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Grabschütz, Kreis Delitzsch, Sachsen, Deutschland



 


Notizen:

Wikipedia 2025:
Grabschütz ist eine moderne Wüstung, die sich südwestlich von Delitzsch befindet und im Jahr 1985 dem Braunkohleabbau durch den Tagebau Delitzsch-Südwest zum Opfer fiel. Heute erinnert noch der Grabschützer See an das einstige Dorf, dessen Flur zur Gemeinde Wiedemar im Landkreis Nordsachsen (Freistaat Sachsen) gehört.
Geschichte:
Der Ort Grabschütz wurde bereits um 1350 als „Grabcicz“ erwähnt. Das Rundplatzdorf gehörte bis 1815 zum kursächsischen Amt Delitzsch. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam der Ort Grabschütz zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Delitzsch im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1952 gehörte. Am 20. Juli 1950 erfolgte die Eingemeindung von Grabschütz nach Zwochau. Im Zuge der Kreisreform in der DDR 1952 wurde die Gemeinde Zwochau mit Grabschütz dem neu zugeschnittenen Kreis Delitzsch im Bezirk Leipzig zugeteilt.
Mit dem Aufschluss des Tagebaus Delitzsch-Südwest begann im Jahr 1976 der großflächige Abbau von Braunkohle unmittelbar nördlich von Leipzig. Als Folge des Richtung Süden fortschreitenden Abbaus mussten die Einwohner von Grabschütz etwa zehn Jahre später ihre Heimat verlassen. Im Jahre 1985 wurde der Ort abgerissen (devastiert) und anschließend überbaggert. Weiterhin durchtrennte der Tagebau den Giniken-Graben (heute Gienickenbach), der ursprünglich durch Grabschütz und Zwochau floss.
Die mit der Deutschen Wiedervereinigung 1989/90 einhergehende wirtschaftliche Veränderung führte zu einem drastischen Rückgang des Braunkohlebedarfs, was eine vorzeitige schnelle Stilllegung der Tagebaue Delitzsch-Südwest und Breitenfeld bis 1993 zur Folge hatte. Es verblieben zwei große und mehrere kleine Restlöcher. Die ehemalige Ortsflur von Grabschütz liegt seitdem zwischen dem Grabschützer See im Norden (ehemalige Abraumlagerstätte) und dem Zwochauer See im Süden. Ein Gedenkstein am Werbeliner See und eine Informationstafel erinnern heute an den devastierten Ort.

Uwe Zimbelmann (Ergänzungen):
Grabschütz war ein kleiner Ort mit ca. 130 Einwohnern. In der Mitte der Dorfteich, an dem der kleine Bach Glinicke vorbeifloß. 1936 Freibad (Betonbau) mit Sprungturm. Eine kleine Dorfkneipe und ein Konsum waren der Lebensmittelpunkt. Bis Mitte der 60-ziger Jahre mit Bahnstation der "Kleinbahn" (Normalspur) Delitzsch. Gesamte Bahn wurde später stillgelegt. Bis in die 60-ziger Jahre wurden die heute sehr seltenen Großtrappen um Grabschütz gesehen.

Ort : Geographische Breite: 51.4729784, Geographische Länge: 12.2784788


Geburt

Treffer 1 bis 10 von 10

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Pfordte, Friedrich Wilhelm  20 Aug 1846Grabschütz, Kreis Delitzsch, Sachsen, Deutschland I168073
2 Woetzel, Arno  9 Jan 1913Grabschütz, Kreis Delitzsch, Sachsen, Deutschland I8543
3 Woetzel, Elfriede  8 Sep 1930Grabschütz, Kreis Delitzsch, Sachsen, Deutschland I6
4 Woetzel, Elsa  4 Jan 1918Grabschütz, Kreis Delitzsch, Sachsen, Deutschland I8544
5 Woetzel, Hilde  geschätzt 1926Grabschütz, Kreis Delitzsch, Sachsen, Deutschland I8541
6 Woetzel, Kurt  1921Grabschütz, Kreis Delitzsch, Sachsen, Deutschland I8542
7 Woetzel, Otto Oskar  15 Jun 1890Grabschütz, Kreis Delitzsch, Sachsen, Deutschland I392
8 Woetzel, Otto Oskar  20 Aug 1914Grabschütz, Kreis Delitzsch, Sachsen, Deutschland I8545
9 Wötzel, Anna Marie  19 Okt 1886Grabschütz, Kreis Delitzsch, Sachsen, Deutschland I166826
10 Wötzel, Friedrich Karl  26 Sep 1888Grabschütz, Kreis Delitzsch, Sachsen, Deutschland I166825