–697) weihte laut dem biblischen Bericht den Tempel wieder JHWH, sicherte die Stadt durch Mauern und ihre Wasserversorgung durch den Hiskija-Tunnel. Man nimmt an, dass Flüchtlingsströme aus dem Nordreich Israel nach dessen Zerstörung durch die Neuassyrer (722/720) zu einem Aufblühen der Stadt Jerusalem und einer Stadterweiterung nach Westen führten. Joschija (638–609) führte eine Kultzentralisation in seinem Reich durch: Der Tempel von Jerusalem war fortan die einzig legitime Kultstätte des Gottes JHWH.
Nebukadnezar II. eroberte Jerusalem erstmals 597, nochmals 586 v. Chr.; beim ersten Mal führte er die jüdische Oberschicht in Gefangenschaft (babylonisches Exil) und setzte Zedekia als Vasallenkönig ein. Nach dessen Bruch mit den Babyloniern ließ Nebukadnezar 586 v. Chr. Jerusalem und seinen Tempel zerstören und führte die Reste der Führungsschicht, darunter Zedekia, ins Exil.
Nach der Einnahme Babylons erlaubte der persische König Kyros II. mit dem Kyros-Edikt den dort exilierten Juden 538 v. Chr. die Heimkehr und den Wiederaufbau ihres Tempels, der mehrere Jahrzehnte dauerte. Jerusalem war Hauptort der persischen Provinz Jehud. „Baugeschichtlich lässt sich diese Epoche in Jerusalem nur sehr spärlich durch Mauerreste, eine Toranlage und Kleinfunde belegen.“ (Max Küchler)
Unter der Oberherrschaft der Ptolemäer und später der Seleukiden war Jerusalem und Umgebung ein Tempelstaat, der vom jüdischen Hohenpriester regiert wurde. 169 v. Chr. eroberte Antiochos IV. Jerusalem und plünderte den Tempel. 168 eroberte General Apollonios wiederum die Stadt, schleifte die Mauern und errichtete zur Kontrolle der Einwohner eine Burg (Akra). Eine Ringschule und ein Ephebeion, nur literarisch bezeugt, stehen als Neubauten für die konfliktträchtige Hellenisierung der Oberschicht. Im Tempel wurde ein Kult des (mit JHWH identifizierten) Zeus Olympios eingeführt. Der römische Druck auf die Seleukiden ermöglichte für ihre Untertanen in Judäa einen erfolgreichen Freiheitskampf und die Konstituierung eines unabhängigen Staates mit der Hauptstadt Jerusalem. Unter Simon Makkabäus (143/2–135/4) wurde „das Joch der Heiden von Israel genommen“ (1 Makk 13,41 EU). Die Akra, Symbol seleukidischer Kontrolle, fiel 141. Nach der Invasion Antiochos’ VII. musste Jerusalem kapitulieren, und die Mauerkronen wurden geschleift. Innersyrische Konflikte ermöglichten aber die Fortsetzung des Unabhängigkeitskampfes, so wurde nördlich des Tempels die Festung Baris gebaut. In der Regierungszeit des Alexander Jannaios, König und Hohenpriester in einer Person (103–76), erreichte der Hasmonäerstaat den Höhepunkt seiner Macht. Gleichzeitig mit der Expansion Roms in der Levante schwand auch die Macht der Hasmonäer. Im Jahr 63 eroberte Pompejus Jerusalem und besichtigte den Tempel, ohne ihn zu zerstören. Jerusalem sank danach ab zu einer tributpflichtigen Bezirkshauptstadt mit aristokratischer Regierung.
Das hasmonäische Jerusalem war durch eine Reihe von Bauprojekten gekennzeichnet:
Erweiterung des Tempelbezirks in südliche Richtung und Verbindung desselben durch eine Brücke mit der Oberstadt. In dieser Oberstadt baute die Priesteraristokratie luxuriöse Wohnhäuser.
Erweiterung des Stadtgebiets nach Westen und Erschließung des gesamten Südwesthügels („oberer Markt“) infolge der Bevölkerungszunahme.
Bau der Stadtmauer (1. und 2. Mauer, letztere auf der Linie der Straße Suq Chan ez-Zeit);
im Kidrontal entstehen die ersten Grabanlagen der Aristokratenfamilien Jerusalems.
Unter der Regierung Herodes’ des Großen, der als römischer Klientelkönig über Judäa herrschte, wurde Jerusalem zur jüdischen Metropole und zugleich zur hellenistisch-römischen Königsstadt ausgebaut. Von seinen Großbauten war der Herodianische Tempel das ambitionierteste Projekt.

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