Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2022:
Das Waldhufendorf Gaugenwald ist ein Ortsteil von Neuweiler im nördlichen Schwarzwald. 1139 erstmals nachweislich erwähnt, verlor es 1975 die Selbstständigkeit und zählt aktuell etwa 150 Einwohner.
Geschichte:
Die erste urkundliche Nennung des Ortes erfolgte 1139 als „Gugenwaldt“ im „Wirtembergischen Urkundenbuch“, wo Papst Innozenz II. dem Abt Johannes von St. Georgen den Besitz verschiedener Orte, darunter eben Gaugenwald, verbrieft. Es wird jedoch vermutet, dass die Gründung als Ausbauort bereits im Rahmen der ersten Rodungsphase des Schwarzwalds auf Betreiben der Grafen von Calw und der Gaugrafen von Nagold um 1000 erfolgte. Als Muttergemeinden kommen Berneck und Ebhausen in Betracht. Schon für 1080 ist eine Kapelle oder Kirche im heutigen Gaugenwalder Gebiet nachgewiesen, die wohl nicht ohne jeden Grund in den Wald hineingebaut wurde, sondern auf bereits eingesetzte Besiedelung hinweist. In einer Urkunde von 1179 bestätigte Papst Alexander III. dem Kloster den Besitz von Gaugenwald erneut. Karl Kempf vermutete, dass es sich bei dem in diesen Urkunden genannten „Gugenwaldt“ um eine andere Ortschaft handele, was aber von Hansmartin Ungericht widerlegt wurde.
Wie bereits zur Zeit der Erstnennung befand sich Gaugenwald im 12. und 13. Jahrhundert im Besitz des Klosters St. Georgen, ging aber im Laufe der Zeit an verschiedene kleinere Besitzer über. In den folgenden Jahrhunderten war es eng mit dem Adelsgeschlecht Berneck verbunden. Aus dessen Besitz gelangte es um 1400 an das Adelsgeschlecht Gültlingen, das auch die Burg Berneck zu seiner Residenz machte.
Die schlichte Kirche in der Mitte des Dorfes bildete bereits im Mittelalter ein Zentrum des Dorfes. Das lässt sich auch daran ersehen, dass die Wohnteile aller Häuser auf die Kirche hin ausgerichtet sind. Gaugenwald gehörte zur Pfarrei in Ebhausen, die mit drei Priestern zahlreiche Ortschaften der Umgebung betreute, und ging mit dieser 1318 von St. Georgen an die Komturei Rohrdorf über. In den 1480er Jahren kam es zu Konflikten um die kirchliche Eigenständigkeit einiger zu Ebhausen gehörender Orte, die am 18. November 1489 mit einer Vereinbarung beigelegt wurden. Bei der folgenden Aufteilung des Sprengels gelangte Gaugenwald zur Pfarrei Zwerenberg. Da Gaugenwald als einziger Ort des Pfarrsprengels zum Besitz derer von Gültlingen gehörte, genossen die Bewohner einige Privilegien: So mussten sie nicht zur Beichte nach Zwerenberg, sondern der Pfarrer kam nach Gaugenwald. Weil Balthasar von Gültlingen, zu dessen Besitz Gaugenwald Anfang des 16. Jahrhunderts gehörte, die Reformation entschieden förderte, wurde das Dorf schon früh protestantisch, nachdem es zu einigen Schwierigkeiten gekommen war, da der Pfarrer von Zwerenberg überzeugter Katholik war und die praktische Durchsetzung sich daher schwierig gestaltete.
Am 11. November 1669 kaufte Herzog Eberhard III. von Württemberg für 8000 Gulden die Orte Gaugenwald und Garrweiler von Sybille Felicitas Schertlin von Burtenbach, geborene von Remchingen. 1753 gelangten sie im Tausch gegen Peffingen und Deufringen wieder an die Familie von Gültlingen zurück und gehörten damit zum Ritterkanton Neckar-Schwarzwald. Mit einem Befehl Napoleons vom 19. Dezember 1805 gelangten sie dann im Zuge der Territorialreform wieder an das zu Württemberg gehörende Oberamt Nagold. Neben der traditionell bestehenden evangelischen Kirchengemeinde bildete sich in dieser Zeit eine Altpietistische Gemeinschaft, der in den 1840er Jahren eine Pregizer-Gemeinschaft folgte.
1898 wurde Gaugenwald an die Trinkwasserversorgung angeschlossen, 1904 ein Telegraph eingerichtet. 1910 und 1911 wurden 18 Häuser mit elektrischem Strom versorgt und in den 1960er Jahren wurde die Elektrisierung noch einmal stark vorangetrieben, wobei Gaugenwald ein „Elektro-Versuchsdorf“ des Schwarzwalds darstellte. Im Jahr 1934, das von außergewöhnlicher Trockenheit geprägt war, wurde ein Brunnen gebaut, der später „Hindenburgbrunnen“ genannt wurde. 1974 wurde eine Straßenbeleuchtung organisiert und das Straßennetz asphaltiert. Bis ins 20. Jahrhundert war Gaugenwald von der Land- und Forstwirtschaft geprägt, mehrfach wurde in Berichten die außerordentlich gute wirtschaftliche Lage des Dorfes betont. Seitdem wandelte es sich jedoch zunehmend zu einer Wohngemeinde, in der genannte Erwerbszweige allerdings immer noch eine Rolle spielen. Hinzu kommt der Fremdenverkehr, wobei teilweise über 5000 Übernachtungen pro Jahr erreicht wurden.
Zum Ersten Weltkrieg wurden 20 Bewohner Gaugenwalds eingezogen. Im Zweiten Weltkrieg, in dem das Dorf acht Gefallene zu verzeichnen hatte, kamen 15 Kriegsgefangene nach Gaugenwald und arbeiteten bei den ansässigen Bauern. Am 16. April 1945 kam es zu einer Schießerei zwischen einmarschierenden Franzosen und sich zurückziehenden deutschen Soldaten
Treffer 1 bis 12 von 12
Nachname, Taufnamen | Geburt | Personen-Kennung | ||
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1 | Dürr, Blasius | um 1538 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | I253254 |
2 | Dürr, Lorenz | um 1562 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | I253250 |
3 | Klinck, Gertraud - wife of | um 1543 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | I277266 |
4 | Klinck, Rosina | 5 Mrz 1570 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | I277264 |
5 | Kohler, Christina | 1688 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | I248754 |
6 | Reisz, Unbekannt | geschätzt 1745 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | I97659 |
7 | Reulin, Balthas | 3 Mrz 1612 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | I277261 |
8 | Reulin, Josias | um 1575 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | I258421 |
9 | Seeger, Agatha | 23 Feb 1612 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | I276878 |
10 | Wurster, Anna Christina | um 1682 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | I277244 |
11 | Wurster, Bartholomäus | 1547 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | I277276 |
12 | Wurster, Catharina | 29 Jan 1578 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | I277275 |
Treffer 1 bis 2 von 2
Nachname, Taufnamen | Taufe | Personen-Kennung | ||
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1 | Klinck, Rosina | 15 Mrz 1570 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | I277264 |
2 | Wurster, Catharina | 29 Jan 1578 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | I277275 |
Treffer 1 bis 4 von 4
Nachname, Taufnamen | Tod | Personen-Kennung | ||
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1 | Bürckle, Christine | 13 Mrz 1730 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | I248756 |
2 | Kohler, Christina | 13 Mrz 1730 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | I248754 |
3 | Seeger, Hans Jerg | 19 Jan 1733 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | I248755 |
4 | Seeger, Jacobus | 25 Dez 1746 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | I248753 |
Treffer 1 bis 2 von 2
Familie | Eheschließung | Familien-Kennung | ||
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1 | Seeger / Bürckle | 1685 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | F87815 |
2 | Wurster / Wurster | um 1574 | Gaugenwald, Kreis Calw, Baden-Württemberg, Deutschland | F101735 |