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Jüterbog, Kreis Jüterbog, Brandenburg, Deutschland



 


Notizen:

Wikipedia 2024:
Jüterbog ist eine Kleinstadt im Landkreis Teltow-Fläming im Bundesland Brandenburg. Sie ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg.
Geschichte:
Im Jahr 1007 erwähnte erstmals Thietmar von Merseburg, der Chronist des Erzbischofes Tagino von Magdeburg, die dörfliche Siedlung mit Burgwall als „Jutriboc“ (1007 ad locum, qui Iutriboc appelabatur). Anderthalb Jahrhunderte nach Thietmars Chronik eroberte der Magdeburger Erzbischof Wichmann den Ort (1157) und wandelte ihn in einen deutschen Burgward um, der Zentrum einer magdeburgischen Exklave zwischen der Mark Brandenburg (Askanier) und dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg (Askanier) war.
Die Exklave entwickelte sich schnell zu einem besonders geförderten Fernhandelszentrum. So erhielt der Ort 1174 das Stadtrecht, das zweitälteste des heutigen Landes Brandenburg. In dieser Urkunde wird Jüterbog als Mittelpunkt der provincia Iutterbogk (Land Jüterbog) bezeichnet, als ihr Ausgangspunkt und Haupt (exordium et caput). Dieses Land (oder Ländchen) Jüterbog umfasste auch Kloster Zinna, Luckenwalde und Trebbin und erstreckte sich nach Norden hin bis zum Seddiner See vor den Toren Potsdams. Von kriegerischen Auseinandersetzungen hielt sich die Stadt eher fern, stattdessen wurden Soldaten gestellt oder Ausgleichszahlungen geleistet. Die Schreibweise änderte sich von Juterbuk im Jahr 1161 zu ecclesiam in Jvterbuk in den Jahren 1161/1174 in uilla Juterbok in den Jahren 1173/1180.
Vor 1174 ließen sich zahlreiche Kaufleute im Umfeld der Liebfrauenkirche nieder, die später zur Hauptkirche des Landes Jüterbog erhoben wurde. Erzbischof Wichmann versuchte, seine Macht durch den Bau des Klosters Zinna zu festigen. Bei einem Einfall der Slawen im Jahr 1179 wurde die Stadt zerstört und anschließend wieder aufgebaut. Im Jahr 1182 wurde von in Iuterboc berichtet. Eine Münzprägung ist aus dem Jahr 1192 bezeugt.
Um 1200 wurde der Stadtkern nach Osten erweitert und später durch St. Nikolai ergänzt. Ein Vogt und Schultheiß, die die Gerichtsbarkeit hielten, erschienen im Jahr 1217. Im Laufe des 13. Jahrhunderts erlangte der Schultheiß wohl die alleinige Stadtgerichtsbarkeit, während der Vogt in Damm die Landgerichtsbarkeit ausübte. Die Schreibweise Jüterbogs änderte sich erneut in Juterboc, als im Jahr 1218 von „zwei Gebieten im Sumpf unserer neuen Stadt“ berichtet wurde (in areis duabus sitis in palude nove nostre civitatis Juterboc).
Wohl zum Ende des 13. Jahrhunderts erfolgte die Trennung der Burgstadt von den übrigen Gebäuden. Jüterbog wuchs entlang der Hauptverkehrsstraße von Westen nach Osten, so dass eine im Süden abgeflachte Ellipse mit einer Länge von 870 Metern in West-Ost-Richtung und 420 Meter in Nord-Süd-Richtung entstand. Innerhalb dieses Bereiches entstanden zwei gebogene Längsstraßen sowie ein leicht nach Westen hin versetzter Marktplatz, ein Geschenk des Erzbischofs. Im Zuge des Ausbaus, vielleicht auch früher, kamen im Norden oder Nordwesten die wüste Feldmark Dieke und Rothe. Als sicher gilt, dass 1301 der Stadtbusch hinzukam, der im 17. Jahrhundert ausgeholt wurde. Die Stadtmauer entstand vermutlich Ende des 13. Jahrhunderts, wurde erstmals 1335 urkundlich erwähnt und von 1480 an erneuert und verstärkt. Im Jahr 1301 erhielten die Bürger Jüterbogs ein weiteres Geschenk des Erzbischofs, einen Fischteich, der Molendik genannt wurde. Kurz darauf bestätigte er die Bäckerinnung (1313). Im Jahr 1350 gab es erstmals einen Schulrektor in der Stadt. Um 1350 ist in Jüterbog „vor dem Zinnaer Tor“ ein Leprosorium (ein Siechenhaus und ein Hospital) nachweisbar. Die Kapelle des Leprosoriums wurde im Jahr 1523, das Hospital 1711 abgerissen.
Zwischen 1355 und 1623 fanden mindestens zehn Fürstentagungen in Jüterbog statt. Im Jahr 1370 lebten in der Stadt unter anderem der Bürgermüller, ein Bader, ein Gerber, ein Leineweber, ein Bäcker, ein Kramer, ein Schuster, ein Fleischer, ein Kürschner und ein Schröter. Sie konnten ihre Waren ab 1376 auf dem Laurentius- und Martinimarkt anbieten. Drei Jahre später trat Jüterbog dem großen märkischen und magdeburgischen Städtebund bei. Die Bestätigung der Kürschnerinnung erfolgte 1384. Im Jahr 1387 wurden erstmals Schützen erwähnt, die 1405 als Brüderschaft bezeichnet wurde. Eine Gewandschneiderinnung erschien erstmals im Jahr 1399.
Die Burg bzw. das spätere Schloss war von Anbeginn an im unmittelbaren Besitz des Landesherren, während die Vogtei sowie das spätere Schlossamt oft verpfändet wurden. Darüber hinaus gab es zahlreiche Hufen, Hofstellen und Hebungen, die im Einzelbesitz von Jüterboger Bürgern, Adeligen und weiteren Personen waren. In Summe existierten bis in das 19. Jahrhundert hinein bis zu 49 Anteile, die nach und nach an den Landesherren bzw. das Amt fielen.
Um 1410 arbeiteten in der Stadt unter anderem Gewandschneider, Schuhmacher, Knochenhauer, Schröter, Bäcker, Kürschner, Leineweber, Gerber, Altbuter, Schuhknechte und Krämer.

Ort : Geographische Breite: 51.9921227, Geographische Länge: 13.0801472


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Rietdorf, Hermann  9 Mai 1845Jüterbog, Kreis Jüterbog, Brandenburg, Deutschland I275939