Großdobritz, Kreis Meißen, Sachsen, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2020:
Großdobritz ist ein Ortsteil der Gemeinde Niederau im Landkreis Meißen in Sachsen.
Geschichter:
Der Ortsname fand 1350 erstmals Erwähnung als „Doberwicz“ bzw. „Dobruwist“. Er ist in jedem Fall altsorbischen Ursprungs, lässt jedoch verschiedene Deutungsmöglichkeiten. Einerseits könnte er von „Dobravici“/„Dobrovici“ abgeleitet sein und somit „Siedlung der Leute einer Dobrava/eines Dobr“ bedeuten, andererseits weist er eventuell einen Bezug zu *dobr/*debr, einem altsorbischen Wort für Tal oder Schlucht, auf. Drei weitere Erwähnungen aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, nämlich „Magna Dobrowicz“, „Doberwicz magnum“ und „Maior Dobruicz“, zeigen den Ortsnamen in Verbindung mit dem lateinischen Wort für „groß“. Im 15./16. Jahrhundert heißt es schließlich „zu Grossen Doberwitz“ bzw. „Gros Doberitz“. Den Zusatz „Groß“ trägt der Ortsname seither zur Unterscheidung von Döbritzchen, einem vier Kilometer entfernten, kleinen Ort bei Lenz, Gemeinde Priestewitz, stattdessen Zusatz „Klein“ sich das Diminutiv „-chen“ durchgesetzt hat. Im Jahr 1791 ist die Schreibweise „Groß Dobritz“ verbürgt, 1875 trägt der Ort zur Unterscheidung von Großdobritz b. Dresden den Namen „Großdobritz b. Meißen“.
Das Straßenangerdorf war im Jahre 1900 von einer 804 Hektar großen Gewannflur umgeben. Die Bewohner von Großdobritz lebten vorwiegend von der Landwirtschaft; sie bewirtschafteten im Jahr 1764 eine Fläche von 42¼ Hufen zu je 10 bis 27 Scheffel. Schon 1350 bestanden im Ort ein Allod und eine Curia. In die Grundherrschaft in Großdobritz teilten sich 1547 vier Besitzer: das Rittergut Lauterbach sowie das Schulamt, das Domstift und das Kloster Heilig Kreuz in Meißen. Im 18. Jahrhundert findet ein Vorwerk in Großdobritz Erwähnung. Im Jahr 1764 war Großdobritz größtenteils ein Amtsdorf. Die Verwaltung oblag dem Amt Hayn, anteilig auch dem Schul-, Prokuratur- und dem Erbamt Meißen. Im Jahre 1856 gehörte Großdobritz dann zum Gerichtsamt Meißen und kam danach zur Amtshauptmannschaft Meißen, aus der der gleichnamige Landkreis hervorging. Auf Grundlage der Landgemeindeordnung von 1838 erlangte Großdobritz seine Selbstständigkeit als Landgemeinde. Die Eingemeindung nach Niederau erfolgte 1994.
Auf dem Hegelsberg unmittelbar südlich von Großdobritz befand sich eine Station erster Ordnung der Königlich-Sächsischen Triangulation. Müllermeister Theodor Missbach errichtete 1899 die Holländerwindmühle als Ersatz einer 1711 gebauten, später abgebrannten Bockwindmühle. Seit 1961 betreiben der Sächsische Jagd- und Schützenverein Großdobritz und seine Vorläufer am Scheibigholz im Westen der Flur einen Schießstand. Seit 2009 hat die Freiwillige Feuerwehr Großdobritz ein modernes Feuerwehrhaus.

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