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Grottau, Liberec, Sudetenland, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2015:

Hradek nad Nisou (deutsch Grottau) ist eine Stadt im Liberecky kraj (Tschechische Republik).

geschichte:

Die Gegend am Flusslauf der Lausitzer Neiße war bereits seit der jüngeren Steinzeit durch Menschen besiedelt. 968 wurde das Gebiet um Grottau durch einen Vertrag des Bistum Meißen an Böhmen angeschlossen. Durch das Gebiet verlief durch Jahrhunderte ein Handelsweg von Rom über Schlesien bis zur Ostsee.

Hradek nad Nisou ist eine der ältesten Stadtsiedlungen an der Lausitzer Neiße, war in dieser Zeit ein Slawischer Burgwall der Milzener und diente unter der westslawischen Bezeichnungen Grod (= Burgwall) bei kriegerischen Auseinandersetzungen als Fliehburg. Im Volksmund hieß die Stadt Grote und führt seit 1920 den heutigen tschechischen Ortsnamen.

Im 13. Jahrhundert bei Ausbildung der Herrschaft Grafenstein entstand an Stelle der sorbischen Fliehburg ein Herrensitz. Vermutlich erhielt die planmäßig angelegte Marktsiedlung Grod im Jahr 1260 von Premysl Otakar II. das Stadtrecht. Zur gleichen Zeit siedelten sich in der Gegend Franken an. Die Bewohner lebten zunächst als Kolonisten vom Ackerbau, Handwerk und Handel. Auf dem lehmigen und tonigen Untergrund wurden Feldfrüchte und Gartengemüse angebaut. Die umfangreichen, umgebenden Waldgebieten bestanden meist aus Nadelwäldern mit einem geringen Anteil an Laubbäumen. 1268 wurde eine Kirche gebaut und der Ausbau der Stadt aus Naturstein der Umgebung festigte die Bausubstanz der Wohnhäuser. Zu jener Zeit hatte Grottau mehr Bedeutung als Reichenberg. Im Jahr 1424 wurde Grod von den Hussiten zerstört, aber bald danach wieder aufgebaut und nach Westen vergrößert.

Im 16. Jahrhundert kam es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Die Deutschen wurden zur stärksten und reichsten Bevölkerungsgruppe, die tschechische Bevölkerung lebte unter ärmlichen Bedingungen fast ausschließlich in Dörfern. Neben Deutschen und Tschechen lebten in Grod und der Umgebung auch Sorben. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Grottau ein erbuntertäniges Städtchen der Grundherrschaft Grafenstein.

Im 19. Jahrhundert wurde eine Reihe von Maschinenbau- und chemischen Fabriken erbaut, wobei Grottau ab 1850 eine Stadtgemeinde im Gerichtsbezirk Kratzau bzw. Bezirk Reichenberg bildete. Die tschechische Sprache wurde nach der Entstehung der Tschechoslowakei 1920 als Amtssprache in den staatlichen Ämtern eingeführt und verdrängte das Deutsche. Von 1938 bis 1945 gehörte Grottau zum Reichsgau Sudetenland im Deutschen Reich.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 wurde der größte Teil der deutschen Bevölkerung von Grottau vertrieben. 1982 brannte das Rathaus mit einer Vielzahl historischer Dokumente aus. In der Heimatstube Reichenberg in Augsburg, errichtet durch Heimatvertriebene, befinden sich seit 1945 Archivbestände zur Geschichte der Stadt Grottau. 1991 wurde ein Grenzübergang für Fußgänger und Radfahrer in den deutschen Nachbarort Hartau bei Zittau eröffnet.

Ort : Geographische Breite: 50.85279209999999, Geographische Länge: 14.844558399999983


Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Baldzer, Paul  12 Nov 1940Grottau, Liberec, Sudetenland, Deutschland I143160