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Gräfelfing, Kreis München, Bayern, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2017:

Gräfelfing ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis München am westlichen Stadtrand von München.

Geschichte:

Nach Siedlungsspuren aus der Bronze-, Römer- und Merowingerzeit geht die erste urkundliche Erwähnung „Grefolvingas“ auf das Jahr 763 n.Chr. zurück, und zwar anlässlich einer Schenkung an das Kloster in der Scharnitz. Der Name verweist auf eine bajuwarische Sippensiedlung – es existieren Hypothesen, die daraus einen Sippenvater namens „Gra(u)wolf“ erschließen. Im 13. Jahrhundert wird Lochham erstmals erwähnt. Der Name geht höchstwahrscheinlich zurück auf „Lohe“, was zur damaligen Zeit einen lichten Mischwald bezeichnete. Der Sitz der Hofmarksherren Schloss Seeholzen lag an der Würm, an eben jenem Platz, an dem heute das Seniorenheim St. Gisela steht.

Jahrhundertelang waren Gräfelfing und Lochham kleine Dörfer an der Würm. Der karge Boden ließ keinen großen Reichtum zu, und die wenigen Höfe standen unter vielfältiger Grundherrschaft. Das erste bayerische Steuerkataster 1809 führte 32 Höfe in Gräfelfing und 18 in Lochham, von denen die meisten 1876 einem Brand zum Opfer fielen. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts nahmen die Orte einen rasanten Aufschwung: Ausflugsgaststätten und Villenkolonien entlang der neuen Bahnlinie zum Starnberger See sowie ein Fabrikviertel an der Würm brachten zahlreiche neue Bewohner in die Dörfer. Gräfelfing wurde im Zug der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde, zu der auch das Dorf Lochham gehörte.

Durch den Krieg kamen zwar die Bauplanungen zum Erliegen, die Bevölkerung nahm jedoch durch Ausgebombte aus München, Flüchtlinge und Aussiedler explosionsartig zu, was die Wohnraumbeschaffung zum Problem und zur vorrangigen Aufgabe nach Kriegsende machte. Bürgermeister Paul Diehl und Gemeinderat Winter konnten mit dem vorbildlichen Finanzierungsmodell der Wohnungsbaugenossenschaft ab 1948 die ersten Wohnungen bereitstellen. Obwohl aus Kostengründen durch Errichtung von größeren Wohnblöcken der Grundsatz der Villenbebauung aufgegeben werden musste, hielt man doch an dem seit Jahrzehnten gepflegten Ideal der „Gartenstadt“ fest. Die Bevölkerungszahl stieg kräftig an bis sie sich etwa um das Jahr 1968 bei rund 13.000 einpendelte. Dieser Entwicklung wurde Rechnung getragen durch einen regelrechten „Bauboom“: 1955 entstand zusätzlich zur 1909 erbauten Gräfelfinger Volksschule in Lochham ein Schulgelände mit Grund- und Hauptschule sowie Gymnasium. 1968 folgte das neue Rathaus. 1965 und 1986 kamen Altenheime in Gräfelfing und Lochham hinzu sowie 1984 das Bürgerhaus am Bahnhofsplatz, wohin sich das Ortszentrum von der Würm her im Lauf der Jahre verlagert hatte. Neben die spätgotische Kirche St. Stefan war bereits 1934 eine neue Pfarrkirche an der Bahnhofstraße getreten, die allerdings 1971 wieder einem Neubau weichen musste.

Von Anfang an bemühten sich die zu einer politischen Gemeinde vereinigten Orte trotz ihres Wachstums um den Erhalt ihres Charakters einer „Gartenstadt“ - mit lockerer Bebauung und großzügig angelegten Gärten. Die Bevölkerungszahl pendelte sich im Laufe der Jahre bei rund 13.000 Einwohnern ein. In der 30-jährigen kontinuierlichen Amtszeit von Bürgermeister Eberhard Reichert und seinem Vize Josef Schmid ab 1972 verlegte die Gemeinde den Schwerpunkt ihrer Aktivitäten auf den Ausbau der Infrastruktur und die Förderung kulturellen Lebens. Dieses ist auch heute noch geprägt durch Kunstausstellungen im Rathaus, das zweijährige Kulturfestival im Paul-Diehl-Park, Straßen- und Weinfest sowie kulturelle Veranstaltungen im Bürgerhaus. Berühmte Persönlichkeiten leben und lebten in Gräfelfing. Und auch als Kulisse für Dreharbeiten fungierte die Gartenstadt des Öfteren: Von 1987 bis 1993 beispielsweise wurde die Serie „Die glückliche Familie“ mit Maria Schell und Siegfried Rauch in Gräfelfing gedreht. Die Serie handelt von der in Gräfelfing lebenden Familie Behringer, einer typischen Mittelstandsfamilie der späten achtziger Jahre.

Gräfelfings Lage am Stadtrand der Landeshauptstadt München und gleichzeitig am „Tor zum Fünf-Seen-Land“ qualifiziert den Ort mit einem hohen Freizeitwert. Mit einem stabilen, sehr niedrigen Gewerbesteuerhebesatz von 250 v.H. ist Gräfelfing für große Unternehmen interessant, ebenso aber auch für mittelständisches Gewerbe und Einzelhändler. In unmittelbarer Nähe befinden sich weltbekannte Forschungszentren der Max-Planck-Gesellschaft und der LMU München. Dabei bietet Gräfelfing eine hervorragende Infrastruktur. Mit zwei S-Bahnhöfen, einem gut ausgebauten ÖPNV-Netz und direktem Anschluss an die Autobahnen A96 und A99 hat der Ort entscheidende Standortvorteile. Nicht zuletzt aufgrund seiner zahlreichen Einkaufs-, Sport- und Freizeitmöglichkeiten ist Gräfelfing ein beliebter Wohnort und für jede Altersgruppe interessant.

2013 feierte die Würmtal-Gemeinde Jubiläum: Sie wurde runde 1250 Jahre alt. Ein Geburtstag, der Anlass gab zum ausgiebigen Feiern mit zahlreichen Veranstaltungen.

Ort : Geographische Breite: 48.1227429, Geographische Länge: 11.434054899999978


Tod

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Andrae, Heinrich Hans Jakob  26 Apr 1991Gräfelfing, Kreis München, Bayern, Deutschland I168721
2 Heim, Marie Luise  7 Jan 1948Gräfelfing, Kreis München, Bayern, Deutschland I168720